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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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wandt sind/ von Mänlichen Stamm allen die Augen ausstechen lässet: Doch bekommen sie ihren unterhalt reichlich/ so lange sie leben: Den sie haben zu Ormus ein Gesetze/ daß keine blinde Person zum König mag angenommen werden / und regieren/ drum lassen sie dieselben blenden/ desto sicherer zu seyn/ und das Land in Friede und Ruhe zu besitzen.

Lindschott/ part. 2. Ind. Orient. cap. 6. pag. 25.

XXIV. Schach Abas König in Persien hat seinen 2. Söhnen in Zorn den einen die Augen ausstechen/ den andern aber blenden lassen/ und also zur Regierung untüchtig gemacht.

Olear. in der Pers. Reise-Beschreib. pag. 435. ed. vet.

Schach Sefi König in Persien hat seinen jüngsten Bruder/ von einer Concubin gebohren/ die Augen ausstechen/ zu obigen beyden thun/ und in die Vestung Alamuth bringen lassen/ hernach aber/ weil sie doch auf der Welt nichts mehr nutze/ von der Vestung herab auf einen Felsen stürtzen lassen.

idem pag. 438.

XXV. Jener ruchlose Mensch jagte sein Gütgen durch die Gurgel/ legete sich hernach (wie es gemeiniglich zu geschehen pfleget] auf Diebes griffe. Nun begab sichs/ daß eine Leiche mit kostbaren Schmuck begraben ward/ auf dieselbe machte der böse Bube einen heimlichen Anschlag/ ging/ als die Trauer-Leute nach Haus wahren/ ins Todten-Gewölbe/ unter den Schwibbogen/ zog den Cörper nacket aus/ und hinterließ nichts/ denn nur ein leinen Tuch. Er war kaum aus dem Grabe gestiegen/ wie ihm reuete solches vergessen zu haben/ kehrete demnach wieder um/ und hohlete es auch. Hört/ was geschicht? der Todte richtet sich auf im Sarge/ ergreifft seine beyde Augen/ und macht ihn blind/ er kahm / voll Augst und Schrecken/ genau hinaus aus der Grufft/ und muste die Zeit seines Lebens betteln.

Ex Joh. Moscho, in prat. spir. Henric. Stiefler/ im Geistlichen Hist. Schatz / c. 32. pag. 2166.

XXVI. Hertzog Rudolph in Beyern/ Pfaltzgraff am Rhein/ ließ seinen Rentmeister / Otto Vuandörffern/ dererst bey ihm in grossen Ansehen war/ aber grosse Gewalt im Lande verübte/ u. des Hertzogs Frau Mutter sehr veleumdete / die Augen ausstechen/ und die Zunge aus den Rachen schneiden.

Aventin, lib. 7. Chron.

wandt sind/ von Mänlichen Stamm allen die Augen ausstechen lässet: Doch bekommen sie ihren unterhalt reichlich/ so lange sie leben: Den sie haben zu Ormus ein Gesetze/ daß keine blinde Person zum König mag angenommen werden / und regieren/ drum lassen sie dieselben blenden/ desto sicherer zu seyn/ und das Land in Friede und Ruhe zu besitzen.

Lindschott/ part. 2. Ind. Orient. cap. 6. pag. 25.

XXIV. Schach Abas König in Persien hat seinen 2. Söhnen in Zorn den einen die Augen ausstechen/ den andern aber blenden lassen/ und also zur Regierung untüchtig gemacht.

Olear. in der Pers. Reise-Beschreib. pag. 435. ed. vet.

Schach Sefi König in Persien hat seinen jüngsten Bruder/ von einer Concubin gebohren/ die Augen ausstechen/ zu obigen beyden thun/ und in die Vestung Alamuth bringen lassen/ hernach aber/ weil sie doch auf der Welt nichts mehr nutze/ von der Vestung herab auf einen Felsen stürtzen lassen.

idem pag. 438.

XXV. Jener ruchlose Mensch jagte sein Gütgen durch die Gurgel/ legete sich hernach (wie es gemeiniglich zu geschehen pfleget] auf Diebes griffe. Nun begab sichs/ daß eine Leiche mit kostbaren Schmuck begraben ward/ auf dieselbe machte der böse Bube einen heimlichen Anschlag/ ging/ als die Trauer-Leute nach Haus wahren/ ins Todten-Gewölbe/ unter den Schwibbogen/ zog den Cörper nacket aus/ und hinterließ nichts/ denn nur ein leinen Tuch. Er war kaum aus dem Grabe gestiegen/ wie ihm reuete solches vergessen zu haben/ kehrete demnach wieder um/ und hohlete es auch. Hört/ was geschicht? der Todte richtet sich auf im Sarge/ ergreifft seine beyde Augen/ und macht ihn blind/ er kahm / voll Augst und Schrecken/ genau hinaus aus der Grufft/ und muste die Zeit seines Lebens betteln.

Ex Joh. Moscho, in prat. spir. Henric. Stiefler/ im Geistlichen Hist. Schatz / c. 32. pag. 2166.

XXVI. Hertzog Rudolph in Beyern/ Pfaltzgraff am Rhein/ ließ seinen Rentmeister / Otto Vuandörffern/ dererst bey ihm in grossen Ansehẽ war/ aber grosse Gewalt im Lande verübte/ u. des Hertzogs Frau Mutter sehr veleumdete / die Augen ausstechen/ und die Zunge aus den Rachen schneiden.

Aventin, lib. 7. Chron.

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        <p>Lindschott/ part. 2. Ind. Orient. cap. 6. pag. 25.</p>
        <p>XXIV. Schach Abas König in Persien hat seinen 2. Söhnen in Zorn den einen die                      Augen ausstechen/ den andern aber blenden lassen/ und also zur Regierung                      untüchtig gemacht.</p>
        <p>Olear. in der Pers. Reise-Beschreib. pag. 435. ed. vet.</p>
        <p>Schach Sefi König in Persien hat seinen jüngsten Bruder/ von einer Concubin                      gebohren/ die Augen ausstechen/ zu obigen beyden thun/ und in die Vestung                      Alamuth bringen lassen/ hernach aber/ weil sie doch auf der Welt nichts mehr                      nutze/ von der Vestung herab auf einen Felsen stürtzen lassen.</p>
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[923/0929] wandt sind/ von Mänlichen Stamm allen die Augen ausstechen lässet: Doch bekommen sie ihren unterhalt reichlich/ so lange sie leben: Den sie haben zu Ormus ein Gesetze/ daß keine blinde Person zum König mag angenommen werden / und regieren/ drum lassen sie dieselben blenden/ desto sicherer zu seyn/ und das Land in Friede und Ruhe zu besitzen. Lindschott/ part. 2. Ind. Orient. cap. 6. pag. 25. XXIV. Schach Abas König in Persien hat seinen 2. Söhnen in Zorn den einen die Augen ausstechen/ den andern aber blenden lassen/ und also zur Regierung untüchtig gemacht. Olear. in der Pers. Reise-Beschreib. pag. 435. ed. vet. Schach Sefi König in Persien hat seinen jüngsten Bruder/ von einer Concubin gebohren/ die Augen ausstechen/ zu obigen beyden thun/ und in die Vestung Alamuth bringen lassen/ hernach aber/ weil sie doch auf der Welt nichts mehr nutze/ von der Vestung herab auf einen Felsen stürtzen lassen. idem pag. 438. XXV. Jener ruchlose Mensch jagte sein Gütgen durch die Gurgel/ legete sich hernach (wie es gemeiniglich zu geschehen pfleget] auf Diebes griffe. Nun begab sichs/ daß eine Leiche mit kostbaren Schmuck begraben ward/ auf dieselbe machte der böse Bube einen heimlichen Anschlag/ ging/ als die Trauer-Leute nach Haus wahren/ ins Todten-Gewölbe/ unter den Schwibbogen/ zog den Cörper nacket aus/ und hinterließ nichts/ denn nur ein leinen Tuch. Er war kaum aus dem Grabe gestiegen/ wie ihm reuete solches vergessen zu haben/ kehrete demnach wieder um/ und hohlete es auch. Hört/ was geschicht? der Todte richtet sich auf im Sarge/ ergreifft seine beyde Augen/ und macht ihn blind/ er kahm / voll Augst und Schrecken/ genau hinaus aus der Grufft/ und muste die Zeit seines Lebens betteln. Ex Joh. Moscho, in prat. spir. Henric. Stiefler/ im Geistlichen Hist. Schatz / c. 32. pag. 2166. XXVI. Hertzog Rudolph in Beyern/ Pfaltzgraff am Rhein/ ließ seinen Rentmeister / Otto Vuandörffern/ dererst bey ihm in grossen Ansehẽ war/ aber grosse Gewalt im Lande verübte/ u. des Hertzogs Frau Mutter sehr veleumdete / die Augen ausstechen/ und die Zunge aus den Rachen schneiden. Aventin, lib. 7. Chron.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 923. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/929>, abgerufen am 22.11.2024.