Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

VI. In der Insul Sumatra befleißiget sich das Frauenzimmer auf schwarze Zähne. Weil sie ihnen aber von Natur Schnee-weiß wachsen/ so lassen sie ihnen selbige ausreissen/ schwartz geätzte güldene/ silberne oder stählerne dafür einsetzen / und solches deucht sie der gröste Zierath zu seyn.

Erasm. Francisci, in ausländischen Suten Spiegel/ lib. 2. cap. 35. pag. 802.

VII. Von einen Affen-Zahn/ welcher in der Insul Zeilan vor diesen auf den hohen Berg pico d' Adam in einen Kloster aufgehaben/ mit köstlichen Edelgesteinen in Gold gefasset/ verwahret gewesen/ und für das allerkostbareste Heiligthum in gantz Indien/ auch eine grosse Wallfarth dahin gehalten/ nachgehends aber Anno 1554 von den Portugiesen weggenommen/ und von den Indianern 700000. Ducaten in Gold davor gebothen/ von dem Portugiesischen Vice Roy in Goa, nachdem der Ertz-Bischoff Don Caspar nicht leiden wollen/ daß er zu ferner Abgötterey zurück gegeben werden solte/ Beyseyns der Indianischen Abgesanten zu Pulver verbrant/ und solcher theils in die Lufft/ theils in die See zerstreuet worden / auch wie nicht lange hernach ein Benjane einen andern Affen-Zahn vor den ersten ausgegeben/ der eben also verehret worden/ vide

Dn. Francisci, cit. Oper. lib. 3 p. 1029. & 1030.

VIII. Deßgleichen von einen güldenen Zahn/ welchen eines armen Bauten Kind in Schlesien Anno 1593. in Munde gehabt/ berichtet

Zeiler, Epist 78 pag. 48. ibi[unleserliches Material] alleg.

Wie auch von Steinern Zähnen/ so in einer Höle bey Palermo wachsen/ und recht als natürliche aussehen: Item von des Helden Stercotheri, so Anno Christi 400. gelebet/ Zähnen/ deren einer 12. Daumen dick; Und von eines andern Riesens / der Anno 1045. um Martini zu Krems in Oesterreich ausgegraben worden/ Zahn/ so fünfftehalb Pfund gewogen/ kan gelesen werden

Erasmus Francisci, im ausländischen Sitten-Spiegel/ pag. 124. Theat. Europ. part. 5. fol. 974.

IX. Plura de dentibus videsis apud

Besold. in Thes. pract. & Dither. in. contin. v. Zahnbrecher/ Joh. Georg. Schielen, in Biblioth. Enucl. pag. 225. Rosinum, Antiq. Rom. cum not. Dempsteri, lib. 5. c. 36.

VI. In der Insul Sumatra befleißiget sich das Frauenzimmer auf schwarze Zähne. Weil sie ihnen aber von Natur Schnee-weiß wachsen/ so lassen sie ihnen selbige ausreissen/ schwartz geätzte güldene/ silberne oder stählerne dafür einsetzen / und solches deucht sie der gröste Zierath zu seyn.

Erasm. Francisci, in ausländischen Suten Spiegel/ lib. 2. cap. 35. pag. 802.

VII. Von einen Affen-Zahn/ welcher in der Insul Zeilan vor diesen auf den hohen Berg pico d' Adam in einen Kloster aufgehaben/ mit köstlichen Edelgesteinen in Gold gefasset/ verwahret gewesen/ und für das allerkostbareste Heiligthum in gantz Indien/ auch eine grosse Wallfarth dahin gehalten/ nachgehends aber Anno 1554 von den Portugiesen weggenommen/ und von den Indianern 700000. Ducaten in Gold davor gebothen/ von dem Portugiesischen Vice Roy in Goa, nachdem der Ertz-Bischoff Don Caspar nicht leiden wollen/ daß er zu ferner Abgötterey zurück gegeben werden solte/ Beyseyns der Indianischen Abgesanten zu Pulver verbrant/ und solcher theils in die Lufft/ theils in die See zerstreuet worden / auch wie nicht lange hernach ein Benjane einen andern Affen-Zahn vor den ersten ausgegeben/ der eben also verehret worden/ vide

Dn. Francisci, cit. Oper. lib. 3 p. 1029. & 1030.

VIII. Deßgleichen von einen güldenen Zahn/ welchen eines armen Bauten Kind in Schlesien Anno 1593. in Munde gehabt/ berichtet

Zeiler, Epist 78 pag. 48. ibi[unleserliches Material] alleg.

Wie auch von Steinern Zähnen/ so in einer Höle bey Palermo wachsen/ und recht als natürliche aussehen: Item von des Helden Stercotheri, so Anno Christi 400. gelebet/ Zähnen/ deren einer 12. Daumen dick; Und von eines andern Riesens / der Anno 1045. um Martini zu Krems in Oesterreich ausgegraben worden/ Zahn/ so fünfftehalb Pfund gewogen/ kan gelesen werden

Erasmus Francisci, im ausländischen Sitten-Spiegel/ pag. 124. Theat. Europ. part. 5. fol. 974.

IX. Plura de dentibus videsis apud

Besold. in Thes. pract. & Dither. in. contin. v. Zahnbrecher/ Joh. Georg. Schielen, in Biblioth. Enucl. pag. 225. Rosinum, Antiq. Rom. cum not. Dempsteri, lib. 5. c. 36.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0962" n="956"/>
        <p>VI. In der Insul Sumatra befleißiget sich das Frauenzimmer auf schwarze Zähne.                      Weil sie ihnen aber von Natur Schnee-weiß wachsen/ so lassen sie ihnen selbige                      ausreissen/ schwartz geätzte güldene/ silberne oder stählerne dafür einsetzen                     / und solches deucht sie der gröste Zierath zu seyn.</p>
        <p>Erasm. Francisci, in ausländischen Suten Spiegel/ lib. 2. cap. 35. pag. 802.</p>
        <p>VII. Von einen Affen-Zahn/ welcher in der Insul Zeilan vor diesen auf den hohen                      Berg pico d' Adam in einen Kloster aufgehaben/ mit köstlichen Edelgesteinen in                      Gold gefasset/ verwahret gewesen/ und für das allerkostbareste Heiligthum in                      gantz Indien/ auch eine grosse Wallfarth dahin gehalten/ nachgehends aber Anno                      1554 von den Portugiesen weggenommen/ und von den Indianern 700000. Ducaten in                      Gold davor gebothen/ von dem Portugiesischen Vice Roy in Goa, nachdem der                      Ertz-Bischoff Don Caspar nicht leiden wollen/ daß er zu ferner Abgötterey                      zurück gegeben werden solte/ Beyseyns der Indianischen Abgesanten zu Pulver                      verbrant/ und solcher theils in die Lufft/ theils in die See zerstreuet worden                     / auch wie nicht lange hernach ein Benjane einen andern Affen-Zahn vor den                      ersten ausgegeben/ der eben also verehret worden/ vide</p>
        <p>Dn. Francisci, cit. Oper. lib. 3 p. 1029. &amp; 1030.</p>
        <p>VIII. Deßgleichen von einen güldenen Zahn/ welchen eines armen Bauten Kind in                      Schlesien Anno 1593. in Munde gehabt/ berichtet</p>
        <p>Zeiler, Epist 78 pag. 48. ibi<gap reason="illegible"/> alleg.</p>
        <p>Wie auch von Steinern Zähnen/ so in einer Höle bey Palermo wachsen/ und recht                      als natürliche aussehen: Item von des Helden Stercotheri, so Anno Christi 400.                      gelebet/ Zähnen/ deren einer 12. Daumen dick; Und von eines andern Riesens /                      der Anno 1045. um Martini zu Krems in Oesterreich ausgegraben worden/ Zahn/ so                      fünfftehalb Pfund gewogen/ kan gelesen werden</p>
        <p>Erasmus Francisci, im ausländischen Sitten-Spiegel/ pag. 124. Theat. Europ.                      part. 5. fol. 974.</p>
        <p>IX. Plura de dentibus videsis apud</p>
        <p>Besold. in Thes. pract. &amp; Dither. in. contin. v. Zahnbrecher/ Joh. Georg.                      Schielen, in Biblioth. Enucl. pag. 225. Rosinum, Antiq. Rom. cum not. Dempsteri,                      lib. 5. c. 36.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[956/0962] VI. In der Insul Sumatra befleißiget sich das Frauenzimmer auf schwarze Zähne. Weil sie ihnen aber von Natur Schnee-weiß wachsen/ so lassen sie ihnen selbige ausreissen/ schwartz geätzte güldene/ silberne oder stählerne dafür einsetzen / und solches deucht sie der gröste Zierath zu seyn. Erasm. Francisci, in ausländischen Suten Spiegel/ lib. 2. cap. 35. pag. 802. VII. Von einen Affen-Zahn/ welcher in der Insul Zeilan vor diesen auf den hohen Berg pico d' Adam in einen Kloster aufgehaben/ mit köstlichen Edelgesteinen in Gold gefasset/ verwahret gewesen/ und für das allerkostbareste Heiligthum in gantz Indien/ auch eine grosse Wallfarth dahin gehalten/ nachgehends aber Anno 1554 von den Portugiesen weggenommen/ und von den Indianern 700000. Ducaten in Gold davor gebothen/ von dem Portugiesischen Vice Roy in Goa, nachdem der Ertz-Bischoff Don Caspar nicht leiden wollen/ daß er zu ferner Abgötterey zurück gegeben werden solte/ Beyseyns der Indianischen Abgesanten zu Pulver verbrant/ und solcher theils in die Lufft/ theils in die See zerstreuet worden / auch wie nicht lange hernach ein Benjane einen andern Affen-Zahn vor den ersten ausgegeben/ der eben also verehret worden/ vide Dn. Francisci, cit. Oper. lib. 3 p. 1029. & 1030. VIII. Deßgleichen von einen güldenen Zahn/ welchen eines armen Bauten Kind in Schlesien Anno 1593. in Munde gehabt/ berichtet Zeiler, Epist 78 pag. 48. ibi_ alleg. Wie auch von Steinern Zähnen/ so in einer Höle bey Palermo wachsen/ und recht als natürliche aussehen: Item von des Helden Stercotheri, so Anno Christi 400. gelebet/ Zähnen/ deren einer 12. Daumen dick; Und von eines andern Riesens / der Anno 1045. um Martini zu Krems in Oesterreich ausgegraben worden/ Zahn/ so fünfftehalb Pfund gewogen/ kan gelesen werden Erasmus Francisci, im ausländischen Sitten-Spiegel/ pag. 124. Theat. Europ. part. 5. fol. 974. IX. Plura de dentibus videsis apud Besold. in Thes. pract. & Dither. in. contin. v. Zahnbrecher/ Joh. Georg. Schielen, in Biblioth. Enucl. pag. 225. Rosinum, Antiq. Rom. cum not. Dempsteri, lib. 5. c. 36.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/962
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 956. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/962>, abgerufen am 16.06.2024.