Chur-Fürstl. Brandeburgisches Edictum wieder die Duella vom 17. Septembr. 1652. und 6. Augusti, 1688.
Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung part. 2. c. 4. tit. 8. p. 237.
Hertzog Augusti zu Braunschweig und Lüneburg Edict wegen des Ausforderns / Rauffens/ Balgens und Kugel-Wechselns sub dato den 29. Decembr. 1646.
add.
Mansfeld in Magistro militari c. 18. pag. 304. Ubi aliquot Constitutiones pontificum & Belgarum principum contra monomachiam refert.
Rachel. de duellis in fine.Derschow. & Voet. de iisdem. Scheitmeier. in Spec. Polit. quaest. 28.Rud. Gotof. Knichen, op. polit. lib. 2. p. 1. c. 13. pag. 688. & seqq.Reinking. Bibl. Policey lib. 2. ax. 199. per tot.Georg. Ludw. Lindenspür/ ad Ord. polit. Würteb. pag. 318. & seqq. usque 326.
Wie die Turnire abgeschaffet worden/ kan man lefen bey dem
Petr. Gregor. Tholosan. Synt. Jur. univ. lib. 48. c. 16. n. 24.
CCCVII. [XXXVI.] Der Ketzermeister INQUISITION und Gericht. Anno 1231. gieng eine seltzame Inquisition in Teutschland vor/ denn Conradus Dorso, ein Prediger Münch von Marpurg/ führete einen lahmen Schüler mit sich/ Johannes genant / und gaben beyde vor/ sie kenneten die Ketzer und Zauberer gantz wohl. Erlangten derowegen vom Ertz - Bischoff Gewalt wieder dieselbe zu procediren. Sie fiengen an/ und verbrandten etliche/ die dessen mit Recht überzeuget waren/ machten ihnen dadurch ein Ansehen/ und weil sie der Obrigkeit der Verbrandten Güther zuerkenneten/ bekahmen sie Hülffe und Handbiethung. Da sie diesen Favor erlanget hatten/ griffen sie üm sich/ und verbrandten Unschuldige mit den Schuldigen/ sonderlich reiche Leuthe üm des Guths willen/ hengeten auch an sich Bruder Conraden, der S. Elisabethen Beicht - Vater gewesen war/ und andere mehr/ damit sie desto mehr Authorität hätten. Wenn die gute Leuthe leugneten / sie wären keine Zauberer oder Ketzer/ so musten sie ihre Unschuld durch Tragung das glüenden Eisens beweisen/ das doch gar ein ungewiß Ding war. Die gebrant wurden/ verurtheilten diese Lecker alsobald zum Tode. Da sie nun also unsinniger weise grassirten/ kahmen sie auch zuletzt an Graf Heinrichen zu Sayn / und ängstigten Ihn/ daß er an den Pabst appelliren
Chur-Fürstl. Brandeburgisches Edictum wieder die Duella vom 17. Septembr. 1652. und 6. Augusti, 1688.
Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung part. 2. c. 4. tit. 8. p. 237.
Hertzog Augusti zu Braunschweig und Lüneburg Edict wegen des Ausforderns / Rauffens/ Balgens und Kugel-Wechselns sub dato den 29. Decembr. 1646.
add.
Mansfeld in Magistro militari c. 18. pag. 304. Ubi aliquot Constitutiones pontificum & Belgarum principum contra monomachiam refert.
Rachel. de duellis in fine.Derschow. & Voet. de iisdem. Scheitmeier. in Spec. Polit. quaest. 28.Rud. Gotof. Knichen, op. polit. lib. 2. p. 1. c. 13. pag. 688. & seqq.Reinking. Bibl. Policey lib. 2. ax. 199. per tot.Georg. Ludw. Lindenspür/ ad Ord. polit. Würteb. pag. 318. & seqq. usque 326.
Wie die Turnire abgeschaffet worden/ kan man lefen bey dem
Petr. Gregor. Tholosan. Synt. Jur. univ. lib. 48. c. 16. n. 24.
CCCVII. [XXXVI.] Der Ketzermeister INQUISITION und Gericht. Anno 1231. gieng eine seltzame Inquisition in Teutschland vor/ denn Conradus Dorso, ein Prediger Münch von Marpurg/ führete einen lahmen Schüler mit sich/ Johannes genant / und gaben beyde vor/ sie kenneten die Ketzer und Zauberer gantz wohl. Erlangten derowegen vom Ertz - Bischoff Gewalt wieder dieselbe zu procediren. Sie fiengen an/ und verbrandten etliche/ die dessen mit Recht überzeuget waren/ machten ihnen dadurch ein Ansehen/ und weil sie der Obrigkeit der Verbrandten Güther zuerkenneten/ bekahmen sie Hülffe und Handbiethung. Da sie diesen Favor erlanget hatten/ griffen sie üm sich/ und verbrandten Unschuldige mit den Schuldigen/ sonderlich reiche Leuthe üm des Guths willen/ hengeten auch an sich Bruder Conraden, der S. Elisabethen Beicht - Vater gewesen war/ und andere mehr/ damit sie desto mehr Authorität hätten. Wenn die gute Leuthe leugneten / sie wären keine Zauberer oder Ketzer/ so musten sie ihre Unschuld durch Tragung das glüenden Eisens beweisen/ das doch gar ein ungewiß Ding war. Die gebrant wurden/ verurtheilten diese Lecker alsobald zum Tode. Da sie nun also unsinniger weise grassirten/ kahmen sie auch zuletzt an Graf Heinrichen zu Sayn / und ängstigten Ihn/ daß er an den Pabst appelliren
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0134"n="118"/><p>Ferner</p><p>Edict. Elect. 19. Julii 1665. 20. Sept. 1665. & 5. Octob. 1670.</p><p>Chur-Fürstl. Brandeburgisches Edictum wieder die Duella vom 17. Septembr. 1652. und 6. Augusti, 1688.</p><p>Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung part. 2. c. 4. tit. 8. p. 237.</p><p>Hertzog Augusti zu Braunschweig und Lüneburg Edict wegen des Ausforderns / Rauffens/ Balgens und Kugel-Wechselns sub dato den 29. Decembr. 1646.</p><p>add.</p><p>Mansfeld in Magistro militari c. 18. pag. 304. Ubi aliquot Constitutiones pontificum & Belgarum principum contra monomachiam refert.</p><l>Rachel. de duellis in fine.</l><l>Derschow. & Voet. de iisdem. Scheitmeier. in Spec. Polit. quaest. 28.</l><l>Rud. Gotof. Knichen, op. polit. lib. 2. p. 1. c. 13. pag. 688. & seqq.</l><l>Reinking. Bibl. Policey lib. 2. ax. 199. per tot.</l><l>Georg. Ludw. Lindenspür/ ad Ord. polit. Würteb. pag. 318. & seqq. usque 326.</l><p>Wie die Turnire abgeschaffet worden/ kan man lefen bey dem</p><p>Petr. Gregor. Tholosan. Synt. Jur. univ. lib. 48. c. 16. n. 24.</p><p>CCCVII. [XXXVI.] Der Ketzermeister INQUISITION und Gericht. Anno 1231. gieng eine seltzame Inquisition in Teutschland vor/ denn Conradus Dorso, ein Prediger Münch von Marpurg/ führete einen lahmen Schüler mit sich/ Johannes genant / und gaben beyde vor/ sie kenneten die Ketzer und Zauberer gantz wohl. Erlangten derowegen vom Ertz - Bischoff Gewalt wieder dieselbe zu procediren. Sie fiengen an/ und verbrandten etliche/ die dessen mit Recht überzeuget waren/ machten ihnen dadurch ein Ansehen/ und weil sie der Obrigkeit der Verbrandten Güther zuerkenneten/ bekahmen sie Hülffe und Handbiethung. Da sie diesen Favor erlanget hatten/ griffen sie üm sich/ und verbrandten Unschuldige mit den Schuldigen/ sonderlich reiche Leuthe üm des Guths willen/ hengeten auch an sich Bruder Conraden, der S. Elisabethen Beicht - Vater gewesen war/ und andere mehr/ damit sie desto mehr Authorität hätten. Wenn die gute Leuthe leugneten / sie wären keine Zauberer oder Ketzer/ so musten sie ihre Unschuld durch Tragung das glüenden Eisens beweisen/ das doch gar ein ungewiß Ding war. Die gebrant wurden/ verurtheilten diese Lecker alsobald zum Tode. Da sie nun also unsinniger weise grassirten/ kahmen sie auch zuletzt an Graf Heinrichen zu Sayn / und ängstigten Ihn/ daß er an den Pabst appelliren
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[118/0134]
Ferner
Edict. Elect. 19. Julii 1665. 20. Sept. 1665. & 5. Octob. 1670.
Chur-Fürstl. Brandeburgisches Edictum wieder die Duella vom 17. Septembr. 1652. und 6. Augusti, 1688.
Fürstl. Sächß. Gothaische Landes-Ordnung part. 2. c. 4. tit. 8. p. 237.
Hertzog Augusti zu Braunschweig und Lüneburg Edict wegen des Ausforderns / Rauffens/ Balgens und Kugel-Wechselns sub dato den 29. Decembr. 1646.
add.
Mansfeld in Magistro militari c. 18. pag. 304. Ubi aliquot Constitutiones pontificum & Belgarum principum contra monomachiam refert.
Rachel. de duellis in fine. Derschow. & Voet. de iisdem. Scheitmeier. in Spec. Polit. quaest. 28. Rud. Gotof. Knichen, op. polit. lib. 2. p. 1. c. 13. pag. 688. & seqq. Reinking. Bibl. Policey lib. 2. ax. 199. per tot. Georg. Ludw. Lindenspür/ ad Ord. polit. Würteb. pag. 318. & seqq. usque 326. Wie die Turnire abgeschaffet worden/ kan man lefen bey dem
Petr. Gregor. Tholosan. Synt. Jur. univ. lib. 48. c. 16. n. 24.
CCCVII. [XXXVI.] Der Ketzermeister INQUISITION und Gericht. Anno 1231. gieng eine seltzame Inquisition in Teutschland vor/ denn Conradus Dorso, ein Prediger Münch von Marpurg/ führete einen lahmen Schüler mit sich/ Johannes genant / und gaben beyde vor/ sie kenneten die Ketzer und Zauberer gantz wohl. Erlangten derowegen vom Ertz - Bischoff Gewalt wieder dieselbe zu procediren. Sie fiengen an/ und verbrandten etliche/ die dessen mit Recht überzeuget waren/ machten ihnen dadurch ein Ansehen/ und weil sie der Obrigkeit der Verbrandten Güther zuerkenneten/ bekahmen sie Hülffe und Handbiethung. Da sie diesen Favor erlanget hatten/ griffen sie üm sich/ und verbrandten Unschuldige mit den Schuldigen/ sonderlich reiche Leuthe üm des Guths willen/ hengeten auch an sich Bruder Conraden, der S. Elisabethen Beicht - Vater gewesen war/ und andere mehr/ damit sie desto mehr Authorität hätten. Wenn die gute Leuthe leugneten / sie wären keine Zauberer oder Ketzer/ so musten sie ihre Unschuld durch Tragung das glüenden Eisens beweisen/ das doch gar ein ungewiß Ding war. Die gebrant wurden/ verurtheilten diese Lecker alsobald zum Tode. Da sie nun also unsinniger weise grassirten/ kahmen sie auch zuletzt an Graf Heinrichen zu Sayn / und ängstigten Ihn/ daß er an den Pabst appelliren
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/134>, abgerufen am 22.05.2024.
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