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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Oldradus Consil. 3.

Nec domus ulla nec Respublica stare potest, si in ea nec rectefactis praemia extent, nec supplicia peccatis.

Cicero 3. de Natur. Deor.

qvibus duobus, qvasi fulcris Rempubl. contineti Sapientissimus dicebat Solon,

Idem Epist. 15. ad Brutum.

Et in his duobus, praemiis scilicet & poenis Justitia versatur, qva remota Regna non nisi magna sunt Latrocinia.

Augustin. lib. 4. de Civitate Dei cap. 4.

Nisi enim per Justitiam distribuitivam praemia bonis, poenae malis ac facinorosis irrogentur, Leges in extremum deducuntur contemptum, ac conseqventia necessaria Resp. pessum ire cogitur.

Carpzov. part. 3. qvaest. 101. num. 2. Pract. Crim.

Hinc etiam poetae finxerunt, ne Jovem qvidem sine justitia ultrice regnare & gubernare posse.

Lactantius cap. 17. de ira DEI.

XIX. In Ansehung dessen haben vor Alters die Regiments-Räthe in Griechenland / damit sie bösen und ruchlosen Leuten möchten Zucht und Erbarkeit lehren/ in den Tempel ihres Abgotts zu Delphis allerhand schröckliche Bilder/ wie die und jene Person/ so nicht recht gethan/ durch den Scharffrichter grausam sey vom Leben zum Tode gebracht worden/ mahlen lassen/ mit der Bedeutung/ wolten sie ein besser Ende nehmen/ müsten sie solche Unthaten nicht begehen.

Marcellin. Pisc. Dom. 1. Quadrages.

Stiefler in geistlichen Historien-Schatz cap. 36. pag. 2141.

XX. Fast ein gleiches referiret Erasmus Francisci in seinen Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ in Beschreibung der Sineser Gerichts-Säle / lib. 2. Discurs. 2. pag. 316. wenn er also setzet: In einen grossen Saal/ so in Form eines Vor-Tempels gebauet/ und von oben biß unten mit vielen Gemählden besetzet/ waren allerhand schreckliche Straffen vorgestellet/ so die Scharffrichter/ in schreckhafter Gestalt/ grausamer Positur und Geberdung/ an Leuten von allerhand Stande vollzogen. Unter jedweder gemahlten Execution lase man eine solche Uberschrifft: Dieser wird mit einem solchen Tode gestrafft / weil er eine solche Mißhandlung verübet hat.

Oldradus Consil. 3.

Nec domus ulla nec Respublica stare potest, si in ea nec rectèfactis praemia extent, nec supplicia peccatis.

Cicero 3. de Natur. Deor.

qvibus duobus, qvasi fulcris Rempubl. contineti Sapientissimus dicebat Solon,

Idem Epist. 15. ad Brutum.

Et in his duobus, praemiis scilicet & poenis Justitia versatur, qvâ remotâ Regna non nisi magna sunt Latrocinia.

Augustin. lib. 4. de Civitate Dei cap. 4.

Nisi enim per Justitiam distribuitivam praemia bonis, poenae malis ac facinorosis irrogentur, Leges in extremum deducuntur contemptum, ac conseqventia necessaria Resp. pessum ire cogitur.

Carpzov. part. 3. qvaest. 101. num. 2. Pract. Crim.

Hinc etiam poëtae finxerunt, ne Jovem qvidem sine justitia ultrice regnare & gubernare posse.

Lactantius cap. 17. de ira DEI.

XIX. In Ansehung dessen haben vor Alters die Regiments-Räthe in Griechenland / damit sie bösen und ruchlosen Leuten möchten Zucht und Erbarkeit lehren/ in den Tempel ihres Abgotts zu Delphis allerhand schröckliche Bilder/ wie die und jene Person/ so nicht recht gethan/ durch den Scharffrichter grausam sey vom Leben zum Tode gebracht worden/ mahlen lassen/ mit der Bedeutung/ wolten sie ein besser Ende nehmen/ müsten sie solche Unthaten nicht begehen.

Marcellin. Pisc. Dom. 1. Quadrages.

Stiefler in geistlichen Historien-Schatz cap. 36. pag. 2141.

XX. Fast ein gleiches referiret Erasmus Francisci in seinen Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ in Beschreibung der Sineser Gerichts-Säle / lib. 2. Discurs. 2. pag. 316. wenn er also setzet: In einen grossen Saal/ so in Form eines Vor-Tempels gebauet/ und von oben biß unten mit vielen Gemählden besetzet/ waren allerhand schreckliche Straffen vorgestellet/ so die Scharffrichter/ in schreckhafter Gestalt/ grausamer Positur und Geberdung/ an Leuten von allerhand Stande vollzogen. Unter jedweder gemahlten Execution lase man eine solche Uberschrifft: Dieser wird mit einem solchen Tode gestrafft / weil er eine solche Mißhandlung verübet hat.

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        <p>XIX. In Ansehung dessen haben vor Alters die Regiments-Räthe in Griechenland /                      damit sie bösen und ruchlosen Leuten möchten Zucht und Erbarkeit lehren/ in den                      Tempel ihres Abgotts zu Delphis allerhand schröckliche Bilder/ wie die und jene                      Person/ so nicht recht gethan/ durch den Scharffrichter grausam sey vom Leben                      zum Tode gebracht worden/ mahlen lassen/ mit der Bedeutung/ wolten sie ein                      besser Ende nehmen/ müsten sie solche Unthaten nicht begehen.</p>
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        <p>Stiefler in geistlichen Historien-Schatz cap. 36. pag. 2141.</p>
        <p>XX. Fast ein gleiches referiret Erasmus Francisci in seinen Neu-polirten                      Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ in Beschreibung der Sineser Gerichts-Säle                     / lib. 2. Discurs. 2. pag. 316. wenn er also setzet: In einen grossen Saal/ so                      in Form eines Vor-Tempels gebauet/ und von oben biß unten mit vielen Gemählden                      besetzet/ waren allerhand schreckliche Straffen vorgestellet/ so die                      Scharffrichter/ in schreckhafter Gestalt/ grausamer Positur und Geberdung/ an                      Leuten von allerhand Stande vollzogen. Unter jedweder gemahlten Execution lase                      man eine solche Uberschrifft: Dieser wird mit einem solchen Tode gestrafft /                      weil er eine solche Mißhandlung verübet hat.</p>
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[6/0022] Oldradus Consil. 3. Nec domus ulla nec Respublica stare potest, si in ea nec rectèfactis praemia extent, nec supplicia peccatis. Cicero 3. de Natur. Deor. qvibus duobus, qvasi fulcris Rempubl. contineti Sapientissimus dicebat Solon, Idem Epist. 15. ad Brutum. Et in his duobus, praemiis scilicet & poenis Justitia versatur, qvâ remotâ Regna non nisi magna sunt Latrocinia. Augustin. lib. 4. de Civitate Dei cap. 4. Nisi enim per Justitiam distribuitivam praemia bonis, poenae malis ac facinorosis irrogentur, Leges in extremum deducuntur contemptum, ac conseqventia necessaria Resp. pessum ire cogitur. Carpzov. part. 3. qvaest. 101. num. 2. Pract. Crim. Hinc etiam poëtae finxerunt, ne Jovem qvidem sine justitia ultrice regnare & gubernare posse. Lactantius cap. 17. de ira DEI. XIX. In Ansehung dessen haben vor Alters die Regiments-Räthe in Griechenland / damit sie bösen und ruchlosen Leuten möchten Zucht und Erbarkeit lehren/ in den Tempel ihres Abgotts zu Delphis allerhand schröckliche Bilder/ wie die und jene Person/ so nicht recht gethan/ durch den Scharffrichter grausam sey vom Leben zum Tode gebracht worden/ mahlen lassen/ mit der Bedeutung/ wolten sie ein besser Ende nehmen/ müsten sie solche Unthaten nicht begehen. Marcellin. Pisc. Dom. 1. Quadrages. Stiefler in geistlichen Historien-Schatz cap. 36. pag. 2141. XX. Fast ein gleiches referiret Erasmus Francisci in seinen Neu-polirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel/ in Beschreibung der Sineser Gerichts-Säle / lib. 2. Discurs. 2. pag. 316. wenn er also setzet: In einen grossen Saal/ so in Form eines Vor-Tempels gebauet/ und von oben biß unten mit vielen Gemählden besetzet/ waren allerhand schreckliche Straffen vorgestellet/ so die Scharffrichter/ in schreckhafter Gestalt/ grausamer Positur und Geberdung/ an Leuten von allerhand Stande vollzogen. Unter jedweder gemahlten Execution lase man eine solche Uberschrifft: Dieser wird mit einem solchen Tode gestrafft / weil er eine solche Mißhandlung verübet hat.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/22>, abgerufen am 24.11.2024.