Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander buch
zu erhalten/ so verbauet man sich auff ein neues (n. LXXIII)
dahinder/ undergräbet das belwerck/ undersetzets mit pul-
ver/ und wan die feinde es innemen und darauff kommen/
so zündet mans an und thut etwa hiermit dem feinde gro-
sen schaden. Die contremine unnd heimliche gebeu
aber under den bolwercken sind ein guter behelff/ wo sie vor-
handen/ darumb wendet man auch auff das gegengraben
grossen fleiß und mühe/ darmit man dem feinde recht ent-
gegen kommen und tiefer dann er/ sich insencken möge/
oder wie man im graben gelegenheit möge finden auch ein
feur- und sprengwerck anzu rüsten/ und dasselbe under dem
feinde/ wann es zum stürmen kompt/ anzuzünden. Das
graben der feinde und wo sie arbeiten/ erfehret man durch
mancherley: Alß man stellet etwa becken mit wasser gefüllet/
oder trummen und würffell/ die dann ein thon geben/ und
was der proben mehr. Etwa führet man in truckenen gra-
ben vor die wälle und wehren ein blinden graben/ darin al-
les wohl zu vermercken und war zu nemen/ wo der feind
her gräbet.

Vom Sturmabschlagen.

WAnn man nuhn eines sturms gewertig/ so be-
scheidet man ein anzahl volcks auff den platz/ denen
so den sturm verwarten oder noht leiden/ zu hülff zukommen:
Jtem etliche/ so auff das feur sehen/ und wo das ingewor-
fen wird/ oder auffginge zu leschen. Derowegen auch vor
jedem hause fässer mit wasser sollen stehen/ und viel sand/
darmit zu leschen/ wie auch ingeweichte küh- vnnd ochsen-
heute im vorraht seyn/ und die stro und schindeldächer bey

zeiten

Ander buch
zu erhaltẽ/ ſo verbauet man ſich auff ein neues (n. LXXIII)
dahinder/ undergraͤbet das belwerck/ underſetzets mit pul-
ver/ und wan die feinde es innemen und darauff kommen/
ſo zuͤndet mans an und thut etwa hiermit dem feinde gro-
ſen ſchaden. Die contremine unnd heimliche gebeu
aber under den bolwercken ſind ein guter behelff/ wo ſie vor-
handen/ darumb wendet man auch auff das gegengraben
groſſen fleiß und muͤhe/ darmit man dem feinde recht ent-
gegen kommen und tiefer dann er/ ſich inſencken moͤge/
oder wie man im graben gelegenheit moͤge finden auch ein
feur- und ſprengwerck anzu ruͤſten/ und daſſelbe under dem
feinde/ wann es zum ſtuͤrmen kompt/ anzuzuͤnden. Das
graben der feinde und wo ſie arbeiten/ erfehret man durch
mancherley: Alß man ſtellet etwa beckẽ mit waſſer gefuͤllet/
oder trummen und wuͤrffell/ die dann ein thon geben/ und
was der proben mehr. Etwa fuͤhret man in truckenen gra-
ben vor die waͤlle und wehren ein blinden graben/ darin al-
les wohl zu vermercken und war zu nemen/ wo der feind
her graͤbet.

Vom Sturmabſchlagen.

WAnn man nuhn eines ſturms gewertig/ ſo be-
ſcheidet man ein anzahl volcks auff den platz/ denen
ſo den ſturm verwarten oder noht leiden/ zu huͤlff zukom̃en:
Jtem etliche/ ſo auff das feur ſehen/ und wo das ingewor-
fen wird/ oder auffginge zu leſchen. Derowegen auch vor
jedem hauſe faͤſſer mit waſſer ſollen ſtehen/ und viel ſand/
darmit zu leſchen/ wie auch ingeweichte kuͤh- vnnd ochſen-
heute im vorraht ſeyn/ und die ſtro und ſchindeldaͤcher bey

zeiten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0350" n="325"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander buch</hi></fw><lb/>
zu erhalte&#x0303;/ &#x017F;o verbauet man &#x017F;ich auff ein neues (n. <hi rendition="#aq">LXXIII</hi>)<lb/>
dahinder/ undergra&#x0364;bet das belwerck/ under&#x017F;etzets mit pul-<lb/>
ver/ und wan die feinde es innemen und darauff kommen/<lb/>
&#x017F;o zu&#x0364;ndet mans an und thut etwa hiermit dem feinde gro-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;chaden. Die <hi rendition="#aq">contremine</hi> unnd heimliche gebeu<lb/>
aber under den bolwercken &#x017F;ind ein guter behelff/ wo &#x017F;ie vor-<lb/>
handen/ darumb wendet man auch auff das gegengraben<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en fleiß und mu&#x0364;he/ darmit man dem feinde recht ent-<lb/>
gegen kommen und tiefer dann er/ &#x017F;ich in&#x017F;encken mo&#x0364;ge/<lb/>
oder wie man im graben gelegenheit mo&#x0364;ge finden auch ein<lb/>
feur- und &#x017F;prengwerck anzu ru&#x0364;&#x017F;ten/ und da&#x017F;&#x017F;elbe under dem<lb/>
feinde/ wann es zum &#x017F;tu&#x0364;rmen kompt/ anzuzu&#x0364;nden. Das<lb/>
graben der feinde und wo &#x017F;ie arbeiten/ erfehret man durch<lb/>
mancherley: Alß man &#x017F;tellet etwa becke&#x0303; mit wa&#x017F;&#x017F;er gefu&#x0364;llet/<lb/>
oder trummen und wu&#x0364;rffell/ die dann ein thon geben/ und<lb/>
was der proben mehr. Etwa fu&#x0364;hret man in truckenen gra-<lb/>
ben vor die wa&#x0364;lle und wehren ein blinden graben/ darin al-<lb/>
les wohl zu vermercken und war zu nemen/ wo der feind<lb/>
her gra&#x0364;bet.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>Vom Sturmab&#x017F;chlagen.</head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann man nuhn eines &#x017F;turms gewertig/ &#x017F;o be-<lb/>
&#x017F;cheidet man ein anzahl volcks auff den platz/ denen<lb/>
&#x017F;o den &#x017F;turm verwarten oder noht leiden/ zu hu&#x0364;lff zukom&#x0303;en:<lb/>
Jtem etliche/ &#x017F;o auff das feur &#x017F;ehen/ und wo das ingewor-<lb/>
fen wird/ oder auffginge zu le&#x017F;chen. Derowegen auch vor<lb/>
jedem hau&#x017F;e fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;er mit wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ollen &#x017F;tehen/ und viel &#x017F;and/<lb/>
darmit zu le&#x017F;chen/ wie auch ingeweichte ku&#x0364;h- vnnd och&#x017F;en-<lb/>
heute im vorraht &#x017F;eyn/ und die &#x017F;tro und &#x017F;chindelda&#x0364;cher bey<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zeiten</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0350] Ander buch zu erhaltẽ/ ſo verbauet man ſich auff ein neues (n. LXXIII) dahinder/ undergraͤbet das belwerck/ underſetzets mit pul- ver/ und wan die feinde es innemen und darauff kommen/ ſo zuͤndet mans an und thut etwa hiermit dem feinde gro- ſen ſchaden. Die contremine unnd heimliche gebeu aber under den bolwercken ſind ein guter behelff/ wo ſie vor- handen/ darumb wendet man auch auff das gegengraben groſſen fleiß und muͤhe/ darmit man dem feinde recht ent- gegen kommen und tiefer dann er/ ſich inſencken moͤge/ oder wie man im graben gelegenheit moͤge finden auch ein feur- und ſprengwerck anzu ruͤſten/ und daſſelbe under dem feinde/ wann es zum ſtuͤrmen kompt/ anzuzuͤnden. Das graben der feinde und wo ſie arbeiten/ erfehret man durch mancherley: Alß man ſtellet etwa beckẽ mit waſſer gefuͤllet/ oder trummen und wuͤrffell/ die dann ein thon geben/ und was der proben mehr. Etwa fuͤhret man in truckenen gra- ben vor die waͤlle und wehren ein blinden graben/ darin al- les wohl zu vermercken und war zu nemen/ wo der feind her graͤbet. Vom Sturmabſchlagen. WAnn man nuhn eines ſturms gewertig/ ſo be- ſcheidet man ein anzahl volcks auff den platz/ denen ſo den ſturm verwarten oder noht leiden/ zu huͤlff zukom̃en: Jtem etliche/ ſo auff das feur ſehen/ und wo das ingewor- fen wird/ oder auffginge zu leſchen. Derowegen auch vor jedem hauſe faͤſſer mit waſſer ſollen ſtehen/ und viel ſand/ darmit zu leſchen/ wie auch ingeweichte kuͤh- vnnd ochſen- heute im vorraht ſeyn/ und die ſtro und ſchindeldaͤcher bey zeiten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/350
Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/350>, abgerufen am 27.11.2024.