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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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Das er aber auch den Leib mit sünden be-
hafftet zu sein/ vnd also zu sündigen gleube
siehe/ dz beweiset er ja stracks p. 467 468. 469.
in misbrauch des ehstandes/ mit rauben/
stelen/ lestern/ verleumbden. ibid. welches ja
die seele durch den Leib verrichtet/ vnd voll-
bringet. Die wort lauten so.

Wir sehen täglich diese treffli-
che boßheit/ schreckliche Hoffart/ Haß
Grosse
boßheit des
Hertzens.
vnd Neid wie der den nehesten/ das die
Menschen lieber sterben wollen/ ehe
sie dem nechsten sein leben gönnen vnd
lassen/ er sol vnter vns sein/ oder nichts
sein/ nach vnser Boßhafftigen zörni-
gen seelen.

Mit solchem grawsamen Neid
hat der Teuffel die Menschliche seele
Schrecklich
bilde des
Sathans.
besamet/ vnd vmb solches grossen grim-
mes/ zorns/ hasses/ Neides/ feind-
schafft willen ist der Mensch des Sa-
thans bilde. So hat er sich in des
Menschen Seelen abgebildet vnnd
abcontrafeyt.

Gott hat den Menschen eingepflan-
tzet eine reine/ kensche/ züchtige Ehe-
liebe/ nach dem Geist Kinder zu zeu-
gen/ nach dem Ebenbilde Gottes.

Vnd ist

Das er aber auch den Leib mit ſuͤnden be-
hafftet zu ſein/ vnd alſo zu ſuͤndigen gleube
ſiehe/ dz beweiſet er ja ſtracks p. 467 468. 469.
in misbrauch des ehſtandes/ mit rauben/
ſtelen/ leſtern/ verleumbden. ibid. welches ja
die ſeele durch den Leib verrichtet/ vnd voll-
bringet. Die wort lauten ſo.

Wir ſehen taͤglich dieſe treffli-
che boßheit/ ſchreckliche Hoffart/ Haß
Groſſe
boßheit des
Hertzens.
vnd Neid wie der den neheſten/ das die
Menſchen lieber ſterben wollen/ ehe
ſie dem nechſten ſein leben goͤnnen vnd
laſſẽ/ er ſol vnter vns ſein/ oder nichts
ſein/ nach vnſer Boßhafftigen zoͤrni-
gen ſeelen.

Mit ſolchem grawſamen Neid
hat der Teuffel die Menſchliche ſeele
Schrecklich
bilde des
Sathans.
beſamet/ vñ vmb ſolches groſſen grim-
mes/ zorns/ haſſes/ Neides/ feind-
ſchafft willen iſt der Menſch des Sa-
thans bilde. So hat er ſich in des
Menſchen Seelen abgebildet vnnd
abcontrafeyt.

Gott hat den Menſchen eingepflan-
tzet eine reine/ kenſche/ zuͤchtige Ehe-
liebe/ nach dem Geiſt Kinder zu zeu-
gen/ nach dem Ebenbilde Gottes.

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[[96]/0096] Das er aber auch den Leib mit ſuͤnden be- hafftet zu ſein/ vnd alſo zu ſuͤndigen gleube ſiehe/ dz beweiſet er ja ſtracks p. 467 468. 469. in misbrauch des ehſtandes/ mit rauben/ ſtelen/ leſtern/ verleumbden. ibid. welches ja die ſeele durch den Leib verrichtet/ vnd voll- bringet. Die wort lauten ſo. Wir ſehen taͤglich dieſe treffli- che boßheit/ ſchreckliche Hoffart/ Haß vnd Neid wie der den neheſten/ das die Menſchen lieber ſterben wollen/ ehe ſie dem nechſten ſein leben goͤnnen vnd laſſẽ/ er ſol vnter vns ſein/ oder nichts ſein/ nach vnſer Boßhafftigen zoͤrni- gen ſeelen. Groſſe boßheit des Hertzens. Mit ſolchem grawſamen Neid hat der Teuffel die Menſchliche ſeele beſamet/ vñ vmb ſolches groſſen grim- mes/ zorns/ haſſes/ Neides/ feind- ſchafft willen iſt der Menſch des Sa- thans bilde. So hat er ſich in des Menſchen Seelen abgebildet vnnd abcontrafeyt. Schrecklich bilde des Sathans. Gott hat den Menſchen eingepflan- tzet eine reine/ kenſche/ zuͤchtige Ehe- liebe/ nach dem Geiſt Kinder zu zeu- gen/ nach dem Ebenbilde Gottes. Vnd iſt

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [96]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/96>, abgerufen am 21.11.2024.