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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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gen/ mit allen dergleichen Kranckheiten/ wie S. befallen worden. Ferner/ durch die abgehörten Zeugen beybracht/ daß L. S. M. H. und L. E. nachdem sie sich mit Inquisitin geärgert/ oder dieselbe vexiret/ alsobald voller Läuse worden. Uber diß Ursula H. eydlichen ausgesaget/ daß vor vielen Jahren in der Walburgis-Nacht/ in Thomas Winnen Hauße zu M. einen Hauffen Sauer-Milch geschüttet worden/ daß niemand gewust/ wo sie dahin kommen/ und als Inquisitin sie solches vorgehalten/ dieselbe gesagt/ es würde ein schwartzes Hündlein kommen/ und die Sauer-Milch wegfressen/ so auch alsbald erfolget. Endlichen Inquisitin alsobald gewust/ daß die Zeugen ihretwegen ins Amt gefodert worden/ und daher zu Zweyen kommen/ und gefraget: waß sie wegen ihrer berichten müssen/ und da sie durch den Gerichts-Diener und Stadt-Knecht eingeführet worden/ viele Creutze vor sich und das Hauß gemacht/ nach mehrern Inhalt der überschickten Inquisition-Acten. So erscheinet daraus allenthalben so viel/ daß Inquisitin A. D. nicht unschuldig/ und demnach/ wann sie ihr Bekäntnis in Güten richtig nicht thun will/ diese Acta auch durch einen Geschwornen gehalten/ oder/ da solches nicht geschehen/ vor demselben die abgehörte Zeugen ihre Aussage nochmahls wiederholen würden/ ihr wohl befugt / dieselbe mit der Schärffe/ ziemlicher weise/ [dabey/ ihres hohen Alters und Leibes-Constitution nach/ eine Maaße wird gehalten werden müssen] angreiffen und befragen zulassen: Ob sie nicht eine Zeit her sich der Hexerey und Zauberey beflissen/ Menschen und Vieh bezaubert? Vom wem fie solches gelernet? Ob sie nicht mit dem bösen Feinde sich in ein Bündnis eingelassen/ wie/ und auf was weise/ auch mit was Worten solches geschehen? Ob nicht der böse Feind mit ihr unmenschliche Unzucht getrieben? Ob sie nicht vor 20. Jahren in der Walpurgis-Nacht in ein Hauß zu M. so ietzo Thomas Winne besitzet/ unten an die Treppen einen Hauffen Sauer-Milch geschüttet? Zu was Ende sie solches gethan? Ob sie nicht den Leuthen/ so dieselbe anrühreten/ oder darüber giengen/ damit Schaden zufügen wollen? Wo sie solche Sauer-Milch hergenommen? Und waß es vor ein schwartzer Hund gewesen/ so diese Sauer-Milch aufgefressen? Ob sie nicht den Schul-Knaben H. M. S. darum/ daß er an der Säule des Hauses geschabet / geschlagen/ und in den Arm gepfitzet? auch hernach sein Bette voller Läuse gemacht? Ingleichen denselben und den Lehr-Jungen H. V. L. daß er ihr den Schleyer oder Schürtze vom Kopf gerissen/ und nach ihr geschlagen/ bezaubert? Und ihnen beyden die böse Kranckheit/ darein sie beyde

gen/ mit allen dergleichen Kranckheiten/ wie S. befallen worden. Ferner/ durch die abgehörten Zeugen beybracht/ daß L. S. M. H. und L. E. nachdem sie sich mit Inquisitin geärgert/ oder dieselbe vexiret/ alsobald voller Läuse worden. Uber diß Ursula H. eydlichen ausgesaget/ daß vor vielen Jahren in der Walburgis-Nacht/ in Thomas Winnen Hauße zu M. einen Hauffen Sauer-Milch geschüttet worden/ daß niemand gewust/ wo sie dahin kommen/ und als Inquisitin sie solches vorgehalten/ dieselbe gesagt/ es würde ein schwartzes Hündlein kom̃en/ und die Sauer-Milch wegfressen/ so auch alsbald erfolget. Endlichen Inquisitin alsobald gewust/ daß die Zeugen ihretwegen ins Amt gefodert worden/ und daher zu Zweyen kommen/ und gefraget: waß sie wegen ihrer berichten müssen/ und da sie durch den Gerichts-Diener und Stadt-Knecht eingeführet worden/ viele Creutze vor sich und das Hauß gemacht/ nach mehrern Inhalt der überschickten Inquisition-Acten. So erscheinet daraus allenthalben so viel/ daß Inquisitin A. D. nicht unschuldig/ und demnach/ wann sie ihr Bekäntnis in Güten richtig nicht thun will/ diese Acta auch durch einen Geschwornen gehalten/ oder/ da solches nicht geschehen/ vor demselben die abgehörte Zeugen ihre Aussage nochmahls wiederholen würden/ ihr wohl befugt / dieselbe mit der Schärffe/ ziemlicher weise/ [dabey/ ihres hohen Alters und Leibes-Constitution nach/ eine Maaße wird gehalten werden müssen] angreiffen und befragen zulassen: Ob sie nicht eine Zeit her sich der Hexerey und Zauberey beflissen/ Menschen und Vieh bezaubert? Vom wem fie solches gelernet? Ob sie nicht mit dem bösen Feinde sich in ein Bündnis eingelassen/ wie/ und auf was weise/ auch mit was Worten solches geschehen? Ob nicht der böse Feind mit ihr unmenschliche Unzucht getrieben? Ob sie nicht vor 20. Jahren in der Walpurgis-Nacht in ein Hauß zu M. so ietzo Thomas Winne besitzet/ unten an die Treppen einen Hauffen Sauer-Milch geschüttet? Zu was Ende sie solches gethan? Ob sie nicht den Leuthen/ so dieselbe anrühreten/ oder darüber giengen/ damit Schaden zufügen wollen? Wo sie solche Sauer-Milch hergenom̃en? Und waß es vor ein schwartzer Hund gewesen/ so diese Sauer-Milch aufgefressen? Ob sie nicht den Schul-Knaben H. M. S. darum/ daß er an der Säule des Hauses geschabet / geschlagen/ und in den Arm gepfitzet? auch hernach sein Bette voller Läuse gemacht? Ingleichen denselben und den Lehr-Jungen H. V. L. daß er ihr den Schleyer oder Schürtze vom Kopf gerissen/ und nach ihr geschlagen/ bezaubert? Und ihnen beyden die böse Kranckheit/ darein sie beyde

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[330/0346] gen/ mit allen dergleichen Kranckheiten/ wie S. befallen worden. Ferner/ durch die abgehörten Zeugen beybracht/ daß L. S. M. H. und L. E. nachdem sie sich mit Inquisitin geärgert/ oder dieselbe vexiret/ alsobald voller Läuse worden. Uber diß Ursula H. eydlichen ausgesaget/ daß vor vielen Jahren in der Walburgis-Nacht/ in Thomas Winnen Hauße zu M. einen Hauffen Sauer-Milch geschüttet worden/ daß niemand gewust/ wo sie dahin kommen/ und als Inquisitin sie solches vorgehalten/ dieselbe gesagt/ es würde ein schwartzes Hündlein kom̃en/ und die Sauer-Milch wegfressen/ so auch alsbald erfolget. Endlichen Inquisitin alsobald gewust/ daß die Zeugen ihretwegen ins Amt gefodert worden/ und daher zu Zweyen kommen/ und gefraget: waß sie wegen ihrer berichten müssen/ und da sie durch den Gerichts-Diener und Stadt-Knecht eingeführet worden/ viele Creutze vor sich und das Hauß gemacht/ nach mehrern Inhalt der überschickten Inquisition-Acten. So erscheinet daraus allenthalben so viel/ daß Inquisitin A. D. nicht unschuldig/ und demnach/ wann sie ihr Bekäntnis in Güten richtig nicht thun will/ diese Acta auch durch einen Geschwornen gehalten/ oder/ da solches nicht geschehen/ vor demselben die abgehörte Zeugen ihre Aussage nochmahls wiederholen würden/ ihr wohl befugt / dieselbe mit der Schärffe/ ziemlicher weise/ [dabey/ ihres hohen Alters und Leibes-Constitution nach/ eine Maaße wird gehalten werden müssen] angreiffen und befragen zulassen: Ob sie nicht eine Zeit her sich der Hexerey und Zauberey beflissen/ Menschen und Vieh bezaubert? Vom wem fie solches gelernet? Ob sie nicht mit dem bösen Feinde sich in ein Bündnis eingelassen/ wie/ und auf was weise/ auch mit was Worten solches geschehen? Ob nicht der böse Feind mit ihr unmenschliche Unzucht getrieben? Ob sie nicht vor 20. Jahren in der Walpurgis-Nacht in ein Hauß zu M. so ietzo Thomas Winne besitzet/ unten an die Treppen einen Hauffen Sauer-Milch geschüttet? Zu was Ende sie solches gethan? Ob sie nicht den Leuthen/ so dieselbe anrühreten/ oder darüber giengen/ damit Schaden zufügen wollen? Wo sie solche Sauer-Milch hergenom̃en? Und waß es vor ein schwartzer Hund gewesen/ so diese Sauer-Milch aufgefressen? Ob sie nicht den Schul-Knaben H. M. S. darum/ daß er an der Säule des Hauses geschabet / geschlagen/ und in den Arm gepfitzet? auch hernach sein Bette voller Läuse gemacht? Ingleichen denselben und den Lehr-Jungen H. V. L. daß er ihr den Schleyer oder Schürtze vom Kopf gerissen/ und nach ihr geschlagen/ bezaubert? Und ihnen beyden die böse Kranckheit/ darein sie beyde

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/346>, abgerufen am 22.11.2024.