Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.Darumb wann ich betrachte denn 2. Hierauß hastu nun Christlicher Denn die seele/ in welcher der wille der hat erst- F v
Darumb wann ich betrachte denn 2. Hierauß haſtu nun Chriſtlicher Denn die ſeele/ in welcher der wille der hat erſt- F v
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Darumb wann ich betrachte denn
Menſchen der eine vernunfftige ſeele vnd
einen jrdiſchen Leib hat/ was in jhm vnter
dieſen beiden theilen die Heuptquelle ſey
das der Menſch boͤſes thut vnd ſuͤndiget/
oder auch GOtte dienen vnd jhn anruffen
ſol/ ſo iſts die ſeele vnd nicht der Leib/ der Got-
tes anklage oder gebott hoͤren/ verſtehen/ an-
nehmen vnd ins werck richten kan. Iſt dem-
nach gewiſſe/ in betrachtung der ſeelen vnd
des jrdiſchen lebens mit ſeinen gliedern/
welche beyde theil im Menſchen ſind/ man
der Menſch Gottes anklage oder gebott ver-
nehmen ſol/ das die ſeele eygentlich ange-
klaget vñ angeſprochen werde/ weil der jrdi-
ſche leib Gottes anklage nicht hoͤren kan.
Welches ſo warhafftig/ dz kein vernũfftiger
Menſch ſolches verneinen kan/ wo er nicht
freventlicher muthwilliger weiſe Sophiſticiren
vnd gruͤbeln wil.
2. Hierauß haſtu nun Chriſtlicher
Leſer fuͤrs ander zu ſchlieſſen/ dz es nicht vn-
recht ſondern warhaͤfftig geredt ſey in be-
trachtung der Erbſuͤnde: Das Her-
tze die Seele iſt der Moͤrder/ Luͤgener/
vnd nicht die Hende oder das Maul.
Beſihe das
ander Buch
C. 4. Pag.
48. 49. 50.
51. 52.
Denn die ſeele/ in welcher der wille der
verſtand vnd die luſt iſt/ hat ermordet das
gantze Menſchliche geſchlechte/ in dem die
Erbſuͤnde hinnein gelaſſen. Dan die ſeele
hat erſt-
F v
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