Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.geflohen/ bald hat er ihm aber solchen unvermerckt wieder aufgesetzet/ und sich hoch in die Lufft geschwungen / welches die Tanaquil ausgeleget/ daß er noch König zu Rom werden würde/ wie auch geschehen. Dionys. Halicarnass. lib. 3. bist. Rom. Vid. And. Tiraquell. annot. ad Alex. ab Alexand. cap. 13. lib. 5. Gen. dier. lit. L. pag. 675. IX. Der Hut oder die Bischoffs-Haube des Hohen-Priesters bey den Juden war also ge[unleserliches Material]acht/ daß sie nur den obersten Theil des Haupts bedeckte/ nach der Form eines Turbands oder Türckischen Bundes/ damit er sich nicht hinab senckte/ und den Stirn-Blat verhinderlich fiehle. Die gemeine Priester-Hüte aber bedeckten das gantze Haupt/ wie ein Helm. Erasm. Francisci, im Ausländischen Sitten-Spiegel/ lib. 2. pag. 817. X. Notabel ist auch/ daß des berühmten Medici Hippocratis Bildnis/ so viel den Kopf betrifft/ vor Alters/ allemahl mit einem Hut bedecket wahr/ anzuzeigen / daß weil der Witz und Verstand in dem Gehirn seinen Sitz hat/ ein iedweder / sonderlich wer studiret/ das Haupt wohl in acht nehmen/ und zusehen solle / damit er dasselbe durch Kälte und andere schädliche Dinge nicht schwächen möge. Salmuth/ ad Pancir. cit. cap. pag. 359. edit. in 8. FF. 1622. XI. Ericus der Gothen König war so künstlich/ daß/ auf welche Seiten er nur seinen Hut wendete/ er einen Wind machen konte. Francisc. Torreblanc. lib. 2. de Magia. cap. 12. n. 26. So ist auch noch vor wenig Jahren ein bekandter General am Leben gewesen / welcher einen schlechten unansehnlichen Hut/ wenn er zur Action und Schlacht hat kommen sollen/ aufgesetzet/ da die Krampe mit einem Rade-Nagel angemacht gewesen. Wenn er nun mit solchen Hut nur gewincket/ sind die Stück- und andern Kugeln von seinen Völckern zurück auf die Seite gegangen. XII. Als Anno 1356. zu Paris/ in Abwesenheit König Johannis, welcher noch in seiner Custodi in Engelland war/ über der Müntze Tumult entstund/ auch sonst die zu Paris mit dem Regiment nicht zufrieden wahren/ und dasselbe dem Dauphin Carolo genommen und zu sich gezogen hatten/ nahm der Kaufleuthe Provos [so sie Prevost des Marchands nennen/ und den höchsten Gewalt zu Paris unter den Bürgern hat] drey tausend Mann zu sich/ gieng Carolo in das Gemach/ welcher drüber nicht wenig erschrack. Es sagte aber der Provos: Er solte über dem/ so er sehen würde/ sich nicht entsetzen/ was man thun würde/ solches wäre also beschlossen/ es müste also zu geflohen/ bald hat er ihm aber solchen unvermerckt wieder aufgesetzet/ und sich hoch in die Lufft geschwungen / welches die Tanaquil ausgeleget/ daß er noch König zu Rom werden würde/ wie auch geschehen. Dionys. Halicarnass. lib. 3. bist. Rom. Vid. And. Tiraquell. annot. ad Alex. ab Alexand. cap. 13. lib. 5. Gen. dier. lit. L. pag. 675. IX. Der Hut oder die Bischoffs-Haube des Hohen-Priesters bey den Juden war also ge[unleserliches Material]acht/ daß sie nur den obersten Theil des Haupts bedeckte/ nach der Form eines Turbands oder Türckischen Bundes/ damit er sich nicht hinab senckte/ und den Stirn-Blat verhinderlich fiehle. Die gemeine Priester-Hüte aber bedeckten das gantze Haupt/ wie ein Helm. Erasm. Francisci, im Ausländischen Sitten-Spiegel/ lib. 2. pag. 817. X. Notabel ist auch/ daß des berühmten Medici Hippocratis Bildnis/ so viel den Kopf betrifft/ vor Alters/ allemahl mit einem Hut bedecket wahr/ anzuzeigen / daß weil der Witz und Verstand in dem Gehirn seinen Sitz hat/ ein iedweder / sonderlich wer studiret/ das Haupt wohl in acht nehmen/ und zusehen solle / damit er dasselbe durch Kälte und andere schädliche Dinge nicht schwächen möge. Salmuth/ ad Pancir. cit. cap. pag. 359. edit. in 8. FF. 1622. XI. Ericus der Gothen König war so künstlich/ daß/ auf welche Seiten er nur seinen Hut wendete/ er einen Wind machen konte. Francisc. Torreblanc. lib. 2. de Magia. cap. 12. n. 26. So ist auch noch vor wenig Jahren ein bekandter General am Leben gewesen / welcher einen schlechten unansehnlichen Hut/ wenn er zur Action und Schlacht hat kommen sollen/ aufgesetzet/ da die Krampe mit einem Rade-Nagel angemacht gewesen. Wenn er nun mit solchen Hut nur gewincket/ sind die Stück- und andern Kugeln von seinen Völckern zurück auf die Seite gegangen. XII. Als Anno 1356. zu Paris/ in Abwesenheit König Johannis, welcher noch in seiner Custodi in Engelland war/ über der Müntze Tumult entstund/ auch sonst die zu Paris mit dem Regiment nicht zufrieden wahren/ und dasselbe dem Dauphin Carolo genommen und zu sich gezogen hatten/ nahm der Kaufleuthe Provos [so sie Prevost des Marchands nennen/ und den höchsten Gewalt zu Paris unter den Bürgern hat] drey tausend Mann zu sich/ gieng Carolo in das Gemach/ welcher drüber nicht wenig erschrack. Es sagte aber der Provos: Er solte über dem/ so er sehen würde/ sich nicht entsetzen/ was man thun würde/ solches wäre also beschlossen/ es müste also zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0814" n="808"/> geflohen/ bald hat er ihm aber solchen unvermerckt wieder aufgesetzet/ und sich hoch in die Lufft geschwungen / welches die Tanaquil ausgeleget/ daß er noch König zu Rom werden würde/ wie auch geschehen.</p> <p>Dionys. Halicarnass. lib. 3. bist. Rom. Vid. And. Tiraquell. annot. ad Alex. ab Alexand. cap. 13. lib. 5. Gen. dier. lit. L. pag. 675.</p> <p>IX. Der Hut oder die Bischoffs-Haube des Hohen-Priesters bey den Juden war also ge<gap reason="illegible"/>acht/ daß sie nur den obersten Theil des Haupts bedeckte/ nach der Form eines Turbands oder Türckischen Bundes/ damit er sich nicht hinab senckte/ und den Stirn-Blat verhinderlich fiehle. Die gemeine Priester-Hüte aber bedeckten das gantze Haupt/ wie ein Helm.</p> <p>Erasm. Francisci, im Ausländischen Sitten-Spiegel/ lib. 2. pag. 817.</p> <p>X. Notabel ist auch/ daß des berühmten Medici Hippocratis Bildnis/ so viel den Kopf betrifft/ vor Alters/ allemahl mit einem Hut bedecket wahr/ anzuzeigen / daß weil der Witz und Verstand in dem Gehirn seinen Sitz hat/ ein iedweder / sonderlich wer studiret/ das Haupt wohl in acht nehmen/ und zusehen solle / damit er dasselbe durch Kälte und andere schädliche Dinge nicht schwächen möge.</p> <p>Salmuth/ ad Pancir. cit. cap. pag. 359. edit. in 8. FF. 1622.</p> <p>XI. Ericus der Gothen König war so künstlich/ daß/ auf welche Seiten er nur seinen Hut wendete/ er einen Wind machen konte.</p> <p>Francisc. Torreblanc. lib. 2. de Magia. cap. 12. n. 26.</p> <p>So ist auch noch vor wenig Jahren ein bekandter General am Leben gewesen / welcher einen schlechten unansehnlichen Hut/ wenn er zur Action und Schlacht hat kommen sollen/ aufgesetzet/ da die Krampe mit einem Rade-Nagel angemacht gewesen. Wenn er nun mit solchen Hut nur gewincket/ sind die Stück- und andern Kugeln von seinen Völckern zurück auf die Seite gegangen.</p> <p>XII. Als Anno 1356. zu Paris/ in Abwesenheit König Johannis, welcher noch in seiner Custodi in Engelland war/ über der Müntze Tumult entstund/ auch sonst die zu Paris mit dem Regiment nicht zufrieden wahren/ und dasselbe dem Dauphin Carolo genommen und zu sich gezogen hatten/ nahm der Kaufleuthe Provos [so sie Prevost des Marchands nennen/ und den höchsten Gewalt zu Paris unter den Bürgern hat] drey tausend Mann zu sich/ gieng Carolo in das Gemach/ welcher drüber nicht wenig erschrack. Es sagte aber der Provos: Er solte über dem/ so er sehen würde/ sich nicht entsetzen/ was man thun würde/ solches wäre also beschlossen/ es müste also zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [808/0814]
geflohen/ bald hat er ihm aber solchen unvermerckt wieder aufgesetzet/ und sich hoch in die Lufft geschwungen / welches die Tanaquil ausgeleget/ daß er noch König zu Rom werden würde/ wie auch geschehen.
Dionys. Halicarnass. lib. 3. bist. Rom. Vid. And. Tiraquell. annot. ad Alex. ab Alexand. cap. 13. lib. 5. Gen. dier. lit. L. pag. 675.
IX. Der Hut oder die Bischoffs-Haube des Hohen-Priesters bey den Juden war also ge_ acht/ daß sie nur den obersten Theil des Haupts bedeckte/ nach der Form eines Turbands oder Türckischen Bundes/ damit er sich nicht hinab senckte/ und den Stirn-Blat verhinderlich fiehle. Die gemeine Priester-Hüte aber bedeckten das gantze Haupt/ wie ein Helm.
Erasm. Francisci, im Ausländischen Sitten-Spiegel/ lib. 2. pag. 817.
X. Notabel ist auch/ daß des berühmten Medici Hippocratis Bildnis/ so viel den Kopf betrifft/ vor Alters/ allemahl mit einem Hut bedecket wahr/ anzuzeigen / daß weil der Witz und Verstand in dem Gehirn seinen Sitz hat/ ein iedweder / sonderlich wer studiret/ das Haupt wohl in acht nehmen/ und zusehen solle / damit er dasselbe durch Kälte und andere schädliche Dinge nicht schwächen möge.
Salmuth/ ad Pancir. cit. cap. pag. 359. edit. in 8. FF. 1622.
XI. Ericus der Gothen König war so künstlich/ daß/ auf welche Seiten er nur seinen Hut wendete/ er einen Wind machen konte.
Francisc. Torreblanc. lib. 2. de Magia. cap. 12. n. 26.
So ist auch noch vor wenig Jahren ein bekandter General am Leben gewesen / welcher einen schlechten unansehnlichen Hut/ wenn er zur Action und Schlacht hat kommen sollen/ aufgesetzet/ da die Krampe mit einem Rade-Nagel angemacht gewesen. Wenn er nun mit solchen Hut nur gewincket/ sind die Stück- und andern Kugeln von seinen Völckern zurück auf die Seite gegangen.
XII. Als Anno 1356. zu Paris/ in Abwesenheit König Johannis, welcher noch in seiner Custodi in Engelland war/ über der Müntze Tumult entstund/ auch sonst die zu Paris mit dem Regiment nicht zufrieden wahren/ und dasselbe dem Dauphin Carolo genommen und zu sich gezogen hatten/ nahm der Kaufleuthe Provos [so sie Prevost des Marchands nennen/ und den höchsten Gewalt zu Paris unter den Bürgern hat] drey tausend Mann zu sich/ gieng Carolo in das Gemach/ welcher drüber nicht wenig erschrack. Es sagte aber der Provos: Er solte über dem/ so er sehen würde/ sich nicht entsetzen/ was man thun würde/ solches wäre also beschlossen/ es müste also zu
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