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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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des Andern theils.
und mit genugsam volck versehen/ so gebrauchet man sich
der umblauffenden wehr auff dem graben/ und macht et-
wa schantzen und streichen in die contrescarpen und nim-
met das groß und kleine geschütz zu hülffe. Eß wehret aber
so lang/ alß er kan/ und verleuret man darüber viel guter leut
und muß doch zu letzt weichen/ und den graben verthedigen.
Solches geschicht aber von bolwercken/ und streichwehrn.
Jst nuhn der grabe trocken und hat einen zwinger/ so kan
man sich desto besser behelffen. Da es aber wassergraben
hat/ kan man den feind desto weniger vom graben abhalten.
Doch ist darneben auch des wassers halben dem feinde
die eroberung des grabens desto schwerer. Hebt nuhn der
feind den graben an außzufüllen: so mühssen die drinnen
auffs stärckiste arbeiten/ und stein unnd erdtrich auß dem
graben in die stadt tragen. Kan aber auch nicht in die harre
bestehen/ denn der feind kommet zu letzt doch in den graben/
unnd benimpt noch wohl zu dem auch die streichwehren.
So ist dann der belägerten beste vorthel und arbeit/ neue
streichwehren zu machen/ und sich zu verbauen/ so best sie
können. Hat er ihnen die brustwehren zerschossen/ so müs-
sen sie (num. LXXI) hinder sich weichen/ und neue brustweh-
ren zu richten. Etwa brauchen sie von eil wegen außgefül-
lete säcke/ häute und was man haben mag darzu. Wird ih-
nen der standt oder wall zu enge/ so erweitern sie denselben
mit brettern oder einem gerüst. Da es etwa hinder einer
maur keinen wall hatt und aber desto grössern platz/ so kan
man (nun. LXXII) ein neue schantze/ graben und streichwehren
auffführen. Wann man vermercket/ daß ein bolwerck nicht

zu
S s

des Andern theils.
und mit genugſam volck verſehen/ ſo gebrauchet man ſich
der umblauffenden wehr auff dem graben/ und macht et-
wa ſchantzen und ſtreichen in die contreſcarpen und nim-
met das groß und kleine geſchuͤtz zu huͤlffe. Eß wehret aber
ſo lang/ alß er kan/ uñ verleuret man daruͤber viel guter leut
und muß doch zu letzt weichen/ und den graben verthedigẽ.
Solches geſchicht aber von bolwercken/ und ſtreichwehrn.
Jſt nuhn der grabe trocken und hat einen zwinger/ ſo kan
man ſich deſto beſſer behelffen. Da es aber waſſergraben
hat/ kan man den feind deſto weniger vom graben abhalten.
Doch iſt darneben auch des waſſers halben dem feinde
die eroberung des grabens deſto ſchwerer. Hebt nuhn der
feind den graben an außzufuͤllen: ſo muͤhſſen die drinnen
auffs ſtaͤrckiſte arbeiten/ und ſtein unnd erdtrich auß dem
graben in die ſtadt tragen. Kan aber auch nicht in die harre
beſtehen/ denn der feind kommet zu letzt doch in den graben/
unnd benimpt noch wohl zu dem auch die ſtreichwehren.
So iſt dann der belaͤgerten beſte vorthel und arbeit/ neue
ſtreichwehren zu machen/ und ſich zu verbauen/ ſo beſt ſie
koͤnnen. Hat er ihnen die bruſtwehren zerſchoſſen/ ſo muͤſ-
ſen ſie (num. LXXI) hinder ſich weichẽ/ und neue bruſtweh-
ren zu richten. Etwa brauchen ſie von eil wegen außgefuͤl-
lete ſaͤcke/ haͤute und was man haben mag darzu. Wird ih-
nen der ſtandt oder wall zu enge/ ſo erweitern ſie denſelben
mit brettern oder einem geruͤſt. Da es etwa hinder einer
maur keinen wall hatt und aber deſto groͤſſern platz/ ſo kan
man (nũ. LXXII) ein neue ſchantze/ grabẽ und ſtreichwehrẽ
aufffuͤhren. Wann man vermercket/ daß ein bolwerck nicht

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[324/0349] des Andern theils. und mit genugſam volck verſehen/ ſo gebrauchet man ſich der umblauffenden wehr auff dem graben/ und macht et- wa ſchantzen und ſtreichen in die contreſcarpen und nim- met das groß und kleine geſchuͤtz zu huͤlffe. Eß wehret aber ſo lang/ alß er kan/ uñ verleuret man daruͤber viel guter leut und muß doch zu letzt weichen/ und den graben verthedigẽ. Solches geſchicht aber von bolwercken/ und ſtreichwehrn. Jſt nuhn der grabe trocken und hat einen zwinger/ ſo kan man ſich deſto beſſer behelffen. Da es aber waſſergraben hat/ kan man den feind deſto weniger vom graben abhalten. Doch iſt darneben auch des waſſers halben dem feinde die eroberung des grabens deſto ſchwerer. Hebt nuhn der feind den graben an außzufuͤllen: ſo muͤhſſen die drinnen auffs ſtaͤrckiſte arbeiten/ und ſtein unnd erdtrich auß dem graben in die ſtadt tragen. Kan aber auch nicht in die harre beſtehen/ denn der feind kommet zu letzt doch in den graben/ unnd benimpt noch wohl zu dem auch die ſtreichwehren. So iſt dann der belaͤgerten beſte vorthel und arbeit/ neue ſtreichwehren zu machen/ und ſich zu verbauen/ ſo beſt ſie koͤnnen. Hat er ihnen die bruſtwehren zerſchoſſen/ ſo muͤſ- ſen ſie (num. LXXI) hinder ſich weichẽ/ und neue bruſtweh- ren zu richten. Etwa brauchen ſie von eil wegen außgefuͤl- lete ſaͤcke/ haͤute und was man haben mag darzu. Wird ih- nen der ſtandt oder wall zu enge/ ſo erweitern ſie denſelben mit brettern oder einem geruͤſt. Da es etwa hinder einer maur keinen wall hatt und aber deſto groͤſſern platz/ ſo kan man (nũ. LXXII) ein neue ſchantze/ grabẽ und ſtreichwehrẽ aufffuͤhren. Wann man vermercket/ daß ein bolwerck nicht zu S s

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/349>, abgerufen am 27.11.2024.