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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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deß Ersten theilß.
statos, Principes und Triarios. Velites wahren von gerin-
ger und leichter rüstung nach dero zeit gelegenheit/ so wol
bey den Gallis/ und uhralten Teutschen/ alß den Röh-
mern. Auch findet man in Caesare von den Teutschen/ daß
sie zwischen denen Reutern gekempffet und getroffen/ auch
also hurtig und abgericht gewesen/ daß sie/ weiln sie sich ar-
tig an des pferdes mahne oder schweiff zu behelffen wusten/
allzeit dem pferde und reuter gleich gelauffen. Es sindt aber
die Velites gewesen Funditores, Jaculatores, Sagittarii.
Funditor
hat drey schleudern getragen eine in der handt/ die
ander umb den huet/ die dritte umb den leib/ darmit sie in
sturm und schlachten grossen schaden gethan.

Sonstet sindt der Velitum arma gewesen hastulae von
dreyen schuen in die lenge und finger dicke/ vorn mit eisen be-
schlagen/ ein dreyschüigen schildt parma genandt/ ein pickel-
haub von fellwerck oder leder zugerichtet/ und ein breiten kur-
tzen und zugespitzten degen/ welchen sie gladium Hispaniensem
genennet. Diese Velites worden auß den jungen gesellen oder
armen gewöhlet. Nächst ihnen wahren die Hastati auß der
jungen mannschafft/ die Principes von starcken und voln-
kommenen männern/ Triarii aber wahren die ältiste und ver-
suchteste krieger. Sie hatten sich mit einem schildt oder
dartschen dritthalb schueh breit und 4 lange/ mit schüppi-
gen pantzern und blechen oben umb die brust und schultern/
und auch an den schencklen wohl verwahret/ hatten auff
dem haupt eiserne helm oder sturmhauben mit federpü-
schen/ ihre schwerter an der seiten/ in fäusten ihre hastas,
sonderß die Triarii, oder aber zween wurffspiesse von sieben
schuehen.

Drey
H iij

deß Erſten theilß.
ſtatos, Principes und Triarios. Velites wahren von gerin-
ger und leichter ruͤſtung nach dero zeit gelegenheit/ ſo wol
bey den Gallis/ und uhralten Teutſchen/ alß den Roͤh-
mern. Auch findet man in Cæſare von den Teutſchen/ daß
ſie zwiſchen denen Reutern gekempffet und getroffen/ auch
alſo hurtig und abgericht geweſen/ daß ſie/ weiln ſie ſich ar-
tig an des pferdes mahne oder ſchweiff zu behelffen wuſten/
allzeit dem pferde und reuter gleich gelauffen. Es ſindt aber
die Velites geweſen Funditores, Jaculatores, Sagittarii.
Funditor
hat drey ſchleudern getragen eine in der handt/ die
ander umb den huet/ die dritte umb den leib/ darmit ſie in
ſturm und ſchlachten groſſen ſchaden gethan.

Sonſtet ſindt der Velitum arma geweſen haſtulæ von
dreyen ſchuen in die lenge uñ finger dicke/ vorn mit eiſen be-
ſchlagen/ ein dreyſchuͤigen ſchildt parma genandt/ ein pickel-
haub von fellwerck oder leder zugerichtet/ uñ ein breiten kur-
tzen uñ zugeſpitzten degen/ welchẽ ſie gladium Hiſpanienſem
geneñet. Dieſe Velites worden auß den jungen geſellen oder
armen gewoͤhlet. Naͤchſt ihnen wahren die Haſtati auß der
jungen mannſchafft/ die Principes von ſtarcken und voln-
kom̃enen maͤnnern/ Triarii aber wahren die aͤltiſte und ver-
ſuchteſte krieger. Sie hatten ſich mit einem ſchildt oder
dartſchen dritthalb ſchueh breit und 4 lange/ mit ſchuͤppi-
gen pantzern und blechen oben umb die bruſt und ſchultern/
und auch an den ſchencklen wohl verwahret/ hatten auff
dem haupt eiſerne helm oder ſturmhauben mit federpuͤ-
ſchen/ ihre ſchwerter an der ſeiten/ in faͤuſten ihre haſtas,
ſonderß die Triarii, oder aber zween wurffſpieſſe von ſieben
ſchuehen.

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[61/0069] deß Erſten theilß. ſtatos, Principes und Triarios. Velites wahren von gerin- ger und leichter ruͤſtung nach dero zeit gelegenheit/ ſo wol bey den Gallis/ und uhralten Teutſchen/ alß den Roͤh- mern. Auch findet man in Cæſare von den Teutſchen/ daß ſie zwiſchen denen Reutern gekempffet und getroffen/ auch alſo hurtig und abgericht geweſen/ daß ſie/ weiln ſie ſich ar- tig an des pferdes mahne oder ſchweiff zu behelffen wuſten/ allzeit dem pferde und reuter gleich gelauffen. Es ſindt aber die Velites geweſen Funditores, Jaculatores, Sagittarii. Funditor hat drey ſchleudern getragen eine in der handt/ die ander umb den huet/ die dritte umb den leib/ darmit ſie in ſturm und ſchlachten groſſen ſchaden gethan. Sonſtet ſindt der Velitum arma geweſen haſtulæ von dreyen ſchuen in die lenge uñ finger dicke/ vorn mit eiſen be- ſchlagen/ ein dreyſchuͤigen ſchildt parma genandt/ ein pickel- haub von fellwerck oder leder zugerichtet/ uñ ein breiten kur- tzen uñ zugeſpitzten degen/ welchẽ ſie gladium Hiſpanienſem geneñet. Dieſe Velites worden auß den jungen geſellen oder armen gewoͤhlet. Naͤchſt ihnen wahren die Haſtati auß der jungen mannſchafft/ die Principes von ſtarcken und voln- kom̃enen maͤnnern/ Triarii aber wahren die aͤltiſte und ver- ſuchteſte krieger. Sie hatten ſich mit einem ſchildt oder dartſchen dritthalb ſchueh breit und 4 lange/ mit ſchuͤppi- gen pantzern und blechen oben umb die bruſt und ſchultern/ und auch an den ſchencklen wohl verwahret/ hatten auff dem haupt eiſerne helm oder ſturmhauben mit federpuͤ- ſchen/ ihre ſchwerter an der ſeiten/ in faͤuſten ihre haſtas, ſonderß die Triarii, oder aber zween wurffſpieſſe von ſieben ſchuehen. Drey H iij

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/69>, abgerufen am 30.11.2024.