Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Erden sanck/ und stieß ihn mit Füssen/ des achten Tages hernach starb Janda. Wenceslaus Hagecius, in Chron. Bohoem. part. 2. pag. 171. Heinrich Roch/ in der neuen Böhmischen Chronic. pag. 35.

CXIII. Weil in Hispanien und Portugal alles theuer ist/ muß einer allda des Jahrs über funffzehen Ducaten vor den Bart zu putzen geben. Carpzov. Comment. in leg. Reg. German. c. 8. sect. 9. n. 13. & 14. Richter/ de signif. Adverb. lit. c. pag. 63.

CXIV. D. Faust/ ein bekanter grosser Schwartzkünstler/ als er seiner bösen Stücke halber/ zu Battoburg am Mose strohm in Verhafft faß/ that ihm der Capellan Johannes Dorstenius viel gutes. Wie nun dieser sich einsten barbiren lassen wolte/ sagte D. Faust/ er wolte ihm zum Danck vor die erzeigten Wohlthaten eine Kunst lehren/ daß er ohne Scheermesser des Bartes abkäme/ hieß ihn aus der Apotheken Arsenicum hohlen/ und damit den Bart und das Kinn wohl reiben/ sagte aber nichts darzu/ daß es zuvor bereitet/ und durch gewisse Zusätze der Gifft gebrochen werden müste. So bald nun Dorstenius dieses gebrauchte/ hat er das Kinn dermassen verderbt/ das Haut und Haar nebst den Fleisch schmertzlich abgangen ist. D. Joh. Wier. lib. 2. de praestig. Daemon. c. 4.

CXV. In den vierdten Tomo der Ephemeridum Naturae Curiosorum, obs. 152. wird gemeldet/ daß so offt einer seinen Bart putzen lassen/ sey ihm allemahl das Gesicht vergangen/ je mehr er aber denselben wachsen lassen/ je schärffer er gesehen. Ein ander so offt er die Haare unter den Achseln hinwegnehmen lassen / habe besser gesehen: hingegen übler/ wenn er dieselbe wachsen lassen. Noch einander hatte grosse Kopf-Schmertzen/ da er sich aber ohngefehr die Haare auf den Nacken abscheren ließ/ vergiengen sie. Derowegen er solches allzeit thun müssen/ wolte er anders davon befreyet seyn.

CXVI. Barba densa & copiosa in loco tamen debito sita [nisi color ejus extraneus] bonam complexionem ex natura Jovis aut Veneris declarat: e us vero raritas, & mala situatio, signum est complexionis siccae, ac naturae Saturninae, vel Mercurii infortunati. Rufa Barba Martis naturam Cholericam satis demonstrat.

Francisc. Torreblanca, lib. 1. de Magia, cap. 9. n. 38.

Erden sanck/ und stieß ihn mit Füssen/ des achten Tages hernach starb Janda. Wenceslaus Hagecius, in Chron. Bohoem. part. 2. pag. 171. Heinrich Roch/ in der neuen Böhmischen Chronic. pag. 35.

CXIII. Weil in Hispanien und Portugal alles theuer ist/ muß einer allda des Jahrs über funffzehen Ducaten vor den Bart zu putzen geben. Carpzov. Comment. in leg. Reg. German. c. 8. sect. 9. n. 13. & 14. Richter/ de signif. Adverb. lit. c. pag. 63.

CXIV. D. Faust/ ein bekanter grosser Schwartzkünstler/ als er seiner bösen Stücke halber/ zu Battoburg am Mose strohm in Verhafft faß/ that ihm der Capellan Johannes Dorstenius viel gutes. Wie nun dieser sich einsten barbiren lassen wolte/ sagte D. Faust/ er wolte ihm zum Danck vor die erzeigten Wohlthaten eine Kunst lehren/ daß er ohne Scheermesser des Bartes abkäme/ hieß ihn aus der Apotheken Arsenicum hohlen/ und damit den Bart und das Kinn wohl reiben/ sagte aber nichts darzu/ daß es zuvor bereitet/ und durch gewisse Zusätze der Gifft gebrochen werden müste. So bald nun Dorstenius dieses gebrauchte/ hat er das Kinn dermassen verderbt/ das Haut und Haar nebst den Fleisch schmertzlich abgangen ist. D. Joh. Wier. lib. 2. de praestig. Daemon. c. 4.

CXV. In den vierdten Tomo der Ephemeridum Naturae Curiosorum, obs. 152. wird gemeldet/ daß so offt einer seinen Bart putzen lassen/ sey ihm allemahl das Gesicht vergangen/ je mehr er aber denselben wachsen lassen/ je schärffer er gesehen. Ein ander so offt er die Haare unter den Achseln hinwegnehmen lassen / habe besser gesehen: hingegen übler/ wenn er dieselbe wachsen lassen. Noch einander hatte grosse Kopf-Schmertzen/ da er sich aber ohngefehr die Haare auf den Nacken abscheren ließ/ vergiengen sie. Derowegen er solches allzeit thun müssen/ wolte er anders davon befreyet seyn.

CXVI. Barba densa & copiosa in loco tamen debito sita [nisi color ejus extraneus] bonam complexionem ex natura Jovis aut Veneris declarat: e us verò raritas, & mala situatio, signum est complexionis siccae, ac naturae Saturninae, vel Mercurii infortunati. Rufa Barba Martis naturam Cholericam satis demonstrat.

Francisc. Torreblanca, lib. 1. de Magia, cap. 9. n. 38.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f1134" n="1130"/>
Erden                      sanck/ und stieß ihn mit Füssen/ des achten Tages hernach starb Janda.                      Wenceslaus Hagecius, in Chron. Bohoem. part. 2. pag. 171. Heinrich Roch/ in der                      neuen Böhmischen Chronic. pag. 35.</p>
        <p>CXIII. Weil in Hispanien und Portugal alles theuer ist/ muß einer allda des                      Jahrs über funffzehen Ducaten vor den Bart zu putzen geben. Carpzov. Comment. in                      leg. Reg. German. c. 8. sect. 9. n. 13. &amp; 14. Richter/ de signif. Adverb.                      lit. c. pag. 63.</p>
        <p>CXIV. D. Faust/ ein bekanter grosser Schwartzkünstler/ als er seiner bösen                      Stücke halber/ zu Battoburg am Mose strohm in Verhafft faß/ that ihm der                      Capellan Johannes Dorstenius viel gutes. Wie nun dieser sich einsten barbiren                      lassen wolte/ sagte D. Faust/ er wolte ihm zum Danck vor die erzeigten                      Wohlthaten eine Kunst lehren/ daß er ohne Scheermesser des Bartes abkäme/ hieß                      ihn aus der Apotheken Arsenicum hohlen/ und damit den Bart und das Kinn wohl                      reiben/ sagte aber nichts darzu/ daß es zuvor bereitet/ und durch gewisse                      Zusätze der Gifft gebrochen werden müste. So bald nun Dorstenius dieses                      gebrauchte/ hat er das Kinn dermassen verderbt/ das Haut und Haar nebst den                      Fleisch schmertzlich abgangen ist. D. Joh. Wier. lib. 2. de praestig. Daemon. c.                      4.</p>
        <p>CXV. In den vierdten Tomo der Ephemeridum Naturae Curiosorum, obs. 152. wird                      gemeldet/ daß so offt einer seinen Bart putzen lassen/ sey ihm allemahl das                      Gesicht vergangen/ je mehr er aber denselben wachsen lassen/ je schärffer er                      gesehen. Ein ander so offt er die Haare unter den Achseln hinwegnehmen lassen /                      habe besser gesehen: hingegen übler/ wenn er dieselbe wachsen lassen. Noch                      einander hatte grosse Kopf-Schmertzen/ da er sich aber ohngefehr die Haare auf                      den Nacken abscheren ließ/ vergiengen sie. Derowegen er solches allzeit thun                      müssen/ wolte er anders davon befreyet seyn.</p>
        <p>CXVI. Barba densa &amp; copiosa in loco tamen debito sita [nisi color ejus                      extraneus] bonam complexionem ex natura Jovis aut Veneris declarat: e us verò                      raritas, &amp; mala situatio, signum est complexionis siccae, ac naturae                      Saturninae, vel Mercurii infortunati. Rufa Barba Martis naturam Cholericam satis                      demonstrat.</p>
        <p>Francisc. Torreblanca, lib. 1. de Magia, cap. 9. n. 38.</p>
      </div>
      <div>
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1130/1134] Erden sanck/ und stieß ihn mit Füssen/ des achten Tages hernach starb Janda. Wenceslaus Hagecius, in Chron. Bohoem. part. 2. pag. 171. Heinrich Roch/ in der neuen Böhmischen Chronic. pag. 35. CXIII. Weil in Hispanien und Portugal alles theuer ist/ muß einer allda des Jahrs über funffzehen Ducaten vor den Bart zu putzen geben. Carpzov. Comment. in leg. Reg. German. c. 8. sect. 9. n. 13. & 14. Richter/ de signif. Adverb. lit. c. pag. 63. CXIV. D. Faust/ ein bekanter grosser Schwartzkünstler/ als er seiner bösen Stücke halber/ zu Battoburg am Mose strohm in Verhafft faß/ that ihm der Capellan Johannes Dorstenius viel gutes. Wie nun dieser sich einsten barbiren lassen wolte/ sagte D. Faust/ er wolte ihm zum Danck vor die erzeigten Wohlthaten eine Kunst lehren/ daß er ohne Scheermesser des Bartes abkäme/ hieß ihn aus der Apotheken Arsenicum hohlen/ und damit den Bart und das Kinn wohl reiben/ sagte aber nichts darzu/ daß es zuvor bereitet/ und durch gewisse Zusätze der Gifft gebrochen werden müste. So bald nun Dorstenius dieses gebrauchte/ hat er das Kinn dermassen verderbt/ das Haut und Haar nebst den Fleisch schmertzlich abgangen ist. D. Joh. Wier. lib. 2. de praestig. Daemon. c. 4. CXV. In den vierdten Tomo der Ephemeridum Naturae Curiosorum, obs. 152. wird gemeldet/ daß so offt einer seinen Bart putzen lassen/ sey ihm allemahl das Gesicht vergangen/ je mehr er aber denselben wachsen lassen/ je schärffer er gesehen. Ein ander so offt er die Haare unter den Achseln hinwegnehmen lassen / habe besser gesehen: hingegen übler/ wenn er dieselbe wachsen lassen. Noch einander hatte grosse Kopf-Schmertzen/ da er sich aber ohngefehr die Haare auf den Nacken abscheren ließ/ vergiengen sie. Derowegen er solches allzeit thun müssen/ wolte er anders davon befreyet seyn. CXVI. Barba densa & copiosa in loco tamen debito sita [nisi color ejus extraneus] bonam complexionem ex natura Jovis aut Veneris declarat: e us verò raritas, & mala situatio, signum est complexionis siccae, ac naturae Saturninae, vel Mercurii infortunati. Rufa Barba Martis naturam Cholericam satis demonstrat. Francisc. Torreblanca, lib. 1. de Magia, cap. 9. n. 38.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1134
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 1130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/1134>, abgerufen am 22.11.2024.