finger/ und endlich Micros oder Parvus der kleine Finger. Der Goldfinger ward von den Römern annullaris & medicus genennet/ maßen sie auch an demselben an den lincken Hand die Ringe trugen.
A. Gellius, lib. 10. c. 16.
Dessen Macrobius, lib. 7. Saturnal. c. 13. die Ursache anführet/ daß nemlich ein Nervus oder Aederlein von den Hertzen biß zu demselben Finger rieche/ und eine verborgene Zuneigung des Hertzens und Gehirns zu solchem Finger sich befinde.
Darüber aber Hieronymus Fabritius ab Aquappendente, ein vornehmer Professor zu Padua/ nicht einmahl gelacht hat/ weil nichts dergleichen in dem menschlichen Cörper bey der Anatomi sich finden/ noch sehen lasse.
Zeiler, Epist. 63. & 461.
Der kleine Finger aber Auricularis, weil man mit demselben die Ohren zu reinigen pflegte.
Alex. ab Alex. d. lib. 4. & c. 26. p. 609.
Man hatte auch vor Alters den Gebrauch/ daß man mit Zück - und Winckung des kleinen Fingers/ einen zum Streit und Kampf ausfordere. Hinc Horatius, lib. 1 Serm. Satyr. 4. in princ.
Crispinus Minimo me provocat, accipe si vis,
Accipe jam tabulas: detur nobis locus, hora,
Custodes: videamus, uter plus scribere possit.
Ubi Acron & Porphyrion interpretes dicunt, eos solere minimo digito alios provocare, qui volunt postendere, plus esse virium in suo MINIMO DIGITO, quam in alterius toto corpore.
Tiraquell. in not. ad Alexand. ab Alex. c. 26. p. 609. lit. K.
XXXIX. In auctionibus & locationibus attolere digitum, se emptorem & conductorem;
Cic. 3. in Verrem ibi: Ita[unleserliches Material] renunciat Rabonius illam Decisionem tutoribus: accurrunt tamen ad tempus tutores, DIGITUM TOLLIT Junius Patruus.
In certamine & pugna deditionem;
Persius, Satyr. 5.
Nil tibi concessit ratio? digitum exere, peccat!
finger/ und endlich Micros oder Parvus der kleine Finger. Der Goldfinger ward von den Römern annullaris & medicus genennet/ maßen sie auch an demselben an den lincken Hand die Ringe trugen.
A. Gellius, lib. 10. c. 16.
Dessen Macrobius, lib. 7. Saturnal. c. 13. die Ursache anführet/ daß nemlich ein Nervus oder Aederlein von den Hertzen biß zu demselben Finger rieche/ und eine verborgene Zuneigung des Hertzens und Gehirns zu solchem Finger sich befinde.
Darüber aber Hieronymus Fabritius ab Aquappendente, ein vornehmer Professor zu Padua/ nicht einmahl gelacht hat/ weil nichts dergleichen in dem menschlichen Cörper bey der Anatomi sich finden/ noch sehen lasse.
Zeiler, Epist. 63. & 461.
Der kleine Finger aber Auricularis, weil man mit demselben die Ohren zu reinigen pflegte.
Alex. ab Alex. d. lib. 4. & c. 26. p. 609.
Man hatte auch vor Alters den Gebrauch/ daß man mit Zück - und Winckung des kleinen Fingers/ einen zum Streit und Kampf ausfordere. Hinc Horatius, lib. 1 Serm. Satyr. 4. in princ.
Crispinus Minimo me provocat, accipe si vis,
Accipe jam tabulas: detur nobis locus, hora,
Custodes: videamus, uter plus scribere possit.
Ubi Acron & Porphyrion interpretes dicunt, eos solere minimo digito alios provocare, qui volunt postendere, plus esse virium in suo MINIMO DIGITO, quam in alterius toto corpore.
Tiraquell. in not. ad Alexand. ab Alex. c. 26. p. 609. lit. K.
XXXIX. In auctionibus & locationibus attolere digitum, se emptorem & conductorem;
Cic. 3. in Verrem ibi: Ita[unleserliches Material] renunciat Rabonius illam Decisionem tutoribus: accurrunt tamen ad tempus tutores, DIGITUM TOLLIT Junius Patruus.
In certamine & pugna deditionem;
Persius, Satyr. 5.
Nil tibi concessit ratio? digitum exere, peccat!
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finger/ und endlich Micros oder Parvus der kleine Finger. Der Goldfinger ward von den Römern annullaris & medicus genennet/ maßen sie auch an demselben an den lincken Hand die Ringe trugen.</p><p>A. Gellius, lib. 10. c. 16.</p><p>Dessen Macrobius, lib. 7. Saturnal. c. 13. die Ursache anführet/ daß nemlich ein Nervus oder Aederlein von den Hertzen biß zu demselben Finger rieche/ und eine verborgene Zuneigung des Hertzens und Gehirns zu solchem Finger sich befinde.</p><p>Isidor. lib. 19. orig. c. 32. Vid. Joh. Phil. Pfeiffer/ antiq. Graec. gent. lib. 4 c. 11. pag. 626. & 627.</p><p>Darüber aber Hieronymus Fabritius ab Aquappendente, ein vornehmer Professor zu Padua/ nicht einmahl gelacht hat/ weil nichts dergleichen in dem menschlichen Cörper bey der Anatomi sich finden/ noch sehen lasse.</p><p>Zeiler, Epist. 63. & 461.</p><p>Der kleine Finger aber Auricularis, weil man mit demselben die Ohren zu reinigen pflegte.</p><p>Alex. ab Alex. d. lib. 4. & c. 26. p. 609.</p><p>Man hatte auch vor Alters den Gebrauch/ daß man mit Zück - und Winckung des kleinen Fingers/ einen zum Streit und Kampf ausfordere. Hinc Horatius, lib. 1 Serm. Satyr. 4. in princ.</p><p>Crispinus Minimo me provocat, accipe si vis,</p><p>Accipe jam tabulas: detur nobis locus, hora,</p><p>Custodes: videamus, uter plus scribere possit.</p><p>Ubi Acron & Porphyrion interpretes dicunt, eos solere minimo digito alios provocare, qui volunt postendere, plus esse virium in suo MINIMO DIGITO, quam in alterius toto corpore.</p><p>Tiraquell. in not. ad Alexand. ab Alex. c. 26. p. 609. lit. K.</p><p>XXXIX. In auctionibus & locationibus attolere digitum, se emptorem & conductorem;</p><p>Cic. 3. in Verrem ibi: Ita<gapreason="illegible"/> renunciat Rabonius illam Decisionem tutoribus: accurrunt tamen ad tempus tutores, DIGITUM TOLLIT Junius Patruus.</p><p>In certamine & pugna deditionem;</p><p>Persius, Satyr. 5.</p><p>Nil tibi concessit ratio? digitum exere, peccat!</p></div></body></text></TEI>
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finger/ und endlich Micros oder Parvus der kleine Finger. Der Goldfinger ward von den Römern annullaris & medicus genennet/ maßen sie auch an demselben an den lincken Hand die Ringe trugen.
A. Gellius, lib. 10. c. 16.
Dessen Macrobius, lib. 7. Saturnal. c. 13. die Ursache anführet/ daß nemlich ein Nervus oder Aederlein von den Hertzen biß zu demselben Finger rieche/ und eine verborgene Zuneigung des Hertzens und Gehirns zu solchem Finger sich befinde.
Isidor. lib. 19. orig. c. 32. Vid. Joh. Phil. Pfeiffer/ antiq. Graec. gent. lib. 4 c. 11. pag. 626. & 627.
Darüber aber Hieronymus Fabritius ab Aquappendente, ein vornehmer Professor zu Padua/ nicht einmahl gelacht hat/ weil nichts dergleichen in dem menschlichen Cörper bey der Anatomi sich finden/ noch sehen lasse.
Zeiler, Epist. 63. & 461.
Der kleine Finger aber Auricularis, weil man mit demselben die Ohren zu reinigen pflegte.
Alex. ab Alex. d. lib. 4. & c. 26. p. 609.
Man hatte auch vor Alters den Gebrauch/ daß man mit Zück - und Winckung des kleinen Fingers/ einen zum Streit und Kampf ausfordere. Hinc Horatius, lib. 1 Serm. Satyr. 4. in princ.
Crispinus Minimo me provocat, accipe si vis,
Accipe jam tabulas: detur nobis locus, hora,
Custodes: videamus, uter plus scribere possit.
Ubi Acron & Porphyrion interpretes dicunt, eos solere minimo digito alios provocare, qui volunt postendere, plus esse virium in suo MINIMO DIGITO, quam in alterius toto corpore.
Tiraquell. in not. ad Alexand. ab Alex. c. 26. p. 609. lit. K.
XXXIX. In auctionibus & locationibus attolere digitum, se emptorem & conductorem;
Cic. 3. in Verrem ibi: Ita_ renunciat Rabonius illam Decisionem tutoribus: accurrunt tamen ad tempus tutores, DIGITUM TOLLIT Junius Patruus.
In certamine & pugna deditionem;
Persius, Satyr. 5.
Nil tibi concessit ratio? digitum exere, peccat!
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 976. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/982>, abgerufen am 24.11.2024.
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