Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

tare pius Rex Josias destruxit, & deteltandum cultum sustulit, illuc transferendo ingentem ossium mortuorum acervum, ut ita subditos ab immanissima Idololatria deterreret. Postmodum omnes Urbis sordes illuc deportarunt; unde, ad similitudinem, infernus fuit appellatus, Gehenna a terribili aspectu; qvemadmodum Vallis Josaphat divinum judicium & vindicta, a miraculoso auxilio.

CCLIII. Einige führen aus der Bibel das Exempel Sarae an/ welche ihren Mann Abraham/ wenn er ihr wider die Magd Hagar nicht helffen wolte/ für GOTT citirte.

Genes. c. 16.

Item des verfolgten Davids/ welcher den König Saul /

1. Sam. c. 24.

deßgleichen des Propheten Zachariae/ der den König Joas /

2. Chron. 24.

Jeremiae/ so seine Zuhörer /

c. 11. & 20.

Pauli des Apostels/ welcher seine Verleumbder /

1. Corinth. 4.

und nahmentlich den Schmidt Alexandrum,

2. Timoth. 4.

wie auch der Märtyer Seelen die Tyrannen /

Apocal. 6.

vor den Richter-Stuhl Gottes geladen.

CCLIV. Es hat auch GOTT der HERR folche Provocation nicht allemahl ohne Effect seyn lassen/ wie die viele verhandene Exempel klar ausweisen. Ein und anders nur anzuführen/ so ist aus dem Fulgosio lib. 1. cap. 6. bekandt/ daß Ferdinandus IV. König in Spanien zween Ritter/ so fälschlich angegossen waren / als wenn sie Land und Leute verrathen wollen/ von einen hohen Thurm herab stürtzen lassen/ welche auch kurtz vor ihren Tod/ ermeldten König auf einen gewissen Tag vor GOttes Gericht zu erscheinen vorgefordert. Da denn/ wie derselbe Tag herbey kommen/ der König in seinem Bette tod gefunden worden. Ebenmäßig erzehlet Fulgosius an bemeldten Ort/ daß als ein Tempels-Herr von Neapolis bürtig zu Burdegal ohne Ursach zum Feuer verdammet worden/ derselbe aber/ wie er jetzt verbrandt werden sollen/ den Pabst Clementem und König Philippum pulchrum in Franckreich beysammen an einen Fenster stehen gesehen / den Pabst mit lauter Stimme also angeredet: Saevissime Clemen-

tare pius Rex Josias destruxit, & deteltandum cultum sustulit, illuc transferendo ingentem ossium mortuorum acervum, ut ita subditos ab immanissima Idololatria deterreret. Postmodum omnes Urbis sordes illuc deportarunt; unde, ad similitudinem, infernus fuit appellatus, Gehenna à terribili aspectu; qvemadmodum Vallis Josaphat divinum judicium & vindicta, à miraculoso auxilio.

CCLIII. Einige führen aus der Bibel das Exempel Sarae an/ welche ihren Mann Abraham/ wenn er ihr wider die Magd Hagar nicht helffen wolte/ für GOTT citirte.

Genes. c. 16.

Item des verfolgten Davids/ welcher den König Saul /

1. Sam. c. 24.

deßgleichen des Propheten Zachariae/ der den König Joas /

2. Chron. 24.

Jeremiae/ so seine Zuhörer /

c. 11. & 20.

Pauli des Apostels/ welcher seine Verleumbder /

1. Corinth. 4.

und nahmentlich den Schmidt Alexandrum,

2. Timoth. 4.

wie auch der Märtyer Seelen die Tyrannen /

Apocal. 6.

vor den Richter-Stuhl Gottes geladen.

CCLIV. Es hat auch GOTT der HERR folche Provocation nicht allemahl ohne Effect seyn lassen/ wie die viele verhandene Exempel klar ausweisen. Ein und anders nur anzuführen/ so ist aus dem Fulgosio lib. 1. cap. 6. bekandt/ daß Ferdinandus IV. König in Spanien zween Ritter/ so fälschlich angegossen waren / als wenn sie Land und Leute verrathen wollen/ von einen hohen Thurm herab stürtzen lassen/ welche auch kurtz vor ihren Tod/ ermeldten König auf einen gewissen Tag vor GOttes Gericht zu erscheinen vorgefordert. Da denn/ wie derselbe Tag herbey kommen/ der König in seinem Bette tod gefunden worden. Ebenmäßig erzehlet Fulgosius an bemeldten Ort/ daß als ein Tempels-Herr von Neapolis bürtig zu Burdegal ohne Ursach zum Feuer verdammet worden/ derselbe aber/ wie er jetzt verbrandt werden sollen/ den Pabst Clementem und König Philippum pulchrum in Franckreich beysammen an einen Fenster stehen gesehen / den Pabst mit lauter Stimme also angeredet: Saevissime Clemen-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0106" n="90"/>
tare pius Rex Josias destruxit,                      &amp; deteltandum cultum sustulit, illuc transferendo ingentem ossium mortuorum                      acervum, ut ita subditos ab immanissima Idololatria deterreret. Postmodum omnes                      Urbis sordes illuc deportarunt; unde, ad similitudinem, infernus fuit                      appellatus, Gehenna à terribili aspectu; qvemadmodum Vallis Josaphat divinum                      judicium &amp; vindicta, à miraculoso auxilio.</p>
        <p>CCLIII. Einige führen aus der Bibel das Exempel Sarae an/ welche ihren Mann                      Abraham/ wenn er ihr wider die Magd Hagar nicht helffen wolte/ für GOTT                      citirte.</p>
        <p>Genes. c. 16.</p>
        <p>Item des verfolgten Davids/ welcher den König Saul /</p>
        <p>1. Sam. c. 24.</p>
        <p>deßgleichen des Propheten Zachariae/ der den König Joas /</p>
        <p>2. Chron. 24.</p>
        <p>Jeremiae/ so seine Zuhörer /</p>
        <p>c. 11. &amp; 20.</p>
        <p>Pauli des Apostels/ welcher seine Verleumbder /</p>
        <p>1. Corinth. 4.</p>
        <p>und nahmentlich den Schmidt Alexandrum,</p>
        <p>2. Timoth. 4.</p>
        <p>wie auch der Märtyer Seelen die Tyrannen /</p>
        <p>Apocal. 6.</p>
        <p>vor den Richter-Stuhl Gottes geladen.</p>
        <p>CCLIV. Es hat auch GOTT der HERR folche Provocation nicht allemahl ohne Effect                      seyn lassen/ wie die viele verhandene Exempel klar ausweisen. Ein und anders                      nur anzuführen/ so ist aus dem Fulgosio lib. 1. cap. 6. bekandt/ daß                      Ferdinandus IV. König in Spanien zween Ritter/ so fälschlich angegossen waren /                      als wenn sie Land und Leute verrathen wollen/ von einen hohen Thurm herab                      stürtzen lassen/ welche auch kurtz vor ihren Tod/ ermeldten König auf einen                      gewissen Tag vor GOttes Gericht zu erscheinen vorgefordert. Da denn/ wie                      derselbe Tag herbey kommen/ der König in seinem Bette tod gefunden worden.                      Ebenmäßig erzehlet Fulgosius an bemeldten Ort/ daß als ein Tempels-Herr von                      Neapolis bürtig zu Burdegal ohne Ursach zum Feuer verdammet worden/ derselbe                      aber/ wie er jetzt verbrandt werden sollen/ den Pabst Clementem und König                      Philippum pulchrum in Franckreich beysammen an einen Fenster stehen gesehen /                      den Pabst mit lauter Stimme also angeredet: Saevissime Clemen-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0106] tare pius Rex Josias destruxit, & deteltandum cultum sustulit, illuc transferendo ingentem ossium mortuorum acervum, ut ita subditos ab immanissima Idololatria deterreret. Postmodum omnes Urbis sordes illuc deportarunt; unde, ad similitudinem, infernus fuit appellatus, Gehenna à terribili aspectu; qvemadmodum Vallis Josaphat divinum judicium & vindicta, à miraculoso auxilio. CCLIII. Einige führen aus der Bibel das Exempel Sarae an/ welche ihren Mann Abraham/ wenn er ihr wider die Magd Hagar nicht helffen wolte/ für GOTT citirte. Genes. c. 16. Item des verfolgten Davids/ welcher den König Saul / 1. Sam. c. 24. deßgleichen des Propheten Zachariae/ der den König Joas / 2. Chron. 24. Jeremiae/ so seine Zuhörer / c. 11. & 20. Pauli des Apostels/ welcher seine Verleumbder / 1. Corinth. 4. und nahmentlich den Schmidt Alexandrum, 2. Timoth. 4. wie auch der Märtyer Seelen die Tyrannen / Apocal. 6. vor den Richter-Stuhl Gottes geladen. CCLIV. Es hat auch GOTT der HERR folche Provocation nicht allemahl ohne Effect seyn lassen/ wie die viele verhandene Exempel klar ausweisen. Ein und anders nur anzuführen/ so ist aus dem Fulgosio lib. 1. cap. 6. bekandt/ daß Ferdinandus IV. König in Spanien zween Ritter/ so fälschlich angegossen waren / als wenn sie Land und Leute verrathen wollen/ von einen hohen Thurm herab stürtzen lassen/ welche auch kurtz vor ihren Tod/ ermeldten König auf einen gewissen Tag vor GOttes Gericht zu erscheinen vorgefordert. Da denn/ wie derselbe Tag herbey kommen/ der König in seinem Bette tod gefunden worden. Ebenmäßig erzehlet Fulgosius an bemeldten Ort/ daß als ein Tempels-Herr von Neapolis bürtig zu Burdegal ohne Ursach zum Feuer verdammet worden/ derselbe aber/ wie er jetzt verbrandt werden sollen/ den Pabst Clementem und König Philippum pulchrum in Franckreich beysammen an einen Fenster stehen gesehen / den Pabst mit lauter Stimme also angeredet: Saevissime Clemen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/106
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/106>, abgerufen am 21.11.2024.