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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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vnsere Hertzen durch den H. Geist/
der vns gegeben ist Röm. 8. Die wir
haben des Geistes erstling/ welcher
auch hilfft vnser schwacheit. Weil nun
der Glaube GOttes werck vnd nicht
vnser werck ist in vns/ so stehets ja nit
bey vns/ oder in vnserm vermügen wie
starck oder schwach vnser Glaube sein
solle. Wie vns nun GOtt hat zuge-
sagt/ dz er vns durch den Glauben wol-
le seelig machen/ so weiß er auch wie
starck vnser Glaube sein müsse dar-
durch wir die Seeligkeit ergreiffen/2. Cor. 12.
vnd so viel wil vns GOtt geben. Dar-
umb heisets: wie GOTT zu Paulo
sagt: Laß dir an meiner Gnade ge-
nügen/ dann niemand kan ihm etwas
nehmen es were jhm dan von oben her-
ab gegeben/ Joh. 3.

So können wir in diesem Leben
die vollkommenheit nicht erlangen/ es
bleibet mit vns stückwerck. Das ist
Gottes wille wegen vnser tieffen ver-
derbung vnd blindheit/ damit auch der
sicherheit vnd leidigen hoffart in vns
gestewret werde. Spricht doch S.
Paulus/ Philip. 3. Nicht dz ichs schon

ergriffen
L iij

vnſere Hertzen durch den H. Geiſt/
der vns gegeben iſt Roͤm. 8. Die wir
haben des Geiſtes erſtling/ welcher
auch hilfft vnſer ſchwacheit. Weil nū
der Glaube GOttes werck vnd nicht
vnſer werck iſt in vns/ ſo ſtehets ja nit
bey vns/ oder in vnſerm vermuͤgen wie
ſtarck oder ſchwach vnſer Glaube ſein
ſolle. Wie vns nun GOtt hat zuge-
ſagt/ dz er vns durch den Glauben wol-
le ſeelig machen/ ſo weiß er auch wie
ſtarck vnſer Glaube ſein muͤſſe dar-
durch wir die Seeligkeit ergreiffen/2. Cor. 12.
vnd ſo viel wil vns GOtt geben. Dar-
umb heiſets: wie GOTT zu Paulo
ſagt: Laß dir an meiner Gnade ge-
nuͤgen/ dann niemand kan ihm etwas
nehmen es were jhm dan von obẽ her-
ab gegeben/ Joh. 3.

So koͤnnen wir in dieſem Leben
die vollkom̃enheit nicht erlangen/ es
bleibet mit vns ſtuͤckwerck. Das iſt
Gottes wille wegen vnſer tieffen ver-
derbung vnd blindheit/ damit auch der
ſicherheit vnd leidigen hoffart in vns
geſtewret werde. Spricht doch S.
Paulus/ Philip. 3. Nicht dz ichs ſchon

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[[169]/0169] vnſere Hertzen durch den H. Geiſt/ der vns gegeben iſt Roͤm. 8. Die wir haben des Geiſtes erſtling/ welcher auch hilfft vnſer ſchwacheit. Weil nū der Glaube GOttes werck vnd nicht vnſer werck iſt in vns/ ſo ſtehets ja nit bey vns/ oder in vnſerm vermuͤgen wie ſtarck oder ſchwach vnſer Glaube ſein ſolle. Wie vns nun GOtt hat zuge- ſagt/ dz er vns durch den Glauben wol- le ſeelig machen/ ſo weiß er auch wie ſtarck vnſer Glaube ſein muͤſſe dar- durch wir die Seeligkeit ergreiffen/ vnd ſo viel wil vns GOtt geben. Dar- umb heiſets: wie GOTT zu Paulo ſagt: Laß dir an meiner Gnade ge- nuͤgen/ dann niemand kan ihm etwas nehmen es were jhm dan von obẽ her- ab gegeben/ Joh. 3. 2. Cor. 12. So koͤnnen wir in dieſem Leben die vollkom̃enheit nicht erlangen/ es bleibet mit vns ſtuͤckwerck. Das iſt Gottes wille wegen vnſer tieffen ver- derbung vnd blindheit/ damit auch der ſicherheit vnd leidigen hoffart in vns geſtewret werde. Spricht doch S. Paulus/ Philip. 3. Nicht dz ichs ſchon ergriffen L iij

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [169]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/169>, abgerufen am 19.05.2024.