das Richt-Schwerd zersprünge/ der Strick zerrisse/ daß de Dieb/ ehe er noch tod / herunter fiehle/ oder sonst ein ander Unfall zustiesse/ und der tolle wütende Pöbel wolte ihm/ wie vielmahl in den grossen Reichs-Städten/ und sonsten mehr geschehen/ steinigen/ oder auf eine andere Arth niedermachen. Gestalt man denn lieset/ daß zu Lübec auf einen Tag fünff Scharffrichter/ von den gemeinen Mann erschlagen worden.
Zieriz, ad Const. Crim. Caroli V. art. 97. Supplement. Pract. in Obs. Wehneri, pag, 31. & 32. Justin. Göbler/ in der Lübeckischen Chronic. Lauterbeck im Regenten-Buch/ lib. 5. c. 9. fol. 322.
Item zu Magdeburg/ Anno 1612. den 7. Augusti, der Scharffrichter Galle Albrecht / strack auf dem Platz tod blieben/ dessen 2. Knechte aber sehr verwundet noch davon kommen.
Jacob. Alemannnus, in Palaestra Consult. 9. pag. 932. & seqq.
CCCLXX. Welcher Frevel aber/ wenn er sich begiebet/ keines weges an den gemeinen Pöbel/ als welcher er der Obrigkeit verbothener weise in ihr Ambt greifft/ sonderlich aber an den Urhebern/ befundenen Umständen nach/ an Leib und Leben abzustraffen.
P. H. O. art. 97. ibi[unleserliches Material] Dan. Clasen, in Addit. pag. 367. Pet. Greg. Tholosan. in Synt. Jur. Univ. lib. 31. c. 38. n. 7. Damhoud. in Prax. Crim. 152. Rub. de Carnif. n. 12. Schönborn/ lib. 3. Polit. c. 51. in fin, Keckermann. lib. 1. Polit. c. 27. n. 301.
Praejudicia vide apud Alemannum,
d. Consult. 9. pag. 946. 147. 953. 965. 968. 970.
Eben also wird demselben gelohnet/ welcher einen zum Tode verdammeten verwegener und boßhaffter Weise aus des Scharffrichters Händen hinweg reißet/ und davon hilfft.
Jul. Clarus, lib. 5. §. fin. q. 68. n. 10. Decian. Tom. 2. lib. 7 c. 11. n. 12. Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. c. 38 n. 6. Syntagm, Jur. Univers.
CCCLXXI. Wenn nun obgedachter maßen der Proceß seine Endschafft hat/ wird der Cörper des justificirten armen Sünders entweder/ da er geköpffet/ durch gemeine Kerle/ so keine Handwercks-Leuthe/ noch auch in Innungen mit sind / fortgetragen/ und von dem Todten-Gräber auf den Gottes-Acker/ an einen besondern Orth der Mauren/ iedoch ohne Ceremonien/ [es würde denn aus gewissen Ursachen von der hohen Obrigkeit zugelassen /] begraben /
Carpz. p. 3. q. 137. n. 69.
das Richt-Schwerd zersprünge/ der Strick zerrisse/ daß de Dieb/ ehe er noch tod / herunter fiehle/ oder sonst ein ander Unfall zustiesse/ und der tolle wütende Pöbel wolte ihm/ wie vielmahl in den grossen Reichs-Städten/ und sonsten mehr geschehen/ steinigen/ oder auf eine andere Arth niedermachen. Gestalt man denn lieset/ daß zu Lübec auf einen Tag fünff Scharffrichter/ von den gemeinen Mann erschlagen worden.
Zieriz, ad Const. Crim. Caroli V. art. 97. Supplement. Pract. in Obs. Wehneri, pag, 31. & 32. Justin. Göbler/ in der Lübeckischen Chronic. Lauterbeck im Regenten-Buch/ lib. 5. c. 9. fol. 322.
Item zu Magdeburg/ Anno 1612. den 7. Augusti, der Scharffrichter Galle Albrecht / strack auf dem Platz tod blieben/ dessen 2. Knechte aber sehr verwundet noch davon kommen.
Jacob. Alemannnus, in Palaestra Consult. 9. pag. 932. & seqq.
CCCLXX. Welcher Frevel aber/ wenn er sich begiebet/ keines weges an den gemeinen Pöbel/ als welcher er der Obrigkeit verbothener weise in ihr Ambt greifft/ sonderlich aber an den Urhebern/ befundenen Umständen nach/ an Leib und Leben abzustraffen.
P. H. O. art. 97. ibi[unleserliches Material] Dan. Clasen, in Addit. pag. 367. Pet. Greg. Tholosan. in Synt. Jur. Univ. lib. 31. c. 38. n. 7. Damhoud. in Prax. Crim. 152. Rub. de Carnif. n. 12. Schönborn/ lib. 3. Polit. c. 51. in fin, Keckermann. lib. 1. Polit. c. 27. n. 301.
Praejudicia vide apud Alemannum,
d. Consult. 9. pag. 946. 147. 953. 965. 968. 970.
Eben also wird demselben gelohnet/ welcher einen zum Tode verdammeten verwegener und boßhaffter Weise aus des Scharffrichters Händen hinweg reißet/ und davon hilfft.
Jul. Clarus, lib. 5. §. fin. q. 68. n. 10. Decian. Tom. 2. lib. 7 c. 11. n. 12. Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. c. 38 n. 6. Syntagm, Jur. Univers.
CCCLXXI. Wenn nun obgedachter maßen der Proceß seine Endschafft hat/ wird der Cörper des justificirten armen Sünders entweder/ da er geköpffet/ durch gemeine Kerle/ so keine Handwercks-Leuthe/ noch auch in Innungen mit sind / fortgetragen/ und von dem Todten-Gräber auf den Gottes-Acker/ an einen besondern Orth der Mauren/ iedoch ohne Ceremonien/ [es würde denn aus gewissen Ursachen von der hohen Obrigkeit zugelassen /] begraben /
Carpz. p. 3. q. 137. n. 69.
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das Richt-Schwerd zersprünge/ der Strick zerrisse/ daß de Dieb/ ehe er noch tod / herunter fiehle/ oder sonst ein ander Unfall zustiesse/ und der tolle wütende Pöbel wolte ihm/ wie vielmahl in den grossen Reichs-Städten/ und sonsten mehr geschehen/ steinigen/ oder auf eine andere Arth niedermachen. Gestalt man denn lieset/ daß zu Lübec auf einen Tag fünff Scharffrichter/ von den gemeinen Mann erschlagen worden.</p><p>Zieriz, ad Const. Crim. Caroli V. art. 97. Supplement. Pract. in Obs. Wehneri, pag, 31. & 32. Justin. Göbler/ in der Lübeckischen Chronic. Lauterbeck im Regenten-Buch/ lib. 5. c. 9. fol. 322.</p><p>Item zu Magdeburg/ Anno 1612. den 7. Augusti, der Scharffrichter Galle Albrecht / strack auf dem Platz tod blieben/ dessen 2. Knechte aber sehr verwundet noch davon kommen.</p><p>Jacob. Alemannnus, in Palaestra Consult. 9. pag. 932. & seqq.</p><p>CCCLXX. Welcher Frevel aber/ wenn er sich begiebet/ keines weges an den gemeinen Pöbel/ als welcher er der Obrigkeit verbothener weise in ihr Ambt greifft/ sonderlich aber an den Urhebern/ befundenen Umständen nach/ an Leib und Leben abzustraffen.</p><p>P. H. O. art. 97. ibi<gapreason="illegible"/> Dan. Clasen, in Addit. pag. 367. Pet. Greg. Tholosan. in Synt. Jur. Univ. lib. 31. c. 38. n. 7. Damhoud. in Prax. Crim. 152. Rub. de Carnif. n. 12. Schönborn/ lib. 3. Polit. c. 51. in fin, Keckermann. lib. 1. Polit. c. 27. n. 301.</p><p>Praejudicia vide apud Alemannum,</p><p>d. Consult. 9. pag. 946. 147. 953. 965. 968. 970.</p><p>Eben also wird demselben gelohnet/ welcher einen zum Tode verdammeten verwegener und boßhaffter Weise aus des Scharffrichters Händen hinweg reißet/ und davon hilfft.</p><p>Jul. Clarus, lib. 5. §. fin. q. 68. n. 10. Decian. Tom. 2. lib. 7 c. 11. n. 12. Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. c. 38 n. 6. Syntagm, Jur. Univers.</p><p>CCCLXXI. Wenn nun obgedachter maßen der Proceß seine Endschafft hat/ wird der Cörper des justificirten armen Sünders entweder/ da er geköpffet/ durch gemeine Kerle/ so keine Handwercks-Leuthe/ noch auch in Innungen mit sind / fortgetragen/ und von dem Todten-Gräber auf den Gottes-Acker/ an einen besondern Orth der Mauren/ iedoch ohne Ceremonien/ [es würde denn aus gewissen Ursachen von der hohen Obrigkeit zugelassen /] begraben /</p><p>Carpz. p. 3. q. 137. n. 69.</p></div></body></text></TEI>
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das Richt-Schwerd zersprünge/ der Strick zerrisse/ daß de Dieb/ ehe er noch tod / herunter fiehle/ oder sonst ein ander Unfall zustiesse/ und der tolle wütende Pöbel wolte ihm/ wie vielmahl in den grossen Reichs-Städten/ und sonsten mehr geschehen/ steinigen/ oder auf eine andere Arth niedermachen. Gestalt man denn lieset/ daß zu Lübec auf einen Tag fünff Scharffrichter/ von den gemeinen Mann erschlagen worden.
Zieriz, ad Const. Crim. Caroli V. art. 97. Supplement. Pract. in Obs. Wehneri, pag, 31. & 32. Justin. Göbler/ in der Lübeckischen Chronic. Lauterbeck im Regenten-Buch/ lib. 5. c. 9. fol. 322.
Item zu Magdeburg/ Anno 1612. den 7. Augusti, der Scharffrichter Galle Albrecht / strack auf dem Platz tod blieben/ dessen 2. Knechte aber sehr verwundet noch davon kommen.
Jacob. Alemannnus, in Palaestra Consult. 9. pag. 932. & seqq.
CCCLXX. Welcher Frevel aber/ wenn er sich begiebet/ keines weges an den gemeinen Pöbel/ als welcher er der Obrigkeit verbothener weise in ihr Ambt greifft/ sonderlich aber an den Urhebern/ befundenen Umständen nach/ an Leib und Leben abzustraffen.
P. H. O. art. 97. ibi_ Dan. Clasen, in Addit. pag. 367. Pet. Greg. Tholosan. in Synt. Jur. Univ. lib. 31. c. 38. n. 7. Damhoud. in Prax. Crim. 152. Rub. de Carnif. n. 12. Schönborn/ lib. 3. Polit. c. 51. in fin, Keckermann. lib. 1. Polit. c. 27. n. 301.
Praejudicia vide apud Alemannum,
d. Consult. 9. pag. 946. 147. 953. 965. 968. 970.
Eben also wird demselben gelohnet/ welcher einen zum Tode verdammeten verwegener und boßhaffter Weise aus des Scharffrichters Händen hinweg reißet/ und davon hilfft.
Jul. Clarus, lib. 5. §. fin. q. 68. n. 10. Decian. Tom. 2. lib. 7 c. 11. n. 12. Petr. Gregor. Tholosan. lib. 31. c. 38 n. 6. Syntagm, Jur. Univers.
CCCLXXI. Wenn nun obgedachter maßen der Proceß seine Endschafft hat/ wird der Cörper des justificirten armen Sünders entweder/ da er geköpffet/ durch gemeine Kerle/ so keine Handwercks-Leuthe/ noch auch in Innungen mit sind / fortgetragen/ und von dem Todten-Gräber auf den Gottes-Acker/ an einen besondern Orth der Mauren/ iedoch ohne Ceremonien/ [es würde denn aus gewissen Ursachen von der hohen Obrigkeit zugelassen /] begraben /
Carpz. p. 3. q. 137. n. 69.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/475>, abgerufen am 22.11.2024.
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