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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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auff beyden Seiten die Hände durchstecken müssen/ wie bey bem Jacobo Cujacio,

Lib. 16. Observ. & emendat. c. 1.

und

Justo Lipsio de Cruce lib. 3. c. 4. & 5.

mit mehrern zu lesen/ nnd die Figuren/ so zugleich darbey befindlich/ zu sehen. M. Heinr. Kupping in seinem Tractat de Cruce, Exercit. 22. §. 6. pag. 149. beschreibet dieselbe also: Furca constabat ex stipite erecto & duobus bifidis ramis in diversa patentibus, ad modum literae Graecae Y. Furci feri ad furcae ramos deligata brachia habuerunt, ut erecta illa eslent, collumque inferebatur eo loco, quo duo rami in angustum coeunt.

II. Es war aber FURCA entweder ignominiosa, oder poenalis. die Erste war bey den Römern sehr gebräuchlich/ wenn sie nemlich solch Holtz/ Band/ Gabel oder Galgen ihren Leibeigenen Knechten/ die was Straff bares begangen hatlen/ zur Beschimpffung auf die Achseln legen/ und damit nackend durch die Stadt / männiglich zur Schau/ und zu der Knechte Besserung führen liessen.

Lipsius d. lib. 3. c. 1.

Erat namque magna castigatio servi delinquentis, si lignum currus, quo temonem sustentant, tollens & ferens exiret circa viciniam. Id enim passus & sic conspectus, non ultra fidem habebat, & vocabatur FURCIFER; [Greek words], Galgen- oder Gabel-Träger.

Plutarch. in Corialano & in Quaest. Rom.

Es musten auch die Knechte darbey ausruffen/ was sie übels gethan und begangen hatten/ und die andern warnen/ daß sie nicht dergleichen thäten.

Isidor. lib. 1. Orig. Cujacius, d. lib. 16. c. 1. in fin.

Drum auch solcher Straffe in den Historien und alten Comödien öffters gedacht wird.

III. Furca Poenalis aber war dieses/ daß sie nicht nur allein dem/ so etwas grosses verbrochen/ nackend solch Holtz auflegten/ sondern auch darzu erbärmlich schlugen/ stäupten und peitschten.

Lipsius, d. lib. 1. c. 2. pag. 100. Alex. ab. Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 5. pag. 291.

Hinc illud Plauti, in Menaechm. Act. 3. Scen. 5.

auff beyden Seiten die Hände durchstecken müssen/ wie bey bem Jacobo Cujacio,

Lib. 16. Observ. & emendat. c. 1.

und

Justo Lipsio de Cruce lib. 3. c. 4. & 5.

mit mehrern zu lesen/ nnd die Figuren/ so zugleich darbey befindlich/ zu sehen. M. Heinr. Kupping in seinem Tractat de Cruce, Exercit. 22. §. 6. pag. 149. beschreibet dieselbe also: Furca constabat ex stipite erecto & duobus bifidis ramis in diversa patentibus, ad modum literae Graecae Y. Furci feri ad furcae ramos deligata brachia habuerunt, ut erecta illa eslent, collumque inferebatur eo loco, quo duo rami in angustum coeunt.

II. Es war aber FURCA entweder ignominiosa, oder poenalis. die Erste war bey den Römern sehr gebräuchlich/ wenn sie nemlich solch Holtz/ Band/ Gabel oder Galgen ihren Leibeigenen Knechten/ die was Straff bares begangen hatlen/ zur Beschimpffung auf die Achseln legen/ und damit nackend durch die Stadt / männiglich zur Schau/ und zu der Knechte Besserung führen liessen.

Lipsius d. lib. 3. c. 1.

Erat namque magna castigatio servi delinquentis, si lignum currus, quo temonem sustentant, tollens & ferens exiret circa viciniam. Id enim passus & sic conspectus, non ultra fidem habebat, & vocabatur FURCIFER; [Greek words], Galgen- oder Gabel-Träger.

Plutarch. in Corialano & in Quaest. Rom.

Es musten auch die Knechte darbey ausruffen/ was sie übels gethan und begangen hatten/ und die andern warnen/ daß sie nicht dergleichen thäten.

Isidor. lib. 1. Orig. Cujacius, d. lib. 16. c. 1. in fin.

Drum auch solcher Straffe in den Historien und alten Comödien öffters gedacht wird.

III. Furca Poenalis aber war dieses/ daß sie nicht nur allein dem/ so etwas grosses verbrochen/ nackend solch Holtz auflegten/ sondern auch darzu erbärmlich schlugen/ stäupten und peitschten.

Lipsius, d. lib. 1. c. 2. pag. 100. Alex. ab. Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 5. pag. 291.

Hinc illud Plauti, in Menaechm. Act. 3. Scen. 5.

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auff beyden Seiten die Hände durchstecken müssen/ wie                      bey bem Jacobo Cujacio,</p>
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        <p>Justo Lipsio de Cruce lib. 3. c. 4. &amp; 5.</p>
        <p>mit mehrern zu lesen/ nnd die Figuren/ so zugleich darbey befindlich/ zu                      sehen. M. Heinr. Kupping in seinem Tractat de Cruce, Exercit. 22. §. 6. pag.                      149. beschreibet dieselbe also: Furca constabat ex stipite erecto &amp; duobus                      bifidis ramis in diversa patentibus, ad modum literae Graecae Y. Furci feri ad                      furcae ramos deligata brachia habuerunt, ut erecta illa eslent, collumque                      inferebatur eo loco, quo duo rami in angustum coeunt.</p>
        <p>II. Es war aber FURCA entweder ignominiosa, oder poenalis. die Erste war bey den                      Römern sehr gebräuchlich/ wenn sie nemlich solch Holtz/ Band/ Gabel oder                      Galgen ihren Leibeigenen Knechten/ die was Straff bares begangen hatlen/ zur                      Beschimpffung auf die Achseln legen/ und damit nackend durch die Stadt /                      männiglich zur Schau/ und zu der Knechte Besserung führen liessen.</p>
        <p>Lipsius d. lib. 3. c. 1.</p>
        <p>Erat namque magna castigatio servi delinquentis, si lignum currus, quo temonem                      sustentant, tollens &amp; ferens exiret circa viciniam. Id enim passus &amp; sic                      conspectus, non ultra fidem habebat, &amp; vocabatur FURCIFER; <foreign xml:lang="el">[Greek words]</foreign>, Galgen- oder Gabel-Träger.</p>
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        <p>Isidor. lib. 1. Orig. Cujacius, d. lib. 16. c. 1. in fin.</p>
        <p>Drum auch solcher Straffe in den Historien und alten Comödien öffters gedacht                      wird.</p>
        <p>III. Furca Poenalis aber war dieses/ daß sie nicht nur allein dem/ so etwas                      grosses verbrochen/ nackend solch Holtz auflegten/ sondern auch darzu                      erbärmlich schlugen/ stäupten und peitschten.</p>
        <p>Lipsius, d. lib. 1. c. 2. pag. 100. Alex. ab. Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 5.                      pag. 291.</p>
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[752/0768] auff beyden Seiten die Hände durchstecken müssen/ wie bey bem Jacobo Cujacio, Lib. 16. Observ. & emendat. c. 1. und Justo Lipsio de Cruce lib. 3. c. 4. & 5. mit mehrern zu lesen/ nnd die Figuren/ so zugleich darbey befindlich/ zu sehen. M. Heinr. Kupping in seinem Tractat de Cruce, Exercit. 22. §. 6. pag. 149. beschreibet dieselbe also: Furca constabat ex stipite erecto & duobus bifidis ramis in diversa patentibus, ad modum literae Graecae Y. Furci feri ad furcae ramos deligata brachia habuerunt, ut erecta illa eslent, collumque inferebatur eo loco, quo duo rami in angustum coeunt. II. Es war aber FURCA entweder ignominiosa, oder poenalis. die Erste war bey den Römern sehr gebräuchlich/ wenn sie nemlich solch Holtz/ Band/ Gabel oder Galgen ihren Leibeigenen Knechten/ die was Straff bares begangen hatlen/ zur Beschimpffung auf die Achseln legen/ und damit nackend durch die Stadt / männiglich zur Schau/ und zu der Knechte Besserung führen liessen. Lipsius d. lib. 3. c. 1. Erat namque magna castigatio servi delinquentis, si lignum currus, quo temonem sustentant, tollens & ferens exiret circa viciniam. Id enim passus & sic conspectus, non ultra fidem habebat, & vocabatur FURCIFER; [Greek words], Galgen- oder Gabel-Träger. Plutarch. in Corialano & in Quaest. Rom. Es musten auch die Knechte darbey ausruffen/ was sie übels gethan und begangen hatten/ und die andern warnen/ daß sie nicht dergleichen thäten. Isidor. lib. 1. Orig. Cujacius, d. lib. 16. c. 1. in fin. Drum auch solcher Straffe in den Historien und alten Comödien öffters gedacht wird. III. Furca Poenalis aber war dieses/ daß sie nicht nur allein dem/ so etwas grosses verbrochen/ nackend solch Holtz auflegten/ sondern auch darzu erbärmlich schlugen/ stäupten und peitschten. Lipsius, d. lib. 1. c. 2. pag. 100. Alex. ab. Alexand. lib. 3. Gen. dier. c. 5. pag. 291. Hinc illud Plauti, in Menaechm. Act. 3. Scen. 5.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/768>, abgerufen am 25.06.2024.