mel-Ringe/ Schraub-Tafeln/ Eisen-Händ/ Pfriemen/ Blasbälge / das Feuer damit aufzublasen/ äherhne Häfen/ Kessel/ sc.
Ferner findet man folgende erschreckliche Marter und Peinigungen/ so vor Alters im Gebrauch gewesen/ als
TORMENTUM IGNIS, Die Feuer Volter /
CXLIII. Welche auf zweyerley Arth vorgenommen wurde/ einmahl daß der Reus barfuß über glüende Kohlen gehen muste/ oder daß man ihn auf den Rücken niederlegte / fest anmachte und band/ daß er sich nicht regen konte/ sodann ihm die Füsse lang außstreckte/ mit Schnühren hart zusammen fügte/ seine Fuß-Sohlen mit Schweine-Schmeer/ oder Speck schmierete/ und an dieselbe glüende Kohlen schürete/ da er dann von der Hitze und den festen binden/ überaus grosse Schmertzen empfand.
Etliche haben ihnen auch wohl die Füsse in Beinstöcken hart zusammen gedrückt / und damit an die Kohlen geleget.
Tranquill. Ambrosinus, in processu informativo, lib. 4. c. 9.
alwo er diese Marter-Handelung/ so auch in Italien sehr gebräuchlich gewesen / mit folgenden Worten beschreibet: Tunc Dominus Judex visa &c. Stante &c. attento etiam &c. cum ipse Constitutum [reorum examen Itali CONSTITUTUM nominant, eo quia a verbo constitutus solet initium facere Chartar. d. Pract. lib. 1. c. 1. n. 6. & 7.]
tormento funis torqueri non posset, eo quia esset Brachio mancus, vel ruptus &c. mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibique TORMENTO IGNIS supponi, illo[unleserliches Material] tormentari. Qui sic adductus ad praefatum tormentum ignis, fuit pluries per Dn. Judicem benigne monitus, ut ne exspectet dicto tormento se cruciari. Respondit &c. Tunc Domn. cum videret dictum C. i. e. Constitutum vel Inquisitum nolle veritatem fateri, mandavit eundem dicto Tormento ignis supponi. Qui sic suppositus NUDATIS PEDIBUS ILLISQUE LARDO PORCINO INUNCTIS, ET IN CIPPIS JUXTA IGNEM VALIDUM RETENTIS, cum stetisset per unum Credo in dicto tormento, coepit postea alta voce voci-
mel-Ringe/ Schraub-Tafeln/ Eisen-Händ/ Pfriemen/ Blasbälge / das Feuer damit aufzublasen/ äherhne Häfen/ Kessel/ sc.
Ferner findet man folgende erschreckliche Marter und Peinigungen/ so vor Alters im Gebrauch gewesen/ als
TORMENTUM IGNIS, Die Feuer Volter /
CXLIII. Welche auf zweyerley Arth vorgenommen wurde/ einmahl daß der Reus barfuß über glüende Kohlen gehen muste/ oder daß man ihn auf den Rücken niederlegte / fest anmachte und band/ daß er sich nicht regen konte/ sodann ihm die Füsse lang außstreckte/ mit Schnühren hart zusammen fügte/ seine Fuß-Sohlen mit Schweine-Schmeer/ oder Speck schmierete/ und an dieselbe glüende Kohlen schürete/ da er dann von der Hitze und den festen binden/ überaus grosse Schmertzen empfand.
Etliche haben ihnen auch wohl die Füsse in Beinstöcken hart zusammen gedrückt / und damit an die Kohlen geleget.
Tranquill. Ambrosinus, in processu informativo, lib. 4. c. 9.
alwo er diese Marter-Handelung/ so auch in Italien sehr gebräuchlich gewesen / mit folgenden Worten beschreibet: Tunc Dominus Judex visa &c. Stante &c. attento etiam &c. cum ipse Constitutum [reorum examen Itali CONSTITUTUM nominant, eò quia à verbo constitutus solet initium facere Chartar. d. Pract. lib. 1. c. 1. n. 6. & 7.]
tormento funis torqueri non posset, eò quia esset Brachio mancus, vel ruptus &c. mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibique TORMENTO IGNIS supponi, illo[unleserliches Material] tormentari. Qui sic adductus ad praefatum tormentum ignis, fuit pluriès per Dn. Judicem benignè monitus, ut ne exspectet dicto tormento se cruciari. Respondit &c. Tunc Domn. cum videret dictum C. i. e. Constitutum vel Inquisitum nolle veritatem fateri, mandavit eundem dictô Tormento ignis supponi. Qui sic suppositus NUDATIS PEDIBUS ILLISQUE LARDO PORCINO INUNCTIS, ET IN CIPPIS JUXTA IGNEM VALIDUM RETENTIS, cum stetisset per unum Credo in dicto tormento, coepit postea alta voce voci-
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mel-Ringe/ Schraub-Tafeln/ Eisen-Händ/ Pfriemen/ Blasbälge / das Feuer damit aufzublasen/ äherhne Häfen/ Kessel/ sc.</p><p>Ferner findet man folgende erschreckliche Marter und Peinigungen/ so vor Alters im Gebrauch gewesen/ als</p><p>TORMENTUM IGNIS, Die Feuer Volter /</p><p>CXLIII. Welche auf zweyerley Arth vorgenommen wurde/ einmahl daß der Reus barfuß über glüende Kohlen gehen muste/ oder daß man ihn auf den Rücken niederlegte / fest anmachte und band/ daß er sich nicht regen konte/ sodann ihm die Füsse lang außstreckte/ mit Schnühren hart zusammen fügte/ seine Fuß-Sohlen mit Schweine-Schmeer/ oder Speck schmierete/ und an dieselbe glüende Kohlen schürete/ da er dann von der Hitze und den festen binden/ überaus grosse Schmertzen empfand.</p><p>Paul. Zachias lib. 6. quaest Medico legal. tit. 2. q. 1. n. 52. pag. 481.</p><p>Etliche haben ihnen auch wohl die Füsse in Beinstöcken hart zusammen gedrückt / und damit an die Kohlen geleget.</p><p>Tranquill. Ambrosinus, in processu informativo, lib. 4. c. 9.</p><p>alwo er diese Marter-Handelung/ so auch in Italien sehr gebräuchlich gewesen / mit folgenden Worten beschreibet: Tunc Dominus Judex visa &c. Stante &c. attento etiam &c. cum ipse Constitutum [reorum examen Itali CONSTITUTUM nominant, eò quia à verbo constitutus solet initium facere Chartar. d. Pract. lib. 1. c. 1. n. 6. & 7.]</p><p>tormento funis torqueri non posset, eò quia esset Brachio mancus, vel ruptus &c. mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibique TORMENTO IGNIS supponi, illo<gapreason="illegible"/> tormentari. Qui sic adductus ad praefatum tormentum ignis, fuit pluriès per Dn. Judicem benignè monitus, ut ne exspectet dicto tormento se cruciari. Respondit &c. Tunc Domn. cum videret dictum C. i. e. Constitutum vel Inquisitum nolle veritatem fateri, mandavit eundem dictô Tormento ignis supponi. Qui sic suppositus NUDATIS PEDIBUS ILLISQUE LARDO PORCINO INUNCTIS, ET IN CIPPIS JUXTA IGNEM VALIDUM RETENTIS, cum stetisset per unum Credo in dicto tormento, coepit postea alta voce voci-
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mel-Ringe/ Schraub-Tafeln/ Eisen-Händ/ Pfriemen/ Blasbälge / das Feuer damit aufzublasen/ äherhne Häfen/ Kessel/ sc.
Ferner findet man folgende erschreckliche Marter und Peinigungen/ so vor Alters im Gebrauch gewesen/ als
TORMENTUM IGNIS, Die Feuer Volter /
CXLIII. Welche auf zweyerley Arth vorgenommen wurde/ einmahl daß der Reus barfuß über glüende Kohlen gehen muste/ oder daß man ihn auf den Rücken niederlegte / fest anmachte und band/ daß er sich nicht regen konte/ sodann ihm die Füsse lang außstreckte/ mit Schnühren hart zusammen fügte/ seine Fuß-Sohlen mit Schweine-Schmeer/ oder Speck schmierete/ und an dieselbe glüende Kohlen schürete/ da er dann von der Hitze und den festen binden/ überaus grosse Schmertzen empfand.
Paul. Zachias lib. 6. quaest Medico legal. tit. 2. q. 1. n. 52. pag. 481.
Etliche haben ihnen auch wohl die Füsse in Beinstöcken hart zusammen gedrückt / und damit an die Kohlen geleget.
Tranquill. Ambrosinus, in processu informativo, lib. 4. c. 9.
alwo er diese Marter-Handelung/ so auch in Italien sehr gebräuchlich gewesen / mit folgenden Worten beschreibet: Tunc Dominus Judex visa &c. Stante &c. attento etiam &c. cum ipse Constitutum [reorum examen Itali CONSTITUTUM nominant, eò quia à verbo constitutus solet initium facere Chartar. d. Pract. lib. 1. c. 1. n. 6. & 7.]
tormento funis torqueri non posset, eò quia esset Brachio mancus, vel ruptus &c. mandavit ipsum C. adduci ad locum tormentorum, ibique TORMENTO IGNIS supponi, illo_ tormentari. Qui sic adductus ad praefatum tormentum ignis, fuit pluriès per Dn. Judicem benignè monitus, ut ne exspectet dicto tormento se cruciari. Respondit &c. Tunc Domn. cum videret dictum C. i. e. Constitutum vel Inquisitum nolle veritatem fateri, mandavit eundem dictô Tormento ignis supponi. Qui sic suppositus NUDATIS PEDIBUS ILLISQUE LARDO PORCINO INUNCTIS, ET IN CIPPIS JUXTA IGNEM VALIDUM RETENTIS, cum stetisset per unum Credo in dicto tormento, coepit postea alta voce voci-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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