Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Erste buch

schlachten grossen gewalt verbringen kan/ vors erste: und
dan vors ander den brauch dero spiesse/ als da sindt der lan-
ge spieß/ der halbe spieß und vorjäger oder halbe piecke/ die
hellebarde/ darunder auch die partisanen und federspieß ge-
hörig: Letzlich aber den brauch der rondartschen und tart-
schen oder langen schildts/ darneben man die plauten und
sebel führet/ recht lehrnet und innen wirdt.

Exertia bey der Arckeley

SJndt Pyrobolia oder Feurkunst/ Metrica Meß und
abreißkunst/ Balistatia Büchsemeisterey/ Mechani-
ca, vnd etwa auch Oneraria, Aurigaria.

Pyrobolia.

Ja derselben müssen die leuth von der nathur dero
materialien, und insonders deß Salpeters/ Schwefels/
allerhandt Kohlen und Sägespän/ Colophoniae, unnd
dan auch von allerhandt gifft/ als des Mercurij sublimati,
Arsenici, auripigmenti, pilsenöls und anderer fachen/ de-
ren man sich in dieser kunst gebrauchet/ vors erste: Zum
andern wie sie dieselbe species zu ihrem nutzen gebrauchen
und zurichten und dan wie allerhandt kuglen/ pfeile/ kolben
und andere sachen darauß zu bereiten: Zum dritten die
materias vor schaden zu hüten und wan sie etwa corrupt und
verlegen zu verbessern: den brandt/ vors vierte/ leschen
sollen/ wohl und fleissig underrichtet werden.

Oberzelete Materialia belangende/ so ist der Salpettr kalt im vierdten
grad/ wächset in dem felde an harten steinen/ auch an mauren und in käl-
lern welcher der beste. Wan er geleutert ist/ nennet mahn ihn nicht mehr
Salpeter/ sondern Salniter. Man soll sich aber allwegen vor dem frs-
schen weissen Salpeter vorsehen.

Schwef-

Erſte buch

ſchlachten groſſen gewalt verbringen kan/ vors erſte: und
dan vors ander den brauch dero ſpieſſe/ als da ſindt der lan-
ge ſpieß/ der halbe ſpieß und vorjaͤger oder halbe piecke/ die
hellebarde/ darunder auch die partiſanen und federſpieß ge-
hoͤrig: Letzlich aber den brauch der rondartſchen und tart-
ſchen oder langen ſchildts/ darneben man die plauten und
ſebel fuͤhret/ recht lehrnet und innen wirdt.

Exertia bey der Arckeley

SJndt Pyrobolia oder Feurkunſt/ Metrica Meß und
abreißkunſt/ Baliſtatia Buͤchſemeiſterey/ Mechani-
ca, vnd etwa auch Oneraria, Aurigaria.

Pyrobolia.

Ja derſelben muͤſſen die leuth von der nathur dero
materialien, und inſonders deß Salpeters/ Schwefels/
allerhandt Kohlen und Saͤgeſpaͤn/ Colophoniæ, unnd
dan auch von allerhandt gifft/ als des Mercurij ſublimati,
Arſenici, auripigmenti, pilſenoͤls und anderer fachen/ de-
ren man ſich in dieſer kunſt gebrauchet/ vors erſte: Zum
andern wie ſie dieſelbe ſpecies zu ihrem nutzen gebrauchen
und zurichten und dan wie allerhandt kuglen/ pfeile/ kolben
und andere ſachen darauß zu bereiten: Zum dritten die
materias vor ſchaden zu huͤten uñ wan ſie etwa corrupt und
verlegen zu verbeſſern: den brandt/ vors vierte/ leſchen
ſollen/ wohl und fleiſſig underrichtet werden.

Oberzelete Materialia belangende/ ſo iſt der Salpettr kalt im vierdten
grad/ waͤchſet in dem felde an harten ſteinẽ/ auch an mauren und in kaͤl-
lern welcher der beſte. Wan er geleutert iſt/ nennet mahn ihn nicht mehr
Salpeter/ ſondern Salniter. Man ſoll ſich aber allwegen vor dem frs-
ſchen weiſſen Salpeter vorſehen.

Schwef-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0084" n="76"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;te buch</hi></fw><lb/>
&#x017F;chlachten gro&#x017F;&#x017F;en gewalt verbringen kan/ vors er&#x017F;te: und<lb/>
dan vors ander den brauch dero &#x017F;pie&#x017F;&#x017F;e/ als da &#x017F;indt der lan-<lb/>
ge &#x017F;pieß/ der halbe &#x017F;pieß und vorja&#x0364;ger oder halbe piecke/ die<lb/>
hellebarde/ darunder auch die parti&#x017F;anen und feder&#x017F;pieß ge-<lb/>
ho&#x0364;rig: Letzlich aber den brauch der rondart&#x017F;chen und tart-<lb/>
&#x017F;chen oder langen &#x017F;childts/ darneben man die plauten und<lb/>
&#x017F;ebel fu&#x0364;hret/ recht lehrnet und innen wirdt.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">Exertia</hi> <hi rendition="#b">bey der Arckeley</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">S</hi>Jndt <hi rendition="#aq">Pyrobolia</hi> oder Feurkun&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Metrica</hi> Meß und<lb/>
abreißkun&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Bali&#x017F;tatia</hi> Bu&#x0364;ch&#x017F;emei&#x017F;terey/ <hi rendition="#aq">Mechani-<lb/>
ca,</hi> vnd etwa auch <hi rendition="#aq">Oneraria, Aurigaria.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">Pyrobolia.</hi> </head><lb/>
              <p>Ja der&#x017F;elben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die leuth von der nathur dero<lb/><hi rendition="#aq">materialien,</hi> und in&#x017F;onders deß Salpeters/ Schwefels/<lb/>
allerhandt Kohlen und Sa&#x0364;ge&#x017F;pa&#x0364;n/ <hi rendition="#aq">Colophoniæ,</hi> unnd<lb/>
dan auch von allerhandt gifft/ als des <hi rendition="#aq">Mercurij &#x017F;ublimati,<lb/>
Ar&#x017F;enici, auripigmenti,</hi> pil&#x017F;eno&#x0364;ls und anderer fachen/ de-<lb/>
ren man &#x017F;ich in die&#x017F;er kun&#x017F;t gebrauchet/ vors er&#x017F;te: Zum<lb/>
andern wie &#x017F;ie die&#x017F;elbe <hi rendition="#aq">&#x017F;pecies</hi> zu ihrem nutzen gebrauchen<lb/>
und zurichten und dan wie allerhandt kuglen/ pfeile/ kolben<lb/>
und andere &#x017F;achen darauß zu bereiten: Zum dritten die<lb/><hi rendition="#aq">materias</hi> vor &#x017F;chaden zu hu&#x0364;ten un&#x0303; wan &#x017F;ie etwa <hi rendition="#aq">corrupt</hi> und<lb/>
verlegen zu verbe&#x017F;&#x017F;ern: den brandt/ vors vierte/ le&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;ollen/ wohl und flei&#x017F;&#x017F;ig underrichtet werden.</p><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#aq">I</hi> </head><lb/>
                <p>Oberzelete <hi rendition="#aq">Materialia</hi> belangende/ &#x017F;o i&#x017F;t der Salpettr kalt im vierdten<lb/>
grad/ wa&#x0364;ch&#x017F;et in dem felde an harten &#x017F;teine&#x0303;/ auch an mauren und in ka&#x0364;l-<lb/>
lern welcher der be&#x017F;te. Wan er geleutert i&#x017F;t/ nennet mahn ihn nicht mehr<lb/>
Salpeter/ &#x017F;ondern Salniter. Man &#x017F;oll &#x017F;ich aber allwegen vor dem frs-<lb/>
&#x017F;chen wei&#x017F;&#x017F;en Salpeter vor&#x017F;ehen.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Schwef-</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[76/0084] Erſte buch ſchlachten groſſen gewalt verbringen kan/ vors erſte: und dan vors ander den brauch dero ſpieſſe/ als da ſindt der lan- ge ſpieß/ der halbe ſpieß und vorjaͤger oder halbe piecke/ die hellebarde/ darunder auch die partiſanen und federſpieß ge- hoͤrig: Letzlich aber den brauch der rondartſchen und tart- ſchen oder langen ſchildts/ darneben man die plauten und ſebel fuͤhret/ recht lehrnet und innen wirdt. Exertia bey der Arckeley SJndt Pyrobolia oder Feurkunſt/ Metrica Meß und abreißkunſt/ Baliſtatia Buͤchſemeiſterey/ Mechani- ca, vnd etwa auch Oneraria, Aurigaria. Pyrobolia. Ja derſelben muͤſſen die leuth von der nathur dero materialien, und inſonders deß Salpeters/ Schwefels/ allerhandt Kohlen und Saͤgeſpaͤn/ Colophoniæ, unnd dan auch von allerhandt gifft/ als des Mercurij ſublimati, Arſenici, auripigmenti, pilſenoͤls und anderer fachen/ de- ren man ſich in dieſer kunſt gebrauchet/ vors erſte: Zum andern wie ſie dieſelbe ſpecies zu ihrem nutzen gebrauchen und zurichten und dan wie allerhandt kuglen/ pfeile/ kolben und andere ſachen darauß zu bereiten: Zum dritten die materias vor ſchaden zu huͤten uñ wan ſie etwa corrupt und verlegen zu verbeſſern: den brandt/ vors vierte/ leſchen ſollen/ wohl und fleiſſig underrichtet werden. I Oberzelete Materialia belangende/ ſo iſt der Salpettr kalt im vierdten grad/ waͤchſet in dem felde an harten ſteinẽ/ auch an mauren und in kaͤl- lern welcher der beſte. Wan er geleutert iſt/ nennet mahn ihn nicht mehr Salpeter/ ſondern Salniter. Man ſoll ſich aber allwegen vor dem frs- ſchen weiſſen Salpeter vorſehen. Schwef-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/84
Zitationshilfe:	Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/84>, abgerufen am 28.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.