Was vor Solennitäten bey Aufricht- u. Setzung der Hoch-Gericht/ als Galgen / Räder/ Hexen-Stöcke/ Pranger und andern Zeichen der Gerichte über Hals und Haut pflegen vorzugehen/ item aufwessen Unkosten solches geschicht? und was sonst dabey in acht zu nehmen.
I.
OB man zwar wohl die Criminal-Jurisdiction ohne Aufricht- und Darstellung solcher äusserlichen Zeichen haben und behalten kan/ man auch anfangs die Diebe nur an die Bäume gehengt/ nach gehends aber/ wie die Peinliche Gerichtbarkeit ein und andern zu Lehn gericht/ die Galgen und andere Signa Jurisdictionalia allererst öffentlich aufgerichtet nnd gesetzet worden/ teste
Daniel Clasen, in Comment. ad Const. Crim. Caroli V. art. 215. pag. 837.
und dannenhero nicht schlüßig folget: Furcas vel postellum non habet, E. Jurisdictionem Criminalem non habet. Weil im Gegenstand propter furcas vel postellum quis non dicitur habere Jurisdictionem Criminalem.
Meinschner. Decis. 4. n. 159. tom. 2. lib. 1. Besold. in thes. Pract. lit. G. 1. pag. 288.
Argumentatio enim a Signis accidentibus vel accessoriis, quale est patibulum, non arguit de necessitate.
Natta Cons. 636. n. 123. Keller, de Offic. Jurid. Polit. c. 15. pag. 451. & potest contingere, ut duo Judices eodem loco aequalem in judicando
CAPUT VIII.
Was vor Solennitäten bey Aufricht- u. Setzung der Hoch-Gericht/ als Galgen / Räder/ Hexen-Stöcke/ Pranger und andern Zeichen der Gerichte über Hals und Haut pflegen vorzugehen/ item aufwessen Unkosten solches geschicht? und was sonst dabey in acht zu nehmen.
I.
OB man zwar wohl die Criminal-Jurisdiction ohne Aufricht- und Darstellung solcher äusserlichen Zeichen haben und behalten kan/ man auch anfangs die Diebe nur an die Bäume gehengt/ nach gehends aber/ wie die Peinliche Gerichtbarkeit ein und andern zu Lehn gericht/ die Galgen und andere Signa Jurisdictionalia allererst öffentlich aufgerichtet nnd gesetzet worden/ testè
Daniel Clasen, in Comment. ad Const. Crim. Caroli V. art. 215. pag. 837.
und dannenhero nicht schlüßig folget: Furcas vel postellum non habet, E. Jurisdictionem Criminalem non habet. Weil im Gegenstand propter furcas vel postellum quis non dicitur habere Jurisdictionem Criminalem.
Meinschner. Decis. 4. n. 159. tom. 2. lib. 1. Besold. in thes. Pract. lit. G. 1. pag. 288.
Argumentatio enim à Signis accidentibus vel accessoriis, quale est patibulum, non arguit de necessitate.
Natta Cons. 636. n. 123. Keller, de Offic. Jurid. Polit. c. 15. pag. 451. & potest contingere, ut duo Judices eodem loco aequalem in judicando
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0624"n="608"/><head>CAPUT VIII.</head><argument><p>Was vor Solennitäten bey Aufricht- u. Setzung der Hoch-Gericht/ als Galgen / Räder/ Hexen-Stöcke/ Pranger und andern Zeichen der Gerichte über Hals und Haut pflegen vorzugehen/ item aufwessen Unkosten solches geschicht? und was sonst dabey in acht zu nehmen.</p></argument><p>I.</p><p>OB man zwar wohl die Criminal-Jurisdiction ohne Aufricht- und Darstellung solcher äusserlichen Zeichen haben und behalten kan/ man auch anfangs die Diebe nur an die Bäume gehengt/ nach gehends aber/ wie die Peinliche Gerichtbarkeit ein und andern zu Lehn gericht/ die Galgen und andere Signa Jurisdictionalia allererst öffentlich aufgerichtet nnd gesetzet worden/ testè</p><p>Daniel Clasen, in Comment. ad Const. Crim. Caroli V. art. 215. pag. 837.</p><p>und dannenhero nicht schlüßig folget: Furcas vel postellum non habet, E. Jurisdictionem Criminalem non habet. Weil im Gegenstand propter furcas vel postellum quis non dicitur habere Jurisdictionem Criminalem.</p><p>Meinschner. Decis. 4. n. 159. tom. 2. lib. 1. Besold. in thes. Pract. lit. G. 1. pag. 288.</p><p>Argumentatio enim à Signis accidentibus vel accessoriis, quale est patibulum, non arguit de necessitate.</p><p>Natta Cons. 636. n. 123. Keller, de Offic. Jurid. Polit. c. 15. pag. 451. & potest contingere, ut duo Judices eodem loco aequalem in judicando
</p></div></body></text></TEI>
[608/0624]
CAPUT VIII. Was vor Solennitäten bey Aufricht- u. Setzung der Hoch-Gericht/ als Galgen / Räder/ Hexen-Stöcke/ Pranger und andern Zeichen der Gerichte über Hals und Haut pflegen vorzugehen/ item aufwessen Unkosten solches geschicht? und was sonst dabey in acht zu nehmen.
I.
OB man zwar wohl die Criminal-Jurisdiction ohne Aufricht- und Darstellung solcher äusserlichen Zeichen haben und behalten kan/ man auch anfangs die Diebe nur an die Bäume gehengt/ nach gehends aber/ wie die Peinliche Gerichtbarkeit ein und andern zu Lehn gericht/ die Galgen und andere Signa Jurisdictionalia allererst öffentlich aufgerichtet nnd gesetzet worden/ testè
Daniel Clasen, in Comment. ad Const. Crim. Caroli V. art. 215. pag. 837.
und dannenhero nicht schlüßig folget: Furcas vel postellum non habet, E. Jurisdictionem Criminalem non habet. Weil im Gegenstand propter furcas vel postellum quis non dicitur habere Jurisdictionem Criminalem.
Meinschner. Decis. 4. n. 159. tom. 2. lib. 1. Besold. in thes. Pract. lit. G. 1. pag. 288.
Argumentatio enim à Signis accidentibus vel accessoriis, quale est patibulum, non arguit de necessitate.
Natta Cons. 636. n. 123. Keller, de Offic. Jurid. Polit. c. 15. pag. 451. & potest contingere, ut duo Judices eodem loco aequalem in judicando
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/624>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.