Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

bekömmet/ oder mit einer höltzernen Pritschen hinten vorgeschlagen wird.

Besold. Thes. pract. v. von Weidmesser schlagen/ gap. 997.

Deren sich auch der Pickelhering/ oder wie man ihn ietzo nennet/ der Cortisan bey den Comoedien bedienet.

CAPUT XVI.

Vom Stock-Schilling.

I.

WEnn Kinder/ Knaben oder Mädgen unter 12. biß 14. Jahren/ ehe sie zu ihren rechten und völligen Verstand kommen/ etwas straffbares begehen/ werden sie zuweilen/ und in gewissen Fällen/ auff Befehl der Obrigkeit/ durch Stock- oder Kerckermeister im Gefängnis mit Ruthen gestrichen/ welches man einen Stock-Schilling zu nennen pfleget.

Carpzov. pract. crim part. 3. Quaest. 129. n. 26. D. Adrian Beier, de Expens. Execut. crim. c. 1. §. 14. Christian Schultze/ Disp. de Delict. puerorum c. 3. th. 11.

II. Und wird um deß willen der Scharffrichter hierzu nicht gebrauchet/ weil man hoffet/ daß solche Kinder sich bessern/ und es ihnen Zeit ihres Lebens eine Warnung seyn lassen/ auch daß sie durch des Scharffrichters Angriff nicht gar infam und Ehrloß werden/ oder es ihnen vorwerfflich seyn möge.

Conf. Carpzov. part. 3. q. 82. n. 13. in fine.

Dannenhero der Churfl: Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig Mens. Jan. A. 1629. an die Bünauische Gerichte zu Esterberg also erkant und gesprochen: Hat ein Knabe von 7. Jahren C. S. genant/ seinen Eltern Gänse auf einem Acker gehütet/ und gegen Abend mit einem Steine an einen Birnbaum geworffen/ und als M. G. Sohn / Hanß genant/ solches in seines Vaters Garten geschen/ und denselben mit diesen

bekömmet/ oder mit einer höltzernen Pritschen hinten vorgeschlagen wird.

Besold. Thes. pract. v. von Weidmesser schlagen/ gap. 997.

Deren sich auch der Pickelhering/ oder wie man ihn ietzo nennet/ der Cortisan bey den Comoedien bedienet.

CAPUT XVI.

Vom Stock-Schilling.

I.

WEnn Kinder/ Knaben oder Mädgen unter 12. biß 14. Jahren/ ehe sie zu ihren rechten und völligen Verstand kommen/ etwas straffbares begehen/ werden sie zuweilen/ und in gewissen Fällen/ auff Befehl der Obrigkeit/ durch Stock- oder Kerckermeister im Gefängnis mit Ruthen gestrichen/ welches man einen Stock-Schilling zu nennen pfleget.

Carpzov. pract. crim part. 3. Quaest. 129. n. 26. D. Adrian Beier, de Expens. Execut. crim. c. 1. §. 14. Christian Schultze/ Disp. de Delict. puerorum c. 3. th. 11.

II. Und wird um deß willen der Scharffrichter hierzu nicht gebrauchet/ weil man hoffet/ daß solche Kinder sich bessern/ und es ihnen Zeit ihres Lebens eine Warnung seyn lassen/ auch daß sie durch des Scharffrichters Angriff nicht gar infam und Ehrloß werden/ oder es ihnen vorwerfflich seyn möge.

Conf. Carpzov. part. 3. q. 82. n. 13. in fine.

Dannenhero der Churfl: Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig Mens. Jan. A. 1629. an die Bünauische Gerichte zu Esterberg also erkant und gesprochen: Hat ein Knabe von 7. Jahren C. S. genant/ seinen Eltern Gänse auf einem Acker gehütet/ und gegen Abend mit einem Steine an einen Birnbaum geworffen/ und als M. G. Sohn / Hanß genant/ solches in seines Vaters Garten geschen/ und denselben mit diesen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0745" n="729"/>
bekömmet/ oder mit einer höltzernen Pritschen hinten                      vorgeschlagen wird.</p>
        <p>Besold. Thes. pract. v. von Weidmesser schlagen/ gap. 997.</p>
        <p>Deren sich auch der Pickelhering/ oder wie man ihn ietzo nennet/ der Cortisan                      bey den Comoedien bedienet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>CAPUT XVI.</head>
        <argument>
          <p>Vom Stock-Schilling.</p>
        </argument>
        <p>I.</p>
        <p>WEnn Kinder/ Knaben oder Mädgen unter 12. biß 14. Jahren/ ehe sie zu ihren                      rechten und völligen Verstand kommen/ etwas straffbares begehen/ werden sie                      zuweilen/ und in gewissen Fällen/ auff Befehl der Obrigkeit/ durch Stock-                      oder Kerckermeister im Gefängnis mit Ruthen gestrichen/ welches man einen                      Stock-Schilling zu nennen pfleget.</p>
        <p>Carpzov. pract. crim part. 3. Quaest. 129. n. 26. D. Adrian Beier, de Expens.                      Execut. crim. c. 1. §. 14. Christian Schultze/ Disp. de Delict. puerorum c. 3.                      th. 11.</p>
        <p>II. Und wird um deß willen der Scharffrichter hierzu nicht gebrauchet/ weil man                      hoffet/ daß solche Kinder sich bessern/ und es ihnen Zeit ihres Lebens eine                      Warnung seyn lassen/ auch daß sie durch des Scharffrichters Angriff nicht gar                      infam und Ehrloß werden/ oder es ihnen vorwerfflich seyn möge.</p>
        <p>Conf. Carpzov. part. 3. q. 82. n. 13. in fine.</p>
        <p>Dannenhero der Churfl: Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig Mens. Jan. A. 1629. an                      die Bünauische Gerichte zu Esterberg also erkant und gesprochen: Hat ein Knabe                      von 7. Jahren C. S. genant/ seinen Eltern Gänse auf einem Acker gehütet/ und                      gegen Abend mit einem Steine an einen Birnbaum geworffen/ und als M. G. Sohn /                      Hanß genant/ solches in seines Vaters Garten geschen/ und denselben mit                          diesen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[729/0745] bekömmet/ oder mit einer höltzernen Pritschen hinten vorgeschlagen wird. Besold. Thes. pract. v. von Weidmesser schlagen/ gap. 997. Deren sich auch der Pickelhering/ oder wie man ihn ietzo nennet/ der Cortisan bey den Comoedien bedienet. CAPUT XVI. Vom Stock-Schilling. I. WEnn Kinder/ Knaben oder Mädgen unter 12. biß 14. Jahren/ ehe sie zu ihren rechten und völligen Verstand kommen/ etwas straffbares begehen/ werden sie zuweilen/ und in gewissen Fällen/ auff Befehl der Obrigkeit/ durch Stock- oder Kerckermeister im Gefängnis mit Ruthen gestrichen/ welches man einen Stock-Schilling zu nennen pfleget. Carpzov. pract. crim part. 3. Quaest. 129. n. 26. D. Adrian Beier, de Expens. Execut. crim. c. 1. §. 14. Christian Schultze/ Disp. de Delict. puerorum c. 3. th. 11. II. Und wird um deß willen der Scharffrichter hierzu nicht gebrauchet/ weil man hoffet/ daß solche Kinder sich bessern/ und es ihnen Zeit ihres Lebens eine Warnung seyn lassen/ auch daß sie durch des Scharffrichters Angriff nicht gar infam und Ehrloß werden/ oder es ihnen vorwerfflich seyn möge. Conf. Carpzov. part. 3. q. 82. n. 13. in fine. Dannenhero der Churfl: Sächß. Schöppen-Stuhl zu Leipzig Mens. Jan. A. 1629. an die Bünauische Gerichte zu Esterberg also erkant und gesprochen: Hat ein Knabe von 7. Jahren C. S. genant/ seinen Eltern Gänse auf einem Acker gehütet/ und gegen Abend mit einem Steine an einen Birnbaum geworffen/ und als M. G. Sohn / Hanß genant/ solches in seines Vaters Garten geschen/ und denselben mit diesen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/745
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/745>, abgerufen am 22.11.2024.