Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

deß Ersten theilß.
Cohortium machten zehen ein Legionem, Eine Cohors
aber/ wan die gantze Legio 6000 starck/ hielte 600 mann/
so aber die Legio nuhrt 5000/ allein 500 mann. Nuhn
wart Cohors wiederumb abgetheilet in drey Manipulos,
jeder Manipulus aber in sechß Centurias, Centuria in
contubernia.

Die Reuter warden auch in 10 Turmas abgetheilet/
wan die summ 300/ that ein turma 30/ welche widerumb in
Decurias/ deren jede von 10 R. zertheilet wart. Jn Vegeti[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
Legione
aber befinden sich 22 turmae, deren er 4 der ersten
Cohorti, dero anderen aber jeder 2 zelegt.

Vnd sihet man auß dieser alten Militia Romana, wie
die Rohmer allzeit under ihren Legionen ein besondere
reuterey gehabt und also von Reuter und Knechten zu gleich
die Legiones gemacht worden.

Welche ordnung zu diesen zeiten eben so nützlich kan gehal-
ten werden/ angesehen daß wan cavalleri und geschütz so wohl
alß fueßvolck under einen regiment und Obristen/ so ist dz
Regiment bey seinen fölligen kräfften/ und der gehorsam
desto grösser. Dan soll ein Obrister in nöhten und wan
etwa das Regiment oder aber ein Company reuter alleine
fort soll/ erstet den zusatz an Reuterey und geschütz von an-
dern entlehnen/ so will es schwerlich fort/ und ist der gehor-
sam desto schlechter/ weil er nicht eigentlich über die entleh-
nete zu commendiren. Auch siehet man allhier/ daß wie
in einem gantzen Exercitu die Reuterey/ Fueßvolck und
Arckeley von nöhten/ und nicht ohn einander sein könne/ al-
so auch in einem eintzelen Regiment kriegßvolck.

Es
C ij

deß Erſten theilß.
Cohortium machten zehen ein Legionem, Eine Cohors
aber/ wan die gantze Legio 6000 ſtarck/ hielte 600 mann/
ſo aber die Legio nuhrt 5000/ allein 500 mann. Nuhn
wart Cohors wiederumb abgetheilet in drey Manipulos,
jeder Manipulus aber in ſechß Centurias, Centuria in
contubernia.

Die Reuter warden auch in 10 Turmas abgetheilet/
wan die ſumm 300/ that ein turma 30/ welche widerumb in
Decurias/ deren jede von 10 R. zertheilet wart. Jn Vegeti[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
Legione
aber befinden ſich 22 turmæ, deren er 4 der erſten
Cohorti, dero anderen aber jeder 2 zelegt.

Vnd ſihet man auß dieſer alten Militia Romana, wie
die Rohmer allzeit under ihren Legionen ein beſondere
reuterey gehabt uñ alſo von Reuter und Knechten zu gleich
die Legiones gemacht worden.

Welche ordnung zu dieſen zeiten ebẽ ſo nuͤtzlich kan gehal-
tẽ werden/ angeſehen daß wan cavalleri und geſchuͤtz ſo wohl
alß fueßvolck under einen regiment und Obriſten/ ſo iſt dz
Regiment bey ſeinen foͤlligen kraͤfften/ und der gehorſam
deſto groͤſſer. Dan ſoll ein Obriſter in noͤhten und wan
etwa das Regiment oder aber ein Company reuter alleine
fort ſoll/ erſtet den zuſatz an Reuterey und geſchuͤtz von an-
dern entlehnen/ ſo will es ſchwerlich fort/ und iſt der gehor-
ſam deſto ſchlechter/ weil er nicht eigentlich uͤber die entleh-
nete zu commendiren. Auch ſiehet man allhier/ daß wie
in einem gantzen Exercitu die Reuterey/ Fueßvolck und
Arckeley von noͤhten/ und nicht ohn einander ſein koͤnne/ al-
ſo auch in einem eintzelen Regiment kriegßvolck.

Es
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0027" n="19"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">deß Er&#x017F;ten theilß.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Cohortium</hi> machten zehen ein <hi rendition="#aq">Legionem,</hi> Eine <hi rendition="#aq">Cohors</hi><lb/>
aber/ wan die gantze <hi rendition="#aq">Legio</hi> 6000 &#x017F;tarck/ hielte 600 mann/<lb/>
&#x017F;o aber die <hi rendition="#aq">Legio</hi> nuhrt 5000/ allein 500 mann. Nuhn<lb/>
wart <hi rendition="#aq">Cohors</hi> wiederumb abgetheilet in drey <hi rendition="#aq">Manipulos,</hi><lb/>
jeder <hi rendition="#aq">Manipulus</hi> aber in &#x017F;echß <hi rendition="#aq">Centurias, Centuria in<lb/>
contubernia.</hi></p><lb/>
            <p>Die Reuter warden auch in 10 <hi rendition="#aq">Turmas</hi> abgetheilet/<lb/>
wan die &#x017F;umm 300/ that ein <hi rendition="#aq">turma</hi> 30/ welche widerumb in<lb/><hi rendition="#aq">Decurias/</hi> deren jede von 10 R. zertheilet wart. Jn <hi rendition="#aq">Vegeti<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/><lb/>
Legione</hi> aber befinden &#x017F;ich 22 <hi rendition="#aq">turmæ,</hi> deren er 4 der er&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">Cohorti,</hi> dero anderen aber jeder 2 zelegt.</p><lb/>
            <p>Vnd &#x017F;ihet man auß die&#x017F;er alten <hi rendition="#aq">Militia Romana,</hi> wie<lb/>
die Rohmer allzeit under ihren <hi rendition="#aq">Legionen</hi> ein be&#x017F;ondere<lb/>
reuterey gehabt un&#x0303; al&#x017F;o von Reuter und Knechten zu gleich<lb/>
die <hi rendition="#aq">Legiones</hi> gemacht worden.</p><lb/>
            <p>Welche ordnung zu die&#x017F;en zeiten ebe&#x0303; &#x017F;o nu&#x0364;tzlich kan gehal-<lb/>
te&#x0303; werden/ ange&#x017F;ehen daß wan <hi rendition="#aq">cavalleri</hi> und ge&#x017F;chu&#x0364;tz &#x017F;o wohl<lb/>
alß fueßvolck under einen regiment und Obri&#x017F;ten/ &#x017F;o i&#x017F;t dz<lb/>
Regiment bey &#x017F;einen fo&#x0364;lligen kra&#x0364;fften/ und der gehor&#x017F;am<lb/>
de&#x017F;to gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er. Dan &#x017F;oll ein Obri&#x017F;ter in no&#x0364;hten und wan<lb/>
etwa das Regiment oder aber ein Company reuter alleine<lb/>
fort &#x017F;oll/ er&#x017F;tet den zu&#x017F;atz an Reuterey und ge&#x017F;chu&#x0364;tz von an-<lb/>
dern entlehnen/ &#x017F;o will es &#x017F;chwerlich fort/ und i&#x017F;t der gehor-<lb/>
&#x017F;am de&#x017F;to &#x017F;chlechter/ weil er nicht eigentlich u&#x0364;ber die entleh-<lb/>
nete zu <hi rendition="#aq">commendiren.</hi> Auch &#x017F;iehet man allhier/ daß wie<lb/>
in einem gantzen <hi rendition="#aq">Exercitu</hi> die Reuterey/ Fueßvolck und<lb/>
Arckeley von no&#x0364;hten/ und nicht ohn einander &#x017F;ein ko&#x0364;nne/ al-<lb/>
&#x017F;o auch in einem eintzelen Regiment kriegßvolck.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0027] deß Erſten theilß. Cohortium machten zehen ein Legionem, Eine Cohors aber/ wan die gantze Legio 6000 ſtarck/ hielte 600 mann/ ſo aber die Legio nuhrt 5000/ allein 500 mann. Nuhn wart Cohors wiederumb abgetheilet in drey Manipulos, jeder Manipulus aber in ſechß Centurias, Centuria in contubernia. Die Reuter warden auch in 10 Turmas abgetheilet/ wan die ſumm 300/ that ein turma 30/ welche widerumb in Decurias/ deren jede von 10 R. zertheilet wart. Jn Vegeti_ Legione aber befinden ſich 22 turmæ, deren er 4 der erſten Cohorti, dero anderen aber jeder 2 zelegt. Vnd ſihet man auß dieſer alten Militia Romana, wie die Rohmer allzeit under ihren Legionen ein beſondere reuterey gehabt uñ alſo von Reuter und Knechten zu gleich die Legiones gemacht worden. Welche ordnung zu dieſen zeiten ebẽ ſo nuͤtzlich kan gehal- tẽ werden/ angeſehen daß wan cavalleri und geſchuͤtz ſo wohl alß fueßvolck under einen regiment und Obriſten/ ſo iſt dz Regiment bey ſeinen foͤlligen kraͤfften/ und der gehorſam deſto groͤſſer. Dan ſoll ein Obriſter in noͤhten und wan etwa das Regiment oder aber ein Company reuter alleine fort ſoll/ erſtet den zuſatz an Reuterey und geſchuͤtz von an- dern entlehnen/ ſo will es ſchwerlich fort/ und iſt der gehor- ſam deſto ſchlechter/ weil er nicht eigentlich uͤber die entleh- nete zu commendiren. Auch ſiehet man allhier/ daß wie in einem gantzen Exercitu die Reuterey/ Fueßvolck und Arckeley von noͤhten/ und nicht ohn einander ſein koͤnne/ al- ſo auch in einem eintzelen Regiment kriegßvolck. Es C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/27
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/27>, abgerufen am 09.11.2024.