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Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607.

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Erste buch
dichte mit obgemeldter speise: Richtet ihn darnach zu und bludet ihn
nach Büchsenmeist erischer art mit seilen/ so er unden und oben an der
kugeln in zween ringen fest gemachet/ schlegt die Schläge zwischen
die schnüre in den ball/ und teuffet sie darnach in geschmeltztem bech.
Man nimbt auch etwa an boden der kugel ein plech/ darmit die kugel im
außwerffen nicht zerspringe.

Ebner massen richtet man auch die vergiffte feuerballen zu (C)
nuhrt daß man unden in die vergiffte speise (A) über die helffte der kugel/
oben aber darauff unvergiffte speise (B) darmit im anzünden niemandt
umbkomme/ füllet. Zur vergifften speise aber pflegt man zu nehmen.

15 lb. pulver/ 11 lb. Salpeter/ 5 lb. Schwefel 2 lb. hartz/ 3 lb.
Mercurii, sublimati/ 3 lb. Arseniei 2 Auripigmenti, zur unvergiften spei-
se aber guet grohß pulver/ des gleichen Salpeter mit leinöel angefeu-
chte sagespen. Wan man mit obgedachter vergiffter materi umbge-
hen will/ so pflegen die büchsenmeister nüchtern zu brauchen weintaut/
fenchel und guten Venedischen Thyriaks under einander gennscht.

Das Küglein aber/ so man in die grohsse kugel mit in füllet/ wirdt
von schrohten und gutem röschen pulver gefüllet/ mit Hafners thon ü-
berzogen und getrocknet und im inladen/ das zündtloch an solchem küg-
lein unden gekehret. Man pflegt auch etwa ein driefache kugel also zu
zurichten/ in die obrist oder eusserste aber allein die schläge in zu schlagen
vnd dieselb/ auch jede besonders/ mit schnüren vnd pech zu überziehen.

Gleich wie man die Feuerballen prepariret/ also werden auch die
Sturmsäcke (D) gemacht/ nuhrt daß sie länglicht und an beiden orthen
zündtlöcher haben.

Dar mit aber auch ein gebäu mit einer kugel zugleich durchdrungen
vnd angezündet werde/ so haue in eine steinine kugel kreutzweise rinnen
in zimlicher tieffe/ darin lege barchine mit kugel zeug außgefühlte säck-
lein/ schlag sie dichte in/ lahß die vier ende oben/ da sie zusammen kom-
men/ zum anzünden ein wenig vorgehen/ und überstreichs mit zerlahs-
senem schwefel. Man mag auch stärcke halber die kugel mit 2 eisinen reif-
fen kreutzweise übereiuander binden. Alßdan vberzeuchs mit Zwilch
und umbbinds mit stricken/ schwemme sie in zerlahssenem schwefel oder
pech und machs zum anzünden/ das gebührende weitloch in die säcklein.
Jn eil aber ein Feuerkugel zu machen/ so schwemme eine steinine kugel
in schwefel und hartz/ wirff und waltze sie unrrkühlet in Büchsenpul-
ver. Darnach überzeuchs mit geschwefeltem Zwilch oder Flachß/

schwemme

Erſte buch
dichte mit obgemeldter ſpeiſe: Richtet ihn darnach zu und bludet ihn
nach Buͤchſenmeiſt eriſcher art mit ſeilen/ ſo er unden und oben an der
kugeln in zween ringen feſt gemachet/ ſchlegt die Schlaͤge zwiſchen
die ſchnuͤre in den ball/ und teuffet ſie darnach in geſchmeltztem bech.
Man nimbt auch etwa an boden der kugel ein plech/ darmit die kugel im
außwerffen nicht zerſpringe.

Ebner maſſen richtet man auch die vergiffte feuerballen zu (C)
nuhrt daß man unden in die vergiffte ſpeiſe (A) uͤber die helffte der kugel/
oben aber darauff unvergiffte ſpeiſe (B) darmit im anzuͤnden niemandt
umbkomme/ fuͤllet. Zur vergifften ſpeiſe aber pflegt man zu nehmen.

15 lb. pulver/ 11 lb. Salpeter/ 5 lb. Schwefel 2 lb. hartz/ 3 lb.
Mercurii, ſublimati/ 3 lb. Arſeniei 2 Auripigmenti, zur unvergiften ſpei-
ſe aber guet grohß pulver/ des gleichen Salpeter mit leinoͤel angefeu-
chte ſageſpen. Wan man mit obgedachter vergiffter materi umbge-
hen will/ ſo pflegen die buͤchſenmeiſter nuͤchtern zu brauchen weintaut/
fenchel und guten Venediſchen Thyriaks under einander gennſcht.

Das Kuͤglein aber/ ſo man in die grohſſe kugel mit in fuͤllet/ wirdt
von ſchrohten und gutem roͤſchen pulver gefuͤllet/ mit Hafners thon uͤ-
berzogen und getrocknet und im inladen/ das zuͤndtloch an ſolchem kuͤg-
lein unden gekehret. Man pflegt auch etwa ein driefache kugel alſo zu
zurichten/ in die obriſt oder euſſerſte aber allein die ſchlaͤge in zu ſchlagen
vnd dieſelb/ auch jede beſonders/ mit ſchnuͤren vnd pech zu uͤberziehen.

Gleich wie man die Feuerballen prepariret/ alſo werden auch die
Sturmſaͤcke (D) gemacht/ nuhrt daß ſie laͤnglicht und an beiden orthen
zuͤndtloͤcher haben.

Dar mit aber auch ein gebaͤu mit einer kugel zugleich durchdrungen
vnd angezuͤndet werde/ ſo haue in eine ſteinine kugel kreutzweiſe rinnen
in zimlicher tieffe/ darin lege barchine mit kugel zeug außgefuͤhlte ſaͤck-
lein/ ſchlag ſie dichte in/ lahß die vier ende oben/ da ſie zuſammen kom-
men/ zum anzuͤnden ein wenig vorgehen/ und uͤberſtreichs mit zerlahſ-
ſenem ſchwefel. Man mag auch ſtaͤrcke halber die kugel mit 2 eiſinen reif-
fen kreutzweiſe uͤbereiuander binden. Alßdan vberzeuchs mit Zwilch
und umbbinds mit ſtricken/ ſchwemme ſie in zerlahſſenem ſchwefel oder
pech und machs zum anzuͤnden/ das gebuͤhrende weitloch in die ſaͤcklein.
Jn eil aber ein Feuerkugel zu machen/ ſo ſchwemme eine ſteinine kugel
in ſchwefel und hartz/ wirff und waltze ſie unrrkuͤhlet in Buͤchſenpul-
ver. Darnach uͤberzeuchs mit geſchwefeltem Zwilch oder Flachß/

ſchwemme
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[82/0090] Erſte buch dichte mit obgemeldter ſpeiſe: Richtet ihn darnach zu und bludet ihn nach Buͤchſenmeiſt eriſcher art mit ſeilen/ ſo er unden und oben an der kugeln in zween ringen feſt gemachet/ ſchlegt die Schlaͤge zwiſchen die ſchnuͤre in den ball/ und teuffet ſie darnach in geſchmeltztem bech. Man nimbt auch etwa an boden der kugel ein plech/ darmit die kugel im außwerffen nicht zerſpringe. Ebner maſſen richtet man auch die vergiffte feuerballen zu (C) nuhrt daß man unden in die vergiffte ſpeiſe (A) uͤber die helffte der kugel/ oben aber darauff unvergiffte ſpeiſe (B) darmit im anzuͤnden niemandt umbkomme/ fuͤllet. Zur vergifften ſpeiſe aber pflegt man zu nehmen. 15 lb. pulver/ 11 lb. Salpeter/ 5 lb. Schwefel 2 lb. hartz/ 3 lb. Mercurii, ſublimati/ 3 lb. Arſeniei 2 Auripigmenti, zur unvergiften ſpei- ſe aber guet grohß pulver/ des gleichen Salpeter mit leinoͤel angefeu- chte ſageſpen. Wan man mit obgedachter vergiffter materi umbge- hen will/ ſo pflegen die buͤchſenmeiſter nuͤchtern zu brauchen weintaut/ fenchel und guten Venediſchen Thyriaks under einander gennſcht. Das Kuͤglein aber/ ſo man in die grohſſe kugel mit in fuͤllet/ wirdt von ſchrohten und gutem roͤſchen pulver gefuͤllet/ mit Hafners thon uͤ- berzogen und getrocknet und im inladen/ das zuͤndtloch an ſolchem kuͤg- lein unden gekehret. Man pflegt auch etwa ein driefache kugel alſo zu zurichten/ in die obriſt oder euſſerſte aber allein die ſchlaͤge in zu ſchlagen vnd dieſelb/ auch jede beſonders/ mit ſchnuͤren vnd pech zu uͤberziehen. Gleich wie man die Feuerballen prepariret/ alſo werden auch die Sturmſaͤcke (D) gemacht/ nuhrt daß ſie laͤnglicht und an beiden orthen zuͤndtloͤcher haben. Dar mit aber auch ein gebaͤu mit einer kugel zugleich durchdrungen vnd angezuͤndet werde/ ſo haue in eine ſteinine kugel kreutzweiſe rinnen in zimlicher tieffe/ darin lege barchine mit kugel zeug außgefuͤhlte ſaͤck- lein/ ſchlag ſie dichte in/ lahß die vier ende oben/ da ſie zuſammen kom- men/ zum anzuͤnden ein wenig vorgehen/ und uͤberſtreichs mit zerlahſ- ſenem ſchwefel. Man mag auch ſtaͤrcke halber die kugel mit 2 eiſinen reif- fen kreutzweiſe uͤbereiuander binden. Alßdan vberzeuchs mit Zwilch und umbbinds mit ſtricken/ ſchwemme ſie in zerlahſſenem ſchwefel oder pech und machs zum anzuͤnden/ das gebuͤhrende weitloch in die ſaͤcklein. Jn eil aber ein Feuerkugel zu machen/ ſo ſchwemme eine ſteinine kugel in ſchwefel und hartz/ wirff und waltze ſie unrrkuͤhlet in Buͤchſenpul- ver. Darnach uͤberzeuchs mit geſchwefeltem Zwilch oder Flachß/ ſchwemme

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Zitationshilfe: Dilich, Wilhelm [i. e. Scheffer, Wilhelm]: Kriegsbuch, darin die Alte und Neue Militaria eigentlich beschrieben. Kassel, 1607, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilich_kriegsbuch_1607/90>, abgerufen am 28.11.2024.