Und werden dreyerley zugleich erfordert/ wenn ein solch Crimen falsi committiret wird/ als es Lex Cornelia de falsis gestraft haben wil/ nemlich zum ersten Dolus, falsi causa proxima L. cos 27. ff. ad Leg. Cornel. de falsis, L. 16. ff. de testibus. Sine quo falsitas non committitur L. nec exemplum C. ad Leg. de falsis. Drum wenn einer glaubet und dafür hält/ er rede die Warheit über ein und andere Sache / und darauf einen Eyd schweret/ ist derselbe proprie kein Falsarius, noch auch ein Meineydiger/ ungeachtet die Beschaffenheit und Warheit des Dinges sich anders verhält. L. 2. §. 2. C. de juram. calum. c 15. autem c. homines falsum 22. q. 2. Es ist aber hie Dolus praesumtus nicht genung/ sondern es muß erwiesen und beygebracht werden/ daß warhafftig Dolus darbey gewesen.
Menoch. 3. Cons. 221. n. 15.
In dubio namque error potius, quam dolus in crimine falsi praesumitur. L. 1. in fin. C. de his qui sibi in Testam. L. 6. de dolo. Das Andere requisitum ist Veritatis immutatio. L. 23. ff. ad Leg. Cornel. de falsis. Da Dritte/ ut per id damnum alicui afferatur. Carpzov. p. 2. q. 93. n. 6. 8. & 10. Wider die falsarios ist keine gleich durchgängige Straffe gesetzet/ sondern dieselbe variiret sehr/ nach denen mit unterlauffenen Umständen. Insgemein halten die Rechtslehrer davor/ daß die von Adel mit der Deportation, oder Einziehung ihrer Güther/ gemeine Leuthe mit der damnatione in metallum, Knechte aber mit der Todes-Straffe zubelegen. Hippol. de Marsil. in rub. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 4. Damhoud. c. 124. n. 7. Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. lib. 36. c. 3. n. 4 & c. 5. n. 2. Es ist aber poena publicationis bonorum pro crimine falsi in authent. bona damnatorum C. de bon. proscript. geendert/ auch poena deportationis nicht mehr in Gebrauch/ sondern an deren Stelle die relegatio oder Verweisung aufkommen/ und eingeführes[unleserliches Material] worden/ Jul. Clarus, inpract. §. falsum n. 13. Menoch, de A. I. Q. lib. 2. ca. 306. n. 3. wird auch wohl zuweilen der Staupen-Schlag hinzugethan. Wesenbec. in Paratit. ff. ad Leg. Corn. de fals. 11. Coler. p. 1. decis. 179. n. 4. Nach den gemeinen Käyser-Recht wird poena falsi den Umständen nach/ auf die abhauung einer Hand Novell. 17. c. 8. in pr. Nov. 201. §. 2. Novell. 134. c. 13. ja wohl gar zuweilen ad extremum supplicium extendiret. L. 22. C. ad Leg. Coruel. de fals. L. 1. & 2. C. de falsa monet. daß man also wohl sagen möchte/ es sey beyt zu Tage poena criminis falsi arbitraria, so/ daß dieselbe bald härter/ bald gelinder/ juxta diversitatem casuum, zu erkennen und zu exe-
Und werden dreyerley zugleich erfordert/ wenn ein solch Crimen falsi committiret wird/ als es Lex Cornelia de falsis gestraft haben wil/ nemlich zum ersten Dolus, falsi causa proxima L. cos 27. ff. ad Leg. Cornel. de falsis, L. 16. ff. de testibus. Sine quo falsitas non committitur L. nec exemplum C. ad Leg. de falsis. Drum wenn einer glaubet und dafür hält/ er rede die Warheit über ein und andere Sache / und darauf einen Eyd schweret/ ist derselbe propriè kein Falsarius, noch auch ein Meineydiger/ ungeachtet die Beschaffenheit und Warheit des Dinges sich anders verhält. L. 2. §. 2. C. de juram. calum. c 15. autem c. homines falsum 22. q. 2. Es ist aber hie Dolus praesumtus nicht genung/ sondern es muß erwiesen und beygebracht werden/ daß warhafftig Dolus darbey gewesen.
Menoch. 3. Cons. 221. n. 15.
In dubio namque error potius, quam dolus in crimine falsi praesumitur. L. 1. in fin. C. de his qui sibi in Testam. L. 6. de dolo. Das Andere requisitum ist Veritatis immutatio. L. 23. ff. ad Leg. Cornel. de falsis. Da Dritte/ ut per id damnum alicui afferatur. Carpzov. p. 2. q. 93. n. 6. 8. & 10. Wider die falsarios ist keine gleich durchgängige Straffe gesetzet/ sondern dieselbe variiret sehr/ nach denen mit unterlauffenen Umständen. Insgemein halten die Rechtslehrer davor/ daß die von Adel mit der Deportation, oder Einziehung ihrer Güther/ gemeine Leuthe mit der damnatione in metallum, Knechte aber mit der Todes-Straffe zubelegen. Hippol. de Marsil. in rub. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 4. Damhoud. c. 124. n. 7. Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. lib. 36. c. 3. n. 4 & c. 5. n. 2. Es ist aber poena publicationis bonorum pro crimine falsi in authent. bona damnatorum C. de bon. proscript. geendert/ auch poena deportationis nicht mehr in Gebrauch/ sondern an deren Stelle die relegatio oder Verweisung aufkommen/ und eingeführes[unleserliches Material] worden/ Jul. Clarus, inpract. §. falsum n. 13. Menoch, de A. I. Q. lib. 2. ca. 306. n. 3. wird auch wohl zuweilen der Staupen-Schlag hinzugethan. Wesenbec. in Paratit. ff. ad Leg. Corn. de fals. 11. Coler. p. 1. decis. 179. n. 4. Nach den gemeinen Käyser-Recht wird poena falsi den Umständen nach/ auf die abhauung einer Hand Novell. 17. c. 8. in pr. Nov. 201. §. 2. Novell. 134. c. 13. ja wohl gar zuweilen ad extremum supplicium extendiret. L. 22. C. ad Leg. Coruel. de fals. L. 1. & 2. C. de falsa monet. daß man also wohl sagen möchte/ es sey beyt zu Tage poena criminis falsi arbitraria, so/ daß dieselbe bald härter/ bald gelinder/ juxta diversitatem casuum, zu erkennen und zu exe-
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Und werden dreyerley zugleich erfordert/ wenn ein solch Crimen falsi committiret wird/ als es Lex Cornelia de falsis gestraft haben wil/ nemlich zum ersten Dolus, falsi causa proxima L. cos 27. ff. ad Leg. Cornel. de falsis, L. 16. ff. de testibus. Sine quo falsitas non committitur L. nec exemplum C. ad Leg. de falsis. Drum wenn einer glaubet und dafür hält/ er rede die Warheit über ein und andere Sache / und darauf einen Eyd schweret/ ist derselbe propriè kein Falsarius, noch auch ein Meineydiger/ ungeachtet die Beschaffenheit und Warheit des Dinges sich anders verhält. L. 2. §. 2. C. de juram. calum. c 15. autem c. homines falsum 22. q. 2. Es ist aber hie Dolus praesumtus nicht genung/ sondern es muß erwiesen und beygebracht werden/ daß warhafftig Dolus darbey gewesen.</p><p>Menoch. 3. Cons. 221. n. 15.</p><p>In dubio namque error potius, quam dolus in crimine falsi praesumitur. L. 1. in fin. C. de his qui sibi in Testam. L. 6. de dolo. Das Andere requisitum ist Veritatis immutatio. L. 23. ff. ad Leg. Cornel. de falsis. Da Dritte/ ut per id damnum alicui afferatur. Carpzov. p. 2. q. 93. n. 6. 8. & 10. Wider die falsarios ist keine gleich durchgängige Straffe gesetzet/ sondern dieselbe variiret sehr/ nach denen mit unterlauffenen Umständen. Insgemein halten die Rechtslehrer davor/ daß die von Adel mit der Deportation, oder Einziehung ihrer Güther/ gemeine Leuthe mit der damnatione in metallum, Knechte aber mit der Todes-Straffe zubelegen. Hippol. de Marsil. in rub. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 4. Damhoud. c. 124. n. 7. Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. lib. 36. c. 3. n. 4 & c. 5. n. 2. Es ist aber poena publicationis bonorum pro crimine falsi in authent. bona damnatorum C. de bon. proscript. geendert/ auch poena deportationis nicht mehr in Gebrauch/ sondern an deren Stelle die relegatio oder Verweisung aufkommen/ und eingeführes<gapreason="illegible"/> worden/ Jul. Clarus, inpract. §. falsum n. 13. Menoch, de A. I. Q. lib. 2. ca. 306. n. 3. wird auch wohl zuweilen der Staupen-Schlag hinzugethan. Wesenbec. in Paratit. ff. ad Leg. Corn. de fals. 11. Coler. p. 1. decis. 179. n. 4. Nach den gemeinen Käyser-Recht wird poena falsi den Umständen nach/ auf die abhauung einer Hand Novell. 17. c. 8. in pr. Nov. 201. §. 2. Novell. 134. c. 13. ja wohl gar zuweilen ad extremum supplicium extendiret. L. 22. C. ad Leg. Coruel. de fals. L. 1. & 2. C. de falsa monet. daß man also wohl sagen möchte/ es sey beyt zu Tage poena criminis falsi arbitraria, so/ daß dieselbe bald härter/ bald gelinder/ juxta diversitatem casuum, zu erkennen und zu exe-
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Und werden dreyerley zugleich erfordert/ wenn ein solch Crimen falsi committiret wird/ als es Lex Cornelia de falsis gestraft haben wil/ nemlich zum ersten Dolus, falsi causa proxima L. cos 27. ff. ad Leg. Cornel. de falsis, L. 16. ff. de testibus. Sine quo falsitas non committitur L. nec exemplum C. ad Leg. de falsis. Drum wenn einer glaubet und dafür hält/ er rede die Warheit über ein und andere Sache / und darauf einen Eyd schweret/ ist derselbe propriè kein Falsarius, noch auch ein Meineydiger/ ungeachtet die Beschaffenheit und Warheit des Dinges sich anders verhält. L. 2. §. 2. C. de juram. calum. c 15. autem c. homines falsum 22. q. 2. Es ist aber hie Dolus praesumtus nicht genung/ sondern es muß erwiesen und beygebracht werden/ daß warhafftig Dolus darbey gewesen.
Menoch. 3. Cons. 221. n. 15.
In dubio namque error potius, quam dolus in crimine falsi praesumitur. L. 1. in fin. C. de his qui sibi in Testam. L. 6. de dolo. Das Andere requisitum ist Veritatis immutatio. L. 23. ff. ad Leg. Cornel. de falsis. Da Dritte/ ut per id damnum alicui afferatur. Carpzov. p. 2. q. 93. n. 6. 8. & 10. Wider die falsarios ist keine gleich durchgängige Straffe gesetzet/ sondern dieselbe variiret sehr/ nach denen mit unterlauffenen Umständen. Insgemein halten die Rechtslehrer davor/ daß die von Adel mit der Deportation, oder Einziehung ihrer Güther/ gemeine Leuthe mit der damnatione in metallum, Knechte aber mit der Todes-Straffe zubelegen. Hippol. de Marsil. in rub. ff. ad Leg. Cornel. de fals. n. 4. Damhoud. c. 124. n. 7. Petr. Greg. Tholos. Syntagm. Jur. lib. 36. c. 3. n. 4 & c. 5. n. 2. Es ist aber poena publicationis bonorum pro crimine falsi in authent. bona damnatorum C. de bon. proscript. geendert/ auch poena deportationis nicht mehr in Gebrauch/ sondern an deren Stelle die relegatio oder Verweisung aufkommen/ und eingeführes_ worden/ Jul. Clarus, inpract. §. falsum n. 13. Menoch, de A. I. Q. lib. 2. ca. 306. n. 3. wird auch wohl zuweilen der Staupen-Schlag hinzugethan. Wesenbec. in Paratit. ff. ad Leg. Corn. de fals. 11. Coler. p. 1. decis. 179. n. 4. Nach den gemeinen Käyser-Recht wird poena falsi den Umständen nach/ auf die abhauung einer Hand Novell. 17. c. 8. in pr. Nov. 201. §. 2. Novell. 134. c. 13. ja wohl gar zuweilen ad extremum supplicium extendiret. L. 22. C. ad Leg. Coruel. de fals. L. 1. & 2. C. de falsa monet. daß man also wohl sagen möchte/ es sey beyt zu Tage poena criminis falsi arbitraria, so/ daß dieselbe bald härter/ bald gelinder/ juxta diversitatem casuum, zu erkennen und zu exe-
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 877. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/887>, abgerufen am 22.11.2024.
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