Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.Item/ hat euch der Kath zu NN. ohne Ursach mit Gefängnis beschweret: So seynd sie auch desselbe/ benebens Erstattung aller Schäden und Unkosten/ ieden Tag und Nacht mit dreyßig Schilling Pfennigen zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Mens. Mart. 1583. Item/ so ist er das ausgestandene Gefängnis/ sö lange dasselbe gewähret/ Inhalt Landüblicher Sächß. Rechte/ ieden Tag und Nacht mit zwey alten Schocken zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Menf. Aug 1624. LVII. Hat also in Ansehung dessen die Obrigkeit/ Richter und Beambten/ ehe sie zur Captur schreiten/ die Beschaffenheit des Berbrechens/ und alle Umstände genau zu überlegen und wohl zu betrachten. Weil regulariter die gefängliche Einziehung nicht stat hat/ als nur in solchen Verbrechen/ da die Todes- oder doch wenigstens die Leibes - Straffe erkant wird. Jul. Clar. lib. 5. sent. §. ult. q. 28. n. 1. Carpzov. part. 3. q. 111. n. 5. Petr. Theod. in colleg. crim. dlsp. 4. th. 10. lit. E. Volckmann/ cons. 10. n. 1. LVIII. Es wäre denn der Delinquent eine gemeine/ schlechte/ liederliche und ümschweiffende Person/ die nichts in bonis, vielweniger was eignes hätte/ und zu besorgen/ daß er die Flucht ergreiffen/ und die Gerichte eludiren möchte. LIX. Ferner hat man auch die Personen/ so gefangen gesetzt werden sollen/ zu consideriren/ denn anders wird ein Baur oder sonst gemeiner Kerl/ ander gestalt aber ein vornehmer/ gelehrter und begüterter Mann/ oder auch wohl gar einer von Adel tractiret. Carpzov. pract. crim. p. 3. q. 111. n. 26. mit welchen letztern etwas höflicher ümzugehen. Ambrosin. lib. 2. proc. inform. c. z. n. 16. Weil doch durch die Incarceration, sie will/ der Leib des menschen einiger maßen affligiret wird. Josias Nolden, de statu nobil. p. 337. n. 87. & seqq. Wehner, obs. pract. pag. 153. EX. Comites, nobilies & alios honoratiores in causa debiti non carcerandos, sed fidei potius eorum credendum esse, dicendum est cum Perezio in comment. Cod. ad lib. 10. tit. 19. n. 21. Hinc est quod dicitur, Nobiles non facile esse arrestandos. Item/ hat euch der Kath zu NN. ohne Ursach mit Gefängnis beschweret: So seynd sie auch desselbe/ benebens Erstattung aller Schäden und Unkosten/ ieden Tag und Nacht mit dreyßig Schilling Pfennigen zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Mens. Mart. 1583. Item/ so ist er das ausgestandene Gefängnis/ sö lange dasselbe gewähret/ Inhalt Landüblicher Sächß. Rechte/ ieden Tag und Nacht mit zwey alten Schocken zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Menf. Aug 1624. LVII. Hat also in Ansehung dessen die Obrigkeit/ Richter und Beambten/ ehe sie zur Captur schreiten/ die Beschaffenheit des Berbrechens/ und alle Umstände genau zu überlegen und wohl zu betrachten. Weil regulariter die gefängliche Einziehung nicht stat hat/ als nur in solchen Verbrechen/ da die Todes- oder doch wenigstens die Leibes - Straffe erkant wird. Jul. Clar. lib. 5. sent. §. ult. q. 28. n. 1. Carpzov. part. 3. q. 111. n. 5. Petr. Theod. in colleg. crim. dlsp. 4. th. 10. lit. E. Volckmann/ cons. 10. n. 1. LVIII. Es wäre denn der Delinquent eine gemeine/ schlechte/ liederliche und ümschweiffende Person/ die nichts in bonis, vielweniger was eignes hätte/ und zu besorgen/ daß er die Flucht ergreiffen/ und die Gerichte eludiren möchte. LIX. Ferner hat man auch die Personen/ so gefangen gesetzt werden sollen/ zu consideriren/ denn anders wird ein Baur oder sonst gemeiner Kerl/ ander gestalt aber ein vornehmer/ gelehrter und begüterter Mann/ oder auch wohl gar einer von Adel tractiret. Carpzov. pract. crim. p. 3. q. 111. n. 26. mit welchen letztern etwas höflicher ümzugehen. Ambrosin. lib. 2. proc. inform. c. z. n. 16. Weil doch durch die Incarceration, sie will/ der Leib des menschen einiger maßen affligiret wird. Josias Nolden, de statu nobil. p. 337. n. 87. & seqq. Wehner, obs. pract. pag. 153. EX. Comites, nobilies & alios honoratiores in causa debiti non carcerandos, sed fidei potius eorum credendum esse, dicendum est cum Perezio in comment. Cod. ad lib. 10. tit. 19. n. 21. Hinc est quod dicitur, Nobiles non facilè esse arrestandos. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0683" n="667"/> <p>Item/ hat euch der Kath zu NN. ohne Ursach mit Gefängnis beschweret: So seynd sie auch desselbe/ benebens Erstattung aller Schäden und Unkosten/ ieden Tag und Nacht mit dreyßig Schilling Pfennigen zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Mens. Mart. 1583. Item/ so ist er das ausgestandene Gefängnis/ sö lange dasselbe gewähret/ Inhalt Landüblicher Sächß. Rechte/ ieden Tag und Nacht mit zwey alten Schocken zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Menf. Aug 1624.</p> <p>LVII. Hat also in Ansehung dessen die Obrigkeit/ Richter und Beambten/ ehe sie zur Captur schreiten/ die Beschaffenheit des Berbrechens/ und alle Umstände genau zu überlegen und wohl zu betrachten. Weil regulariter die gefängliche Einziehung nicht stat hat/ als nur in solchen Verbrechen/ da die Todes- oder doch wenigstens die Leibes - Straffe erkant wird.</p> <p>Jul. Clar. lib. 5. sent. §. ult. q. 28. n. 1. Carpzov. part. 3. q. 111. n. 5. Petr. Theod. in colleg. crim. dlsp. 4. th. 10. lit. E. Volckmann/ cons. 10. n. 1.</p> <p>LVIII. Es wäre denn der Delinquent eine gemeine/ schlechte/ liederliche und ümschweiffende Person/ die nichts in bonis, vielweniger was eignes hätte/ und zu besorgen/ daß er die Flucht ergreiffen/ und die Gerichte eludiren möchte.</p> <p>LIX. Ferner hat man auch die Personen/ so gefangen gesetzt werden sollen/ zu consideriren/ denn anders wird ein Baur oder sonst gemeiner Kerl/ ander gestalt aber ein vornehmer/ gelehrter und begüterter Mann/ oder auch wohl gar einer von Adel tractiret.</p> <p>Carpzov. pract. crim. p. 3. q. 111. n. 26.</p> <p>mit welchen letztern etwas höflicher ümzugehen.</p> <p>Ambrosin. lib. 2. proc. inform. c. z. n. 16.</p> <p>Weil doch durch die Incarceration, sie will/ der Leib des menschen einiger maßen affligiret wird.</p> <p>Josias Nolden, de statu nobil. p. 337. n. 87. & seqq. Wehner, obs. pract. pag. 153.</p> <p>EX. Comites, nobilies & alios honoratiores in causa debiti non carcerandos, sed fidei potius eorum credendum esse, dicendum est cum Perezio</p> <p>in comment. Cod. ad lib. 10. tit. 19. n. 21.</p> <p>Hinc est quod dicitur, Nobiles non facilè esse arrestandos.</p> </div> </body> </text> </TEI> [667/0683]
Item/ hat euch der Kath zu NN. ohne Ursach mit Gefängnis beschweret: So seynd sie auch desselbe/ benebens Erstattung aller Schäden und Unkosten/ ieden Tag und Nacht mit dreyßig Schilling Pfennigen zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Mens. Mart. 1583. Item/ so ist er das ausgestandene Gefängnis/ sö lange dasselbe gewähret/ Inhalt Landüblicher Sächß. Rechte/ ieden Tag und Nacht mit zwey alten Schocken zuverbüssen schuldig/ V. R. W. Menf. Aug 1624.
LVII. Hat also in Ansehung dessen die Obrigkeit/ Richter und Beambten/ ehe sie zur Captur schreiten/ die Beschaffenheit des Berbrechens/ und alle Umstände genau zu überlegen und wohl zu betrachten. Weil regulariter die gefängliche Einziehung nicht stat hat/ als nur in solchen Verbrechen/ da die Todes- oder doch wenigstens die Leibes - Straffe erkant wird.
Jul. Clar. lib. 5. sent. §. ult. q. 28. n. 1. Carpzov. part. 3. q. 111. n. 5. Petr. Theod. in colleg. crim. dlsp. 4. th. 10. lit. E. Volckmann/ cons. 10. n. 1.
LVIII. Es wäre denn der Delinquent eine gemeine/ schlechte/ liederliche und ümschweiffende Person/ die nichts in bonis, vielweniger was eignes hätte/ und zu besorgen/ daß er die Flucht ergreiffen/ und die Gerichte eludiren möchte.
LIX. Ferner hat man auch die Personen/ so gefangen gesetzt werden sollen/ zu consideriren/ denn anders wird ein Baur oder sonst gemeiner Kerl/ ander gestalt aber ein vornehmer/ gelehrter und begüterter Mann/ oder auch wohl gar einer von Adel tractiret.
Carpzov. pract. crim. p. 3. q. 111. n. 26.
mit welchen letztern etwas höflicher ümzugehen.
Ambrosin. lib. 2. proc. inform. c. z. n. 16.
Weil doch durch die Incarceration, sie will/ der Leib des menschen einiger maßen affligiret wird.
Josias Nolden, de statu nobil. p. 337. n. 87. & seqq. Wehner, obs. pract. pag. 153.
EX. Comites, nobilies & alios honoratiores in causa debiti non carcerandos, sed fidei potius eorum credendum esse, dicendum est cum Perezio
in comment. Cod. ad lib. 10. tit. 19. n. 21.
Hinc est quod dicitur, Nobiles non facilè esse arrestandos.
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