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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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CCCXIX. Obgedachter D. Zepper führet in seinem Discursu, de Urpheda, n. 33. folgende Plat-Teutsche Formul einer Urphede/ wie sie zu Bremen üblich/ an / also lautend:

Demnach ick wegen enes Verbreckens/ in E. E. Hochweisen Rahtes Haffe bin gerathen/ dersülven averst ietzo sall wedderum erlathen werden; Alß gelawo und schwere tho GOtt dem Allmächtigen ick enen lieflichken Eed/ dat ick solcke Hafft an E. E. Hochw. Rath/ de Heren Cämmerer/ Bürger/ Bedeenten/ edder sonst tho deser miner Hafft/ möchte Ohrsacke gegeven hebben/ nicht well ivern noch wrecken/ ivern edder wrecken lathen/ wedder dorch mich/ noch dorch andere/ id sy aver kort edder lang: So wahr helpe mi GOtt!

Mehr Formulen findet man bey dem Wehnero, Pract. Observ. v. Urfrieden/ pag. 494. Rhüdinger, Singul. Observ. Cent. 5. Obs 43. n. 2. Author. Prax. Crim. Alteb pag. 288.

CCCXX. Welcher gestalt nun Inquisit die Urphede abgeleget/ anbey auch vor der Straffe/ welche denen Urphede-Brechern begegnet und wiederfähret/ gewarnet / desgleichen/ wenn und wie lange man sie öffentlich an den Pranger gestellet / zur Staupe geschlagen/ und des Landes verwiesen/ muß alles fleißig zu den Acten registriret werden/ damit/ wenn Inquisit etwa sich wieder betreten ließe / hernach anderweitiger Bestraffung halber/ rechtmässig verfahren werden könne.

CCCXXI. Ferner/ wenn dem Inquisito das Juramentum purgationis zuerkant wird / muß er solches/ nach vorher vom Judice geschehener ernsten Verwarnung vor der schweren Straffe des Mein-Eydes/ persönlich ablegen/ worzu auch wohl ein und mehr Geistliche genommen: Item/ zu weilen ein schwartz Tuch auf die Tafel / worbey die Gerichts-Personen sitzen/ gedecket/ die Bibel oder das Evangelien-Buch aufgeleget/ schwartz-gefärbte Lichter angezündet/ ein Todten-Kopf und Crucifix dem Inquisito vorgesetzet/ auch Thür und Fenster in der Gericht-Stuben aufgemachet werden/ den Actum jurandi desto schreckhaffter und schwerer vorzustellen/ auch den Inquisiten so viel eher von dem Mein-Eyd abzuhalten/ und zum Bekäntnis der Warheit zu bringen.

And. Rauchbar/ part. 2. quaest. 2. n. 89. Peinl. Sächß. Inquisit. und Achts-Proceß, tit. 10. art. 5. §. 4.

CCCXIX. Obgedachter D. Zepper führet in seinem Discursu, de Urpheda, n. 33. folgende Plat-Teutsche Formul einer Urphede/ wie sie zu Bremen üblich/ an / also lautend:

Demnach ick wegen enes Verbreckens/ in E. E. Hochweisen Rahtes Haffe bin gerathen/ dersülven averst ietzo sall wedderum erlathen werden; Alß gelawo und schwere tho GOtt dem Allmächtigen ick enen lieflichken Eed/ dat ick solcke Hafft an E. E. Hochw. Rath/ de Heren Cämmerer/ Bürger/ Bedeenten/ edder sonst tho deser miner Hafft/ möchte Ohrsacke gegeven hebben/ nicht well ivern noch wrecken/ ivern edder wrecken lathen/ wedder dorch mich/ noch dorch andere/ id sy aver kort edder lang: So wahr helpe mi GOtt!

Mehr Formulen findet man bey dem Wehnero, Pract. Observ. v. Urfrieden/ pag. 494. Rhüdinger, Singul. Observ. Cent. 5. Obs 43. n. 2. Author. Prax. Crim. Alteb pag. 288.

CCCXX. Welcher gestalt nun Inquisit die Urphede abgeleget/ anbey auch vor der Straffe/ welche denen Urphede-Brechern begegnet und wiederfähret/ gewarnet / desgleichen/ wenn und wie lange man sie öffentlich an den Pranger gestellet / zur Staupe geschlagen/ und des Landes verwiesen/ muß alles fleißig zu den Acten registriret werden/ damit/ wenn Inquisit etwa sich wieder betreten ließe / hernach anderweitiger Bestraffung halber/ rechtmässig verfahren werden könne.

CCCXXI. Ferner/ wenn dem Inquisito das Juramentum purgationis zuerkant wird / muß er solches/ nach vorher vom Judice geschehener ernsten Verwarnung vor der schweren Straffe des Mein-Eydes/ persönlich ablegen/ worzu auch wohl ein und mehr Geistliche genommen: Item/ zu weilen ein schwartz Tuch auf die Tafel / worbey die Gerichts-Personen sitzen/ gedecket/ die Bibel oder das Evangelien-Buch aufgeleget/ schwartz-gefärbte Lichter angezündet/ ein Todten-Kopf und Crucifix dem Inquisito vorgesetzet/ auch Thür und Fenster in der Gericht-Stuben aufgemachet werden/ den Actum jurandi desto schreckhaffter und schwerer vorzustellen/ auch den Inquisiten so viel eher von dem Mein-Eyd abzuhalten/ und zum Bekäntnis der Warheit zu bringen.

And. Rauchbar/ part. 2. quaest. 2. n. 89. Peinl. Sächß. Inquisit. und Achts-Proceß, tit. 10. art. 5. §. 4.

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        <p>CCCXIX. Obgedachter D. Zepper führet in seinem Discursu, de Urpheda, n. 33.                      folgende Plat-Teutsche Formul einer Urphede/ wie sie zu Bremen üblich/ an /                      also lautend:</p>
        <p>Demnach ick wegen enes Verbreckens/ in E. E. Hochweisen Rahtes Haffe bin                      gerathen/ dersülven averst ietzo sall wedderum erlathen werden; Alß gelawo und                      schwere tho GOtt dem Allmächtigen ick enen lieflichken Eed/ dat ick solcke                      Hafft an E. E. Hochw. Rath/ de Heren Cämmerer/ Bürger/ Bedeenten/ edder                      sonst tho deser miner Hafft/ möchte Ohrsacke gegeven hebben/ nicht well ivern                      noch wrecken/ ivern edder wrecken lathen/ wedder dorch mich/ noch dorch                      andere/ id sy aver kort edder lang: So wahr helpe mi GOtt!</p>
        <p>Mehr Formulen findet man bey dem Wehnero, Pract. Observ. v. Urfrieden/ pag. 494.                      Rhüdinger, Singul. Observ. Cent. 5. Obs 43. n. 2. Author. Prax. Crim. Alteb pag.                      288.</p>
        <p>CCCXX. Welcher gestalt nun Inquisit die Urphede abgeleget/ anbey auch vor der                      Straffe/ welche denen Urphede-Brechern begegnet und wiederfähret/ gewarnet /                      desgleichen/ wenn und wie lange man sie öffentlich an den Pranger gestellet /                      zur Staupe geschlagen/ und des Landes verwiesen/ muß alles fleißig zu den                      Acten registriret werden/ damit/ wenn Inquisit etwa sich wieder betreten ließe                     / hernach anderweitiger Bestraffung halber/ rechtmässig verfahren werden                      könne.</p>
        <p>CCCXXI. Ferner/ wenn dem Inquisito das Juramentum purgationis zuerkant wird /                      muß er solches/ nach vorher vom Judice geschehener ernsten Verwarnung vor der                      schweren Straffe des Mein-Eydes/ persönlich ablegen/ worzu auch wohl ein und                      mehr Geistliche genommen: Item/ zu weilen ein schwartz Tuch auf die Tafel /                      worbey die Gerichts-Personen sitzen/ gedecket/ die Bibel oder das                      Evangelien-Buch aufgeleget/ schwartz-gefärbte Lichter angezündet/ ein                      Todten-Kopf und Crucifix dem Inquisito vorgesetzet/ auch Thür und Fenster in                      der Gericht-Stuben aufgemachet werden/ den Actum jurandi desto schreckhaffter                      und schwerer vorzustellen/ auch den Inquisiten so viel eher von dem Mein-Eyd                      abzuhalten/ und zum Bekäntnis der Warheit zu bringen.</p>
        <p>And. Rauchbar/ part. 2. quaest. 2. n. 89. Peinl. Sächß. Inquisit. und                      Achts-Proceß, tit. 10. art. 5. §. 4.</p>
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[438/0454] CCCXIX. Obgedachter D. Zepper führet in seinem Discursu, de Urpheda, n. 33. folgende Plat-Teutsche Formul einer Urphede/ wie sie zu Bremen üblich/ an / also lautend: Demnach ick wegen enes Verbreckens/ in E. E. Hochweisen Rahtes Haffe bin gerathen/ dersülven averst ietzo sall wedderum erlathen werden; Alß gelawo und schwere tho GOtt dem Allmächtigen ick enen lieflichken Eed/ dat ick solcke Hafft an E. E. Hochw. Rath/ de Heren Cämmerer/ Bürger/ Bedeenten/ edder sonst tho deser miner Hafft/ möchte Ohrsacke gegeven hebben/ nicht well ivern noch wrecken/ ivern edder wrecken lathen/ wedder dorch mich/ noch dorch andere/ id sy aver kort edder lang: So wahr helpe mi GOtt! Mehr Formulen findet man bey dem Wehnero, Pract. Observ. v. Urfrieden/ pag. 494. Rhüdinger, Singul. Observ. Cent. 5. Obs 43. n. 2. Author. Prax. Crim. Alteb pag. 288. CCCXX. Welcher gestalt nun Inquisit die Urphede abgeleget/ anbey auch vor der Straffe/ welche denen Urphede-Brechern begegnet und wiederfähret/ gewarnet / desgleichen/ wenn und wie lange man sie öffentlich an den Pranger gestellet / zur Staupe geschlagen/ und des Landes verwiesen/ muß alles fleißig zu den Acten registriret werden/ damit/ wenn Inquisit etwa sich wieder betreten ließe / hernach anderweitiger Bestraffung halber/ rechtmässig verfahren werden könne. CCCXXI. Ferner/ wenn dem Inquisito das Juramentum purgationis zuerkant wird / muß er solches/ nach vorher vom Judice geschehener ernsten Verwarnung vor der schweren Straffe des Mein-Eydes/ persönlich ablegen/ worzu auch wohl ein und mehr Geistliche genommen: Item/ zu weilen ein schwartz Tuch auf die Tafel / worbey die Gerichts-Personen sitzen/ gedecket/ die Bibel oder das Evangelien-Buch aufgeleget/ schwartz-gefärbte Lichter angezündet/ ein Todten-Kopf und Crucifix dem Inquisito vorgesetzet/ auch Thür und Fenster in der Gericht-Stuben aufgemachet werden/ den Actum jurandi desto schreckhaffter und schwerer vorzustellen/ auch den Inquisiten so viel eher von dem Mein-Eyd abzuhalten/ und zum Bekäntnis der Warheit zu bringen. And. Rauchbar/ part. 2. quaest. 2. n. 89. Peinl. Sächß. Inquisit. und Achts-Proceß, tit. 10. art. 5. §. 4.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/454>, abgerufen am 22.11.2024.