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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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ckischen König Bajazet, den Ersten dieses Nahmens/ eine Schlacht gehalten/ drinn bey die 20000. Christen erschlagen/ wurden ihm die Landstände feind/ legten die Hände an ihn/ worffen ihm ins Gefängnis/ schlugen ihn darzu / und rauftenihm den Bart aus. Gottef. Hist. Ch. pag. 630. Er kahm aber endlich durch Hülffe eines Weibes aus dem Thurm/ drin er gefangen lag/ entran in Mähren/ brach ein Krieges-Volck zusammen/ führete es in Ungarn/ und bemächtigte sich des Landes. Alsobalden liesse er alle diejenige/ welche ihn obgedachten Schimpf Schimpf angethan/ greiffen/ legte sie in harte Gefängnis / u. musten 32 der vornehmsten Herren und von Adel die Köpffe hergeben. Idem. d. loco.

LXXXVIII. Käyser Maximilianus hat auf den Reichstag zu Worms An. 1495. Graf Eberharden von Würtenberg mit den Zunahmen Bart-Mann/ zum Hertzogen gemacht / der doch diese Ehre nicht begehret hatte. Gotefrid. d. Chron. pag. 690.

LXXXIX. Franciscus König in Franckreich hatte einen grossen Kropf am Halse / welcher ihn sehr verstelte/ derwegen ließ er seinen Bart an beyden Seiten herab wachsen/ daß er aussahe wie ein wilder Mann/ denn es zur Zeit gar ungewöhnlich war/ lange Bärte zeugen. Hoseman, de Amor. Conjug.

XC. Balduinus, der sechste Graf in Flandern/ hat einen artigen Bart gehabt / drum er auch Balduinus mit den schönen Bart genennet worden. seb. Münster. lib. 2. Cosmograph. c. 77 pag. 177.

XCI. Da Franciscus von Bourbon, ein junger Fürst/ wieder die Käyserliche Armee zu Felde lagen Italien ließ der Marckgraf von Tuast, derselben Feld-Marschall / dem Hertzog entbiethen/ er solte ihm zuvor den Barth lassen wachsen/ und alsdann sich in eine Schlacht mit ihm wagen. Dieser aber ließ ihm antworten: die Franzosen pflegten mit Degen/ und nicht mit Bärthen zufechten/ und schlage offtmahl der Jungen Künheit der Alten Klugheit aus dem Felde/ masse auch hernach geschehen/ daß der Hertzog victorisiret. Quirin. Pegens. 8. Kunst-O. Stiefler/ im Historien-Schatz/ c. 9. pag. 343.

XCII. Käyser Henricus III. hat denen Raths-Herren zu Zwicke ein Privilegium ertheilet/ daß sie und andere ehrliche Bürger Knebel-Bärte/ item Kolben/ oder capillos tonsos tragen möchten. Zeiler, Itin. German. p. 664.

ckischen König Bajazet, den Ersten dieses Nahmens/ eine Schlacht gehalten/ drinn bey die 20000. Christen erschlagen/ wurden ihm die Landstände feind/ legten die Hände an ihn/ worffen ihm ins Gefängnis/ schlugen ihn darzu / und rauftenihm den Bart aus. Gottef. Hist. Ch. pag. 630. Er kahm aber endlich durch Hülffe eines Weibes aus dem Thurm/ drin er gefangen lag/ entran in Mähren/ brach ein Krieges-Volck zusammen/ führete es in Ungarn/ und bemächtigte sich des Landes. Alsobalden liesse er alle diejenige/ welche ihn obgedachten Schimpf Schimpf angethan/ greiffen/ legte sie in harte Gefängnis / u. musten 32 der vornehmsten Herren und von Adel die Köpffe hergeben. Idem. d. loco.

LXXXVIII. Käyser Maximilianus hat auf den Reichstag zu Worms An. 1495. Graf Eberharden von Würtenberg mit den Zunahmen Bart-Mann/ zum Hertzogen gemacht / der doch diese Ehre nicht begehret hatte. Gotefrid. d. Chron. pag. 690.

LXXXIX. Franciscus König in Franckreich hatte einen grossen Kropf am Halse / welcher ihn sehr verstelte/ derwegen ließ er seinen Bart an beyden Seiten herab wachsen/ daß er aussahe wie ein wilder Mann/ denn es zur Zeit gar ungewöhnlich war/ lange Bärte zeugen. Hoseman, de Amor. Conjug.

XC. Balduinus, der sechste Graf in Flandern/ hat einen artigen Bart gehabt / drum er auch Balduinus mit den schönen Bart genennet worden. seb. Münster. lib. 2. Cosmograph. c. 77 pag. 177.

XCI. Da Franciscus von Bourbon, ein junger Fürst/ wieder die Käyserliche Armee zu Felde lagen Italien ließ der Marckgraf von Tuast, derselben Feld-Marschall / dem Hertzog entbiethen/ er solte ihm zuvor den Barth lassen wachsen/ und alsdann sich in eine Schlacht mit ihm wagen. Dieser aber ließ ihm antworten: die Franzosen pflegten mit Degen/ und nicht mit Bärthen zufechten/ und schlage offtmahl der Jungen Künheit der Alten Klugheit aus dem Felde/ masse auch hernach geschehen/ daß der Hertzog victorisiret. Quirin. Pegens. 8. Kunst-O. Stiefler/ im Historien-Schatz/ c. 9. pag. 343.

XCII. Käyser Henricus III. hat denen Raths-Herren zu Zwicke ein Privilegium ertheilet/ daß sie und andere ehrliche Bürger Knebel-Bärte/ item Kolben/ oder capillos tonsos tragen möchten. Zeiler, Itin. German. p. 664.

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ckischen König Bajazet, den Ersten dieses Nahmens/ eine Schlacht                      gehalten/ drinn bey die 20000. Christen erschlagen/ wurden ihm die Landstände                      feind/ legten die Hände an ihn/ worffen ihm ins Gefängnis/ schlugen ihn darzu                     / und rauftenihm den Bart aus. Gottef. Hist. Ch. pag. 630. Er kahm aber endlich                      durch Hülffe eines Weibes aus dem Thurm/ drin er gefangen lag/ entran in                      Mähren/ brach ein Krieges-Volck zusammen/ führete es in Ungarn/ und                      bemächtigte sich des Landes. Alsobalden liesse er alle diejenige/ welche ihn                      obgedachten Schimpf Schimpf angethan/ greiffen/ legte sie in harte Gefängnis /                      u. musten 32 der vornehmsten Herren und von Adel die Köpffe hergeben. Idem. d.                      loco.</p>
        <p>LXXXVIII. Käyser Maximilianus hat auf den Reichstag zu Worms An. 1495. Graf                      Eberharden von Würtenberg mit den Zunahmen Bart-Mann/ zum Hertzogen gemacht /                      der doch diese Ehre nicht begehret hatte. Gotefrid. d. Chron. pag. 690.</p>
        <p>LXXXIX. Franciscus König in Franckreich hatte einen grossen Kropf am Halse /                      welcher ihn sehr verstelte/ derwegen ließ er seinen Bart an beyden Seiten herab                      wachsen/ daß er aussahe wie ein wilder Mann/ denn es zur Zeit gar ungewöhnlich                      war/ lange Bärte zeugen. Hoseman, de Amor. Conjug.</p>
        <p>XC. Balduinus, der sechste Graf in Flandern/ hat einen artigen Bart gehabt /                      drum er auch Balduinus mit den schönen Bart genennet worden. seb. Münster. lib.                      2. Cosmograph. c. 77 pag. 177.</p>
        <p>XCI. Da Franciscus von Bourbon, ein junger Fürst/ wieder die Käyserliche Armee                      zu Felde lagen Italien ließ der Marckgraf von Tuast, derselben Feld-Marschall /                      dem Hertzog entbiethen/ er solte ihm zuvor den Barth lassen wachsen/ und                      alsdann sich in eine Schlacht mit ihm wagen. Dieser aber ließ ihm antworten: die                      Franzosen pflegten mit Degen/ und nicht mit Bärthen zufechten/ und schlage                      offtmahl der Jungen Künheit der Alten Klugheit aus dem Felde/ masse auch                      hernach geschehen/ daß der Hertzog victorisiret. Quirin. Pegens. 8. Kunst-O.                      Stiefler/ im Historien-Schatz/ c. 9. pag. 343.</p>
        <p>XCII. Käyser Henricus III. hat denen Raths-Herren zu Zwicke ein Privilegium                      ertheilet/ daß sie und andere ehrliche Bürger Knebel-Bärte/ item Kolben/ oder                      capillos tonsos tragen möchten. Zeiler, Itin. German. p. 664.</p>
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[1123/1127] ckischen König Bajazet, den Ersten dieses Nahmens/ eine Schlacht gehalten/ drinn bey die 20000. Christen erschlagen/ wurden ihm die Landstände feind/ legten die Hände an ihn/ worffen ihm ins Gefängnis/ schlugen ihn darzu / und rauftenihm den Bart aus. Gottef. Hist. Ch. pag. 630. Er kahm aber endlich durch Hülffe eines Weibes aus dem Thurm/ drin er gefangen lag/ entran in Mähren/ brach ein Krieges-Volck zusammen/ führete es in Ungarn/ und bemächtigte sich des Landes. Alsobalden liesse er alle diejenige/ welche ihn obgedachten Schimpf Schimpf angethan/ greiffen/ legte sie in harte Gefängnis / u. musten 32 der vornehmsten Herren und von Adel die Köpffe hergeben. Idem. d. loco. LXXXVIII. Käyser Maximilianus hat auf den Reichstag zu Worms An. 1495. Graf Eberharden von Würtenberg mit den Zunahmen Bart-Mann/ zum Hertzogen gemacht / der doch diese Ehre nicht begehret hatte. Gotefrid. d. Chron. pag. 690. LXXXIX. Franciscus König in Franckreich hatte einen grossen Kropf am Halse / welcher ihn sehr verstelte/ derwegen ließ er seinen Bart an beyden Seiten herab wachsen/ daß er aussahe wie ein wilder Mann/ denn es zur Zeit gar ungewöhnlich war/ lange Bärte zeugen. Hoseman, de Amor. Conjug. XC. Balduinus, der sechste Graf in Flandern/ hat einen artigen Bart gehabt / drum er auch Balduinus mit den schönen Bart genennet worden. seb. Münster. lib. 2. Cosmograph. c. 77 pag. 177. XCI. Da Franciscus von Bourbon, ein junger Fürst/ wieder die Käyserliche Armee zu Felde lagen Italien ließ der Marckgraf von Tuast, derselben Feld-Marschall / dem Hertzog entbiethen/ er solte ihm zuvor den Barth lassen wachsen/ und alsdann sich in eine Schlacht mit ihm wagen. Dieser aber ließ ihm antworten: die Franzosen pflegten mit Degen/ und nicht mit Bärthen zufechten/ und schlage offtmahl der Jungen Künheit der Alten Klugheit aus dem Felde/ masse auch hernach geschehen/ daß der Hertzog victorisiret. Quirin. Pegens. 8. Kunst-O. Stiefler/ im Historien-Schatz/ c. 9. pag. 343. XCII. Käyser Henricus III. hat denen Raths-Herren zu Zwicke ein Privilegium ertheilet/ daß sie und andere ehrliche Bürger Knebel-Bärte/ item Kolben/ oder capillos tonsos tragen möchten. Zeiler, Itin. German. p. 664.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1127>, abgerufen am 25.06.2024.