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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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dahin/ und fiel schändlich in seiner Feinde/ der Philister/ Hände. Jud. c. 16. v. 17. Samuel war gleichfals ein solcher verlobter GOttes 1. Sam. 1. v. 11.

CIX. Plutarchus, in Dione, schreibet/ daß der ältere Dionysius in Sicilien iederman/ ja sein eigen Weib und Kinder gefürchtet/ drum er auch seine Haare und Bart nicht mit den Scheermesser abnehmen/ sondern durch einen Hafner und Töpffer/ so zu ihm gangen/ mit einer Kohlen abbrennen lassen. Zeil. Epist. 824. pag. 608. Edit. in fol.

CX. Es hatte Matthias Corvinus, der vortrefliche König in Ungarn/ einen Barbirer / welcher/ weil ihn sein Herr für andern lieb und reich gemacht hatte/ sich auch gegen den fürnehmsten zu Hofe gar zu gemein machen wolte. Als sich auf eine Zeit begab/ daß der Cardinal von Arragon, so ein Päbstlicher Legat, und derselben Königin Bruder/ in Ungarn ankam/ da er von dem Könige eines Abends mit einem statlichen Panquet und allerley Kurtzweile/ so man nach dem Essen übete/ empfangen ward/ dabey gedachter Barbierer auch war/ schneid er den Praelaten allen/ so auf den Cardinal warteten/ heimlich/ doch nur zum Possen / ihre Röcke ab. Als man aber folgenden Tages/ wer das gethan/ nicht wissen konte befragte König Matthias gedachten Barbierer/ auf den er einen Verdacht und Argwohn hatte/ ob er es etwan gethan? Welcher mit lachenden Munde es bekante. Drauff ward ihm alshald aufs Königs geheiß [andern/ so mit grossen Herrn schertzen wollen/ zum Exempel] Nasen und Ohren abgeschnitten/ damit er biß in tod zulachen gedrungen wurde/ auch wenn er weinete.

CXI. Ein anderer Barbirer/ als er einen Fürsten den Bart putzete/ und unter die Kehle kahm/ sagte schertzend/ daß dadurch manch guter Bissen gegangen wäre / die Strasse aber bald vermacht werden könte/ bekahm aber zum Trinck. Geld/ daß / als er fertig/ er an einen Baum gehenckt wurde. Joh. Werner Gebhard, in Fürstl. Tisch-Reden lib. 3. c. 12. pag. 210. & 211.

CXII. Anno 1461. wohnete zu Prage ein Bader/ nahmens Janda, welcher mit dem König Georgen öfters Schimpf triebe. Als er nun einsten den König barbirte / sagte zu ihm: Gnädigster König/ wessen ist das Königreich Böhmen? Der König anwortete: Janda es ist dein! Denn der König und sein Reich stehet in deinen Händen. Nach verrichteter Sachen sprach der König: Höre Janda, wer ist denn ietzt König in Böhmen? Er antwortete: Ihre Königliche Majestät sind es. Der König schlug ihn/ daß er zur

dahin/ und fiel schändlich in seiner Feinde/ der Philister/ Hände. Jud. c. 16. v. 17. Samuel war gleichfals ein solcher verlobter GOttes 1. Sam. 1. v. 11.

CIX. Plutarchus, in Dione, schreibet/ daß der ältere Dionysius in Sicilien iederman/ ja sein eigen Weib und Kinder gefürchtet/ drum er auch seine Haare und Bart nicht mit den Scheermesser abnehmen/ sondern durch einen Hafner und Töpffer/ so zu ihm gangen/ mit einer Kohlen abbrennen lassen. Zeil. Epist. 824. pag. 608. Edit. in fol.

CX. Es hatte Matthias Corvinus, der vortrefliche König in Ungarn/ einen Barbirer / welcher/ weil ihn sein Herr für andern lieb und reich gemacht hatte/ sich auch gegen den fürnehmsten zu Hofe gar zu gemein machen wolte. Als sich auf eine Zeit begab/ daß der Cardinal von Arragon, so ein Päbstlicher Legat, und derselben Königin Bruder/ in Ungarn ankam/ da er von dem Könige eines Abends mit einem statlichen Panquet und allerley Kurtzweile/ so man nach dem Essen übete/ empfangen ward/ dabey gedachter Barbierer auch war/ schneid er den Praelaten allen/ so auf den Cardinal warteten/ heimlich/ doch nur zum Possen / ihre Röcke ab. Als man aber folgenden Tages/ wer das gethan/ nicht wissen konte befragte König Matthias gedachten Barbierer/ auf den er einen Verdacht und Argwohn hatte/ ob er es etwan gethan? Welcher mit lachenden Munde es bekante. Drauff ward ihm alshald aufs Königs geheiß [andern/ so mit grossen Herrn schertzen wollen/ zum Exempel] Nasen und Ohren abgeschnitten/ damit er biß in tod zulachen gedrungen wurde/ auch wenn er weinete.

CXI. Ein anderer Barbirer/ als er einen Fürsten den Bart putzete/ und unter die Kehle kahm/ sagte schertzend/ daß dadurch manch guter Bissen gegangen wäre / die Strasse aber bald vermacht werden könte/ bekahm aber zum Trinck. Geld/ daß / als er fertig/ er an einen Baum gehenckt wurde. Joh. Werner Gebhard, in Fürstl. Tisch-Reden lib. 3. c. 12. pag. 210. & 211.

CXII. Anno 1461. wohnete zu Prage ein Bader/ nahmens Janda, welcher mit dem König Georgen öfters Schimpf triebe. Als er nun einsten den König barbirte / sagte zu ihm: Gnädigster König/ wessen ist das Königreich Böhmen? Der König anwortete: Janda es ist dein! Denn der König und sein Reich stehet in deinen Händen. Nach verrichteter Sachen sprach der König: Höre Janda, wer ist denn ietzt König in Böhmen? Er antwortete: Ihre Königliche Majestät sind es. Der König schlug ihn/ daß er zur

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dahin/ und fiel schändlich in seiner Feinde/ der Philister/ Hände. Jud. c.                      16. v. 17. Samuel war gleichfals ein solcher verlobter GOttes 1. Sam. 1. v.                      11.</p>
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[1129/1133] dahin/ und fiel schändlich in seiner Feinde/ der Philister/ Hände. Jud. c. 16. v. 17. Samuel war gleichfals ein solcher verlobter GOttes 1. Sam. 1. v. 11. CIX. Plutarchus, in Dione, schreibet/ daß der ältere Dionysius in Sicilien iederman/ ja sein eigen Weib und Kinder gefürchtet/ drum er auch seine Haare und Bart nicht mit den Scheermesser abnehmen/ sondern durch einen Hafner und Töpffer/ so zu ihm gangen/ mit einer Kohlen abbrennen lassen. Zeil. Epist. 824. pag. 608. Edit. in fol. CX. Es hatte Matthias Corvinus, der vortrefliche König in Ungarn/ einen Barbirer / welcher/ weil ihn sein Herr für andern lieb und reich gemacht hatte/ sich auch gegen den fürnehmsten zu Hofe gar zu gemein machen wolte. Als sich auf eine Zeit begab/ daß der Cardinal von Arragon, so ein Päbstlicher Legat, und derselben Königin Bruder/ in Ungarn ankam/ da er von dem Könige eines Abends mit einem statlichen Panquet und allerley Kurtzweile/ so man nach dem Essen übete/ empfangen ward/ dabey gedachter Barbierer auch war/ schneid er den Praelaten allen/ so auf den Cardinal warteten/ heimlich/ doch nur zum Possen / ihre Röcke ab. Als man aber folgenden Tages/ wer das gethan/ nicht wissen konte befragte König Matthias gedachten Barbierer/ auf den er einen Verdacht und Argwohn hatte/ ob er es etwan gethan? Welcher mit lachenden Munde es bekante. Drauff ward ihm alshald aufs Königs geheiß [andern/ so mit grossen Herrn schertzen wollen/ zum Exempel] Nasen und Ohren abgeschnitten/ damit er biß in tod zulachen gedrungen wurde/ auch wenn er weinete. CXI. Ein anderer Barbirer/ als er einen Fürsten den Bart putzete/ und unter die Kehle kahm/ sagte schertzend/ daß dadurch manch guter Bissen gegangen wäre / die Strasse aber bald vermacht werden könte/ bekahm aber zum Trinck. Geld/ daß / als er fertig/ er an einen Baum gehenckt wurde. Joh. Werner Gebhard, in Fürstl. Tisch-Reden lib. 3. c. 12. pag. 210. & 211. CXII. Anno 1461. wohnete zu Prage ein Bader/ nahmens Janda, welcher mit dem König Georgen öfters Schimpf triebe. Als er nun einsten den König barbirte / sagte zu ihm: Gnädigster König/ wessen ist das Königreich Böhmen? Der König anwortete: Janda es ist dein! Denn der König und sein Reich stehet in deinen Händen. Nach verrichteter Sachen sprach der König: Höre Janda, wer ist denn ietzt König in Böhmen? Er antwortete: Ihre Königliche Majestät sind es. Der König schlug ihn/ daß er zur

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1133>, abgerufen am 22.11.2024.