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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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mit Bescheidenheit antworten/ mit der Gerechtigkeit Urthel sprechen/ und mit der Barmhertzigkeit alle Händel außführen:

Guevar, Epist. 8. &. 14. Zeiler. Epist. 40. pag. 275.

XXIX. Wenn auch ein Richter die Partheyen nicht anhören wil/ haben sie Ursach / ihre Klagen an die höhere Obrigkeit zu bringen/ und sich über die denegirte Justiz zu beschweren.

Mevius, part. 1. Decis. 162. per tot. Richter/ Decis. 103. n. 29. Zigler. de offic. Jud. concl. 23. §. 28.

Da denn zuweilen die Sache von einen solchen Richter abgefodert/ oder ihm befohlen wird/ die Justiz gebührend zu administriren/ und den Process seinen Lauf zu lassen/ oder/ do Er dennoch nicht pariret / folget ein Mandatum Poenale,

Gail. lib. 1. Ob. 28. n. 1. Petr. Gregor. de Appellat. lib. 2. c. 28. Mevius, p. 3. Decis. 280. n. 17. Mynsing. cent. 5. ols. 82. n. 3. item lib. 1. obs. 31. n. 7.

Sed supplicans vel agens ante omnia probare debet, justitian sibi denegatan.

Gail. d. Obs. 28 n. 3. item Lib. 1. Obs. 31. n. 7.

Puta, idoneo aliquo documento.

Richter d. Decis. 103. n. 32.

XXV. Sonsten aber ist er schuldig/ den Beklagten so wohl als den Kläger zuhören / denn bevor solches nicht geschehen/ kan Er kein rechtmäßig Urthel sprechen.

Petr. Greg. Tholos. de Rep. Lib. 4. c. 5. n. 48. Richter. Decis. 118. n. 12. Carpzov. Resp. Elect. Lib. 3. tit. 4. resp. 32. n. 21 & seqq.

Er muß es machen wie Alexander Magnus, der/ als Ihm einer was klagte/ daß eine Ohr zuhielt/ sagende/ daß solches zu Anhörung deß Beklagten Antwort vorbehalten werden müste. Den Gott eben darum dem Menschen zwey Ohren geschaffen / wie dorten der Poet saget:

Cur geminas homini concessit Jupiter aures?

Possit ut haec laesis, illa patere reis.

Vor allen Dingen aber hat Er sich dahin zu bemühen/ daß Er die lites abbreviire, und die Partheyen nicht zu grosser und kostbahrer Weitläufftigkeit lasse.

Jason, in L. fin. n. 5. C. de Edict. D. Hadrian. toll. Bartolus, & coeteri DD. in L. 1. de R. C.

mit Bescheidenheit antworten/ mit der Gerechtigkeit Urthel sprechen/ und mit der Barmhertzigkeit alle Händel außführen:

Guevar, Epist. 8. &. 14. Zeiler. Epist. 40. pag. 275.

XXIX. Wenn auch ein Richter die Partheyen nicht anhören wil/ haben sie Ursach / ihre Klagen an die höhere Obrigkeit zu bringen/ und sich über die denegirte Justiz zu beschweren.

Mevius, part. 1. Decis. 162. per tot. Richter/ Decis. 103. n. 29. Zigler. de offic. Jud. concl. 23. §. 28.

Da denn zuweilen die Sache von einen solchen Richter abgefodert/ oder ihm befohlen wird/ die Justiz gebührend zu administriren/ und den Process seinẽ Lauf zu lassen/ oder/ do Er deñoch nicht pariret / folget ein Mandatum Poenale,

Gail. lib. 1. Ob. 28. n. 1. Petr. Gregor. de Appellat. lib. 2. c. 28. Mevius, p. 3. Decis. 280. n. 17. Mynsing. cent. 5. ols. 82. n. 3. item lib. 1. obs. 31. n. 7.

Sed supplicans vel agens ante omnia probare debet, justitiã sibi denegatã.

Gail. d. Obs. 28 n. 3. item Lib. 1. Obs. 31. n. 7.

Puta, idoneo aliquo documento.

Richter d. Decis. 103. n. 32.

XXV. Sonsten aber ist er schuldig/ den Beklagten so wohl als den Kläger zuhören / denn bevor solches nicht geschehen/ kan Er kein rechtmäßig Urthel sprechen.

Petr. Greg. Tholos. de Rep. Lib. 4. c. 5. n. 48. Richter. Decis. 118. n. 12. Carpzov. Resp. Elect. Lib. 3. tit. 4. resp. 32. n. 21 & seqq.

Er muß es machen wie Alexander Magnus, der/ als Ihm einer was klagte/ daß eine Ohr zuhielt/ sagende/ daß solches zu Anhörung deß Beklagten Antwort vorbehalten werden müste. Den Gott eben darum dem Menschen zwey Ohren geschaffen / wie dorten der Poët saget:

Cur geminas homini concessit Jupiter aures?

Possit ut haec laesis, illa patere reis.

Vor allen Dingen aber hat Er sich dahin zu bemühen/ daß Er die lites abbreviire, und die Partheyen nicht zu grosser und kostbahrer Weitläufftigkeit lasse.

Jason, in L. fin. n. 5. C. de Edict. D. Hadrian. toll. Bartolus, & coeteri DD. in L. 1. de R. C.
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mit Bescheidenheit antworten/ mit der Gerechtigkeit Urthel                      sprechen/ und mit der Barmhertzigkeit alle Händel außführen:</p>
        <l>Guevar, Epist. 8. &amp;. 14.</l>
        <l>Zeiler. Epist. 40. pag. 275.</l>
        <p>XXIX. Wenn auch ein Richter die Partheyen nicht anhören wil/ haben sie Ursach /                      ihre Klagen an die höhere Obrigkeit zu bringen/ und sich über die denegirte                      Justiz zu beschweren.</p>
        <l>Mevius, part. 1. Decis. 162. per tot.</l>
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        <l>Zigler. de offic. Jud. concl. 23. §. 28.</l>
        <p>Da denn zuweilen die Sache von einen solchen Richter abgefodert/ oder ihm                      befohlen wird/ die Justiz gebührend zu administriren/ und den Process                      seine&#x0303; Lauf zu lassen/ oder/ do Er den&#x0303;och nicht pariret /                      folget ein Mandatum Poenale,</p>
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        <l>Mevius, p. 3. Decis. 280. n. 17.</l>
        <l>Mynsing. cent. 5. ols. 82. n. 3. item lib. 1. obs. 31. n. 7.</l>
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        <p>Gail. d. Obs. 28 n. 3. item Lib. 1. Obs. 31. n. 7.</p>
        <p>Puta, idoneo aliquo documento.</p>
        <p>Richter d. Decis. 103. n. 32.</p>
        <p>XXV. Sonsten aber ist er schuldig/ den Beklagten so wohl als den Kläger zuhören                     / denn bevor solches nicht geschehen/ kan Er kein rechtmäßig Urthel                      sprechen.</p>
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        <p>Er muß es machen wie Alexander Magnus, der/ als Ihm einer was klagte/ daß eine                      Ohr zuhielt/ sagende/ daß solches zu Anhörung deß Beklagten Antwort                      vorbehalten werden müste. Den Gott eben darum dem Menschen zwey Ohren geschaffen                     / wie dorten der Poët saget:</p>
        <p>Cur geminas homini concessit Jupiter aures?</p>
        <p>Possit ut haec laesis, illa patere reis.</p>
        <p>Vor allen Dingen aber hat Er sich dahin zu bemühen/ daß Er die lites abbreviire,                      und die Partheyen nicht zu grosser und kostbahrer Weitläufftigkeit lasse.</p>
        <l>Jason, in L. fin. n. 5. C. de Edict. D. Hadrian. toll.</l>
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[206/0222] mit Bescheidenheit antworten/ mit der Gerechtigkeit Urthel sprechen/ und mit der Barmhertzigkeit alle Händel außführen: Guevar, Epist. 8. &. 14. Zeiler. Epist. 40. pag. 275. XXIX. Wenn auch ein Richter die Partheyen nicht anhören wil/ haben sie Ursach / ihre Klagen an die höhere Obrigkeit zu bringen/ und sich über die denegirte Justiz zu beschweren. Mevius, part. 1. Decis. 162. per tot. Richter/ Decis. 103. n. 29. Zigler. de offic. Jud. concl. 23. §. 28. Da denn zuweilen die Sache von einen solchen Richter abgefodert/ oder ihm befohlen wird/ die Justiz gebührend zu administriren/ und den Process seinẽ Lauf zu lassen/ oder/ do Er deñoch nicht pariret / folget ein Mandatum Poenale, Gail. lib. 1. Ob. 28. n. 1. Petr. Gregor. de Appellat. lib. 2. c. 28. Mevius, p. 3. Decis. 280. n. 17. Mynsing. cent. 5. ols. 82. n. 3. item lib. 1. obs. 31. n. 7. Sed supplicans vel agens ante omnia probare debet, justitiã sibi denegatã. Gail. d. Obs. 28 n. 3. item Lib. 1. Obs. 31. n. 7. Puta, idoneo aliquo documento. Richter d. Decis. 103. n. 32. XXV. Sonsten aber ist er schuldig/ den Beklagten so wohl als den Kläger zuhören / denn bevor solches nicht geschehen/ kan Er kein rechtmäßig Urthel sprechen. Petr. Greg. Tholos. de Rep. Lib. 4. c. 5. n. 48. Richter. Decis. 118. n. 12. Carpzov. Resp. Elect. Lib. 3. tit. 4. resp. 32. n. 21 & seqq. Er muß es machen wie Alexander Magnus, der/ als Ihm einer was klagte/ daß eine Ohr zuhielt/ sagende/ daß solches zu Anhörung deß Beklagten Antwort vorbehalten werden müste. Den Gott eben darum dem Menschen zwey Ohren geschaffen / wie dorten der Poët saget: Cur geminas homini concessit Jupiter aures? Possit ut haec laesis, illa patere reis. Vor allen Dingen aber hat Er sich dahin zu bemühen/ daß Er die lites abbreviire, und die Partheyen nicht zu grosser und kostbahrer Weitläufftigkeit lasse. Jason, in L. fin. n. 5. C. de Edict. D. Hadrian. toll. Bartolus, & coeteri DD. in L. 1. de R. C.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/222>, abgerufen am 24.11.2024.