Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.die Schippe kriegen/ und abgesetzt werden. 4. sich aus dem Vaterland relegiren und verweisen lassen. M Joh. Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ c. 11. pag. 592. II. Denn die Liebe des Vaterlandes befindet sich bey allen Menschen/ und zwar ie edler die Natur/ ie desto brünstiger/ wie an den tapffern Ulysse zu sehen / welcher seine verachtete steinigte Heimath Itahacam allen andern Länder/ so er in 20. Jahren durchreiset/ vorzog/ und gar sehnlich wünschte/ daß er doch nur einmahl einen Rauch/ der ihm viel heller bedückt/ als anders wo das Feuer / daselbst möchte gewahr werden. Ja wie die Mohren mit Gewalt aus dem Königreich Granata vertrieben wurden/ und dasselbe verlassen musten/ wandten sie sich bey einem ieden Tritt und Schritt üm/ sahen hinter sich/ und weineten bitterlich / daß andere/ und zwar gantz fremde/ an ihrer stat daselbst wohnen solten. Bartholi, c. 15. de paupertate. III. Und dieses befindet sich nicht allein an Menschen/ sondern auch theils Thieren war. Denn da schreibet man von den Elephanten/ daß dieselbe von Natur gerne im Lande bleiben/ da sie aufgewachsen/ und sich über die Gräntze an frembde Oerther zubegeben kein Belieben tragen/ sie gehen zwar offte an die Wasser und Steine/ so die Länder scheiden/ spatzieren auch mit besonderer Lust auf und nieder: allein sie begehren nimmer hinüber zu setzen/ ob sie gleich Brücken und Wegesehen. Leben demnach gerne in ihrer Heimath. Es sey dann/ daß sie in der Jugend zahm gemacht worden/ da sie noch wohl wieder ihre natürliche Gewonheit sich über Meer in weit abgelegene Länder bringen lassen. Wie unter andern ein mercklich Exempel zubefinden an den Elephanten/ welchen Philippus II König in Spanien dem Käyser Maximiliano II. ins Niederland hat schicken wollen / welcher sich anders nicht/ als auf vielfältige Persvasion und Liebkosung seines Meisters zu Schiff begeben/ und anderswohin hat führen lassen wollen. Reinhold a Derschau, lib. 1. cap. 3. Hodosoph. IV. Zur Zeit/ als Marcus Portius Bürgemeister zu Rom war/ kahm ein vortreiflicher Musicus aus Griechenland dahin/ welcher ein Ausbund im Singen und Spielen war/ dieweil er aber eine Seite mehr auf den Instrument hatte/ als bey den Römern bräuchlich wahr/ ist solches öffentlich verbrand/ und er selbst des Reichs verwiesen worden. Guev arr. in Inst. aulic. die Schippe kriegen/ und abgesetzt werden. 4. sich aus dem Vaterland relegiren und verweisen lassen. M Joh. Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ c. 11. pag. 592. II. Denn die Liebe des Vaterlandes befindet sich bey allen Menschen/ und zwar ie edler die Natur/ ie desto brünstiger/ wie an den tapffern Ulysse zu sehen / welcher seine verachtete steinigte Heimath Itahacam allen andern Länder/ so er in 20. Jahren durchreiset/ vorzog/ und gar sehnlich wünschte/ daß er doch nur einmahl einen Rauch/ der ihm viel heller bedückt/ als anders wo das Feuer / daselbst möchte gewahr werden. Ja wie die Mohren mit Gewalt aus dem Königreich Granata vertrieben wurden/ und dasselbe verlassen musten/ wandten sie sich bey einem ieden Tritt und Schritt üm/ sahen hinter sich/ und weineten bitterlich / daß andere/ und zwar gantz fremde/ an ihrer stat daselbst wohnen solten. Bartholi, c. 15. de paupertate. III. Und dieses befindet sich nicht allein an Menschen/ sondern auch theils Thieren war. Denn da schreibet man von den Elephanten/ daß dieselbe von Natur gerne im Lande bleiben/ da sie aufgewachsen/ und sich über die Gräntze an frembde Oerther zubegeben kein Belieben tragen/ sie gehen zwar offte an die Wasser und Steine/ so die Länder scheiden/ spatzieren auch mit besonderer Lust auf und nieder: allein sie begehren nimmer hinüber zu setzen/ ob sie gleich Brücken und Wegesehen. Leben demnach gerne in ihrer Heimath. Es sey dann/ daß sie in der Jugend zahm gemacht worden/ da sie noch wohl wieder ihre natürliche Gewonheit sich über Meer in weit abgelegene Länder bringen lassen. Wie unter andern ein mercklich Exempel zubefinden an den Elephanten/ welchen Philippus II König in Spanien dem Käyser Maximiliano II. ins Niederland hat schicken wollen / welcher sich anders nicht/ als auf vielfältige Persvasion und Liebkosung seines Meisters zu Schiff begeben/ und anderswohin hat führen lassen wollen. Reinhold à Derschau, lib. 1. cap. 3. Hodosoph. IV. Zur Zeit/ als Marcus Portius Bürgemeister zu Rom war/ kahm ein vortreiflicher Musicus aus Griechenland dahin/ welcher ein Ausbund im Singen und Spielen war/ dieweil er aber eine Seite mehr auf den Instrument hatte/ als bey den Römern bräuchlich wahr/ ist solches öffentlich verbrand/ und er selbst des Reichs verwiesen worden. Guev arr. in Inst. aulic. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0855" n="845"/> die Schippe kriegen/ und abgesetzt werden. 4. sich aus dem Vaterland relegiren und verweisen lassen.</p> <p>M Joh. Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ c. 11. pag. 592.</p> <p>II. Denn die Liebe des Vaterlandes befindet sich bey allen Menschen/ und zwar ie edler die Natur/ ie desto brünstiger/ wie an den tapffern Ulysse zu sehen / welcher seine verachtete steinigte Heimath Itahacam allen andern Länder/ so er in 20. Jahren durchreiset/ vorzog/ und gar sehnlich wünschte/ daß er doch nur einmahl einen Rauch/ der ihm viel heller bedückt/ als anders wo das Feuer / daselbst möchte gewahr werden. Ja wie die Mohren mit Gewalt aus dem Königreich Granata vertrieben wurden/ und dasselbe verlassen musten/ wandten sie sich bey einem ieden Tritt und Schritt üm/ sahen hinter sich/ und weineten bitterlich / daß andere/ und zwar gantz fremde/ an ihrer stat daselbst wohnen solten.</p> <p>Bartholi, c. 15. de paupertate.</p> <p>III. Und dieses befindet sich nicht allein an Menschen/ sondern auch theils Thieren war. Denn da schreibet man von den Elephanten/ daß dieselbe von Natur gerne im Lande bleiben/ da sie aufgewachsen/ und sich über die Gräntze an frembde Oerther zubegeben kein Belieben tragen/ sie gehen zwar offte an die Wasser und Steine/ so die Länder scheiden/ spatzieren auch mit besonderer Lust auf und nieder: allein sie begehren nimmer hinüber zu setzen/ ob sie gleich Brücken und Wegesehen. Leben demnach gerne in ihrer Heimath. Es sey dann/ daß sie in der Jugend zahm gemacht worden/ da sie noch wohl wieder ihre natürliche Gewonheit sich über Meer in weit abgelegene Länder bringen lassen. Wie unter andern ein mercklich Exempel zubefinden an den Elephanten/ welchen Philippus II König in Spanien dem Käyser Maximiliano II. ins Niederland hat schicken wollen / welcher sich anders nicht/ als auf vielfältige Persvasion und Liebkosung seines Meisters zu Schiff begeben/ und anderswohin hat führen lassen wollen.</p> <p>Reinhold à Derschau, lib. 1. cap. 3. Hodosoph.</p> <p>IV. Zur Zeit/ als Marcus Portius Bürgemeister zu Rom war/ kahm ein vortreiflicher Musicus aus Griechenland dahin/ welcher ein Ausbund im Singen und Spielen war/ dieweil er aber eine Seite mehr auf den Instrument hatte/ als bey den Römern bräuchlich wahr/ ist solches öffentlich verbrand/ und er selbst des Reichs verwiesen worden.</p> <p>Guev arr. in Inst. aulic.</p> </div> </body> </text> </TEI> [845/0855]
die Schippe kriegen/ und abgesetzt werden. 4. sich aus dem Vaterland relegiren und verweisen lassen.
M Joh. Stiefler/ im Geistl. Historien-Schatz/ c. 11. pag. 592.
II. Denn die Liebe des Vaterlandes befindet sich bey allen Menschen/ und zwar ie edler die Natur/ ie desto brünstiger/ wie an den tapffern Ulysse zu sehen / welcher seine verachtete steinigte Heimath Itahacam allen andern Länder/ so er in 20. Jahren durchreiset/ vorzog/ und gar sehnlich wünschte/ daß er doch nur einmahl einen Rauch/ der ihm viel heller bedückt/ als anders wo das Feuer / daselbst möchte gewahr werden. Ja wie die Mohren mit Gewalt aus dem Königreich Granata vertrieben wurden/ und dasselbe verlassen musten/ wandten sie sich bey einem ieden Tritt und Schritt üm/ sahen hinter sich/ und weineten bitterlich / daß andere/ und zwar gantz fremde/ an ihrer stat daselbst wohnen solten.
Bartholi, c. 15. de paupertate.
III. Und dieses befindet sich nicht allein an Menschen/ sondern auch theils Thieren war. Denn da schreibet man von den Elephanten/ daß dieselbe von Natur gerne im Lande bleiben/ da sie aufgewachsen/ und sich über die Gräntze an frembde Oerther zubegeben kein Belieben tragen/ sie gehen zwar offte an die Wasser und Steine/ so die Länder scheiden/ spatzieren auch mit besonderer Lust auf und nieder: allein sie begehren nimmer hinüber zu setzen/ ob sie gleich Brücken und Wegesehen. Leben demnach gerne in ihrer Heimath. Es sey dann/ daß sie in der Jugend zahm gemacht worden/ da sie noch wohl wieder ihre natürliche Gewonheit sich über Meer in weit abgelegene Länder bringen lassen. Wie unter andern ein mercklich Exempel zubefinden an den Elephanten/ welchen Philippus II König in Spanien dem Käyser Maximiliano II. ins Niederland hat schicken wollen / welcher sich anders nicht/ als auf vielfältige Persvasion und Liebkosung seines Meisters zu Schiff begeben/ und anderswohin hat führen lassen wollen.
Reinhold à Derschau, lib. 1. cap. 3. Hodosoph.
IV. Zur Zeit/ als Marcus Portius Bürgemeister zu Rom war/ kahm ein vortreiflicher Musicus aus Griechenland dahin/ welcher ein Ausbund im Singen und Spielen war/ dieweil er aber eine Seite mehr auf den Instrument hatte/ als bey den Römern bräuchlich wahr/ ist solches öffentlich verbrand/ und er selbst des Reichs verwiesen worden.
Guev arr. in Inst. aulic.
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