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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Ludov. Gilhausen arbor. judic. criminal. cap. 2. tit. 27. n. 26.

Andere aber schreiben es dem Friderico III. zu.

Hottomann. ad d. Constit. lib. 2. Feud. fol. 411.

LXVI. Gomez in §. ex Maleficiis n. 12. Instit. de Actionibus und nach ihm Clarus in §. furtum n. 7. vers. sed qvaero qvae sit poena furti sagen zwar es sey darum die Strafe des Stranges angeordnet/ weil mit dem Diebstahl auch ein Friedebruch concurrirte. Aber das ist es eben drum Kayser Fridericus I. die Diebe vor Zerstörer und Brecher des Landfriedens gehalten/ in dem er nicht allein gewolt daß die Personen der Unterthanen/ sondern auch ihre Güter sicher und geruhig erhalten werden solten.

Moller ad Const. Elect. Saxon. 32. part. 4. n. 4.

LXVII. Und thut Paris de Puteo in seinem tractat de Syndicatu in verb. crudelitas officii c. 1. n. 5. dem gutem Kayser Gewalt und Unrecht/ wenn er schreibet / daß derselbe umb des willen daß er den Dieben so eine harte und abscheulich. Strafe gesetzet/ eines bösen Todes gestorben/ und seine Seele noch deswegen in der Höllen Qvaal und Pein leiden müste.

Qvem refert & commendat Nevizan. in Sylv. nuptial. lib. 1. n. 69.

Sed irridet Menoch. de A. I. Q. lib. 2. cas. 295. n. 13. cent. 3. ubi Somnia vigilantium haec appellitat, cum arcana Dei hominibus cognita non sint.

Denn der Ursprung dieser Strafe kömmet aus dem Sächsischen Rechte/ welches viel älter als diese des Kayser Friderici I. Constitution ist/ her: denn im Landrecht lib. 2. art. 13. stehet expresse den Dieb soll man hencken!

Add.

Fachs. diff. jur. civil. & Saxon. 58. Reinhard. differ. 10. part. 5. Zobel diff. 36. part. 4.

Und weil dieselbe fast in der gantzen Christenheit/ ja auch bey den Türcken üblich /

Riseberg in relat. Rer. Turcic. c. 4. pag. 35.

Ist solche durch jetztgedachte Constitution approbiret, nachgehends aber in Kayser Caroli V. peinlichen Hals-Gerichts Ordnung art. 159. & 160. sonderlich aber art. 162. in verd. und soll darum/ nemlich der Mann mit dem Strange/ und die Frau mit dem Wasser/ oder sonst in andere Wege/ nach jedes Landes Gebrauch/ von Leben zum Tode gestrafft werden/ confirmiret und bestätiget worden. Endlich ist auch hinzukommen die Churfl.

Ludov. Gilhausen arbor. judic. criminal. cap. 2. tit. 27. n. 26.

Andere aber schreiben es dem Friderico III. zu.

Hottomann. ad d. Constit. lib. 2. Feud. fol. 411.

LXVI. Gomez in §. ex Maleficiis n. 12. Instit. de Actionibus und nach ihm Clarus in §. furtum n. 7. vers. sed qvaero qvae sit poena furti sagen zwar es sey darum die Strafe des Stranges angeordnet/ weil mit dem Diebstahl auch ein Friedebruch concurrirte. Aber das ist es eben drum Kayser Fridericus I. die Diebe vor Zerstörer und Brecher des Landfriedens gehalten/ in dem er nicht allein gewolt daß die Personen der Unterthanen/ sondern auch ihre Güter sicher und geruhig erhalten werden solten.

Moller ad Const. Elect. Saxon. 32. part. 4. n. 4.

LXVII. Und thut Paris de Puteo in seinem tractat de Syndicatu in verb. crudelitas officii c. 1. n. 5. dem gutem Kayser Gewalt und Unrecht/ wenn er schreibet / daß derselbe umb des willen daß er den Dieben so eine harte und abscheulich. Strafe gesetzet/ eines bösen Todes gestorben/ und seine Seele noch deswegen in der Höllen Qvaal und Pein leiden müste.

Qvem refert & commendat Nevizan. in Sylv. nuptial. lib. 1. n. 69.

Sed irridet Menoch. de A. I. Q. lib. 2. cas. 295. n. 13. cent. 3. ubi Somnia vigilantium haec appellitat, cum arcana Dei hominibus cognita non sint.

Denn der Ursprung dieser Strafe kömmet aus dem Sächsischen Rechte/ welches viel älter als diese des Kayser Friderici I. Constitution ist/ her: denn im Landrecht lib. 2. art. 13. stehet expressè den Dieb soll man hencken!

Add.

Fachs. diff. jur. civil. & Saxon. 58. Reinhard. differ. 10. part. 5. Zobel diff. 36. part. 4.

Und weil dieselbe fast in der gantzen Christenheit/ ja auch bey den Türcken üblich /

Riseberg in relat. Rer. Turcic. c. 4. pag. 35.

Ist solche durch jetztgedachte Constitution approbiret, nachgehends aber in Kayser Caroli V. peinlichen Hals-Gerichts Ordnung art. 159. & 160. sonderlich aber art. 162. in verd. und soll darum/ nemlich der Mann mit dem Strange/ und die Frau mit dem Wasser/ oder sonst in andere Wege/ nach jedes Landes Gebrauch/ von Leben zum Tode gestrafft werden/ confirmiret und bestätiget worden. Endlich ist auch hinzukommen die Churfl.

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        <p>Ludov. Gilhausen arbor. judic. criminal. cap. 2. tit. 27. n. 26.</p>
        <p>Andere aber schreiben es dem Friderico III. zu.</p>
        <p>Hottomann. ad d. Constit. lib. 2. Feud. fol. 411.</p>
        <p>LXVI. Gomez in §. ex Maleficiis n. 12. Instit. de Actionibus und nach ihm Clarus                      in §. furtum n. 7. vers. sed qvaero qvae sit poena furti sagen zwar es sey darum                      die Strafe des Stranges angeordnet/ weil mit dem Diebstahl auch ein Friedebruch                      concurrirte. Aber das ist es eben drum Kayser Fridericus I. die Diebe vor                      Zerstörer und Brecher des Landfriedens gehalten/ in dem er nicht allein gewolt                      daß die Personen der Unterthanen/ sondern auch ihre Güter sicher und geruhig                      erhalten werden solten.</p>
        <p>Moller ad Const. Elect. Saxon. 32. part. 4. n. 4.</p>
        <p>LXVII. Und thut Paris de Puteo in seinem tractat de Syndicatu in verb. crudelitas                      officii c. 1. n. 5. dem gutem Kayser Gewalt und Unrecht/ wenn er schreibet /                      daß derselbe umb des willen daß er den Dieben so eine harte und abscheulich.                      Strafe gesetzet/ eines bösen Todes gestorben/ und seine Seele noch deswegen in                      der Höllen Qvaal und Pein leiden müste.</p>
        <p>Qvem refert &amp; commendat Nevizan. in Sylv. nuptial. lib. 1. n. 69.</p>
        <p>Sed irridet Menoch. de A. I. Q. lib. 2. cas. 295. n. 13. cent. 3. ubi Somnia                      vigilantium haec appellitat, cum arcana Dei hominibus cognita non sint.</p>
        <p>Denn der Ursprung dieser Strafe kömmet aus dem Sächsischen Rechte/ welches viel                      älter als diese des Kayser Friderici I. Constitution ist/ her: denn im                      Landrecht lib. 2. art. 13. stehet expressè den Dieb soll man hencken!</p>
        <p>Add.</p>
        <l>Fachs. diff. jur. civil. &amp; Saxon. 58.</l>
        <l>Reinhard. differ. 10. part. 5.</l>
        <l>Zobel diff. 36. part. 4.</l>
        <p>Und weil dieselbe fast in der gantzen Christenheit/ ja auch bey den Türcken                      üblich /</p>
        <p>Riseberg in relat. Rer. Turcic. c. 4. pag. 35.</p>
        <p>Ist solche durch jetztgedachte Constitution approbiret, nachgehends aber in                      Kayser Caroli V. peinlichen Hals-Gerichts Ordnung art. 159. &amp; 160.                      sonderlich aber art. 162. in verd. und soll darum/ nemlich der Mann mit dem                      Strange/ und die Frau mit dem Wasser/ oder sonst in andere Wege/ nach jedes                      Landes Gebrauch/ von Leben zum Tode gestrafft werden/ confirmiret und                      bestätiget worden. Endlich ist auch hinzukommen die Churfl.</p>
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[216/0226] Ludov. Gilhausen arbor. judic. criminal. cap. 2. tit. 27. n. 26. Andere aber schreiben es dem Friderico III. zu. Hottomann. ad d. Constit. lib. 2. Feud. fol. 411. LXVI. Gomez in §. ex Maleficiis n. 12. Instit. de Actionibus und nach ihm Clarus in §. furtum n. 7. vers. sed qvaero qvae sit poena furti sagen zwar es sey darum die Strafe des Stranges angeordnet/ weil mit dem Diebstahl auch ein Friedebruch concurrirte. Aber das ist es eben drum Kayser Fridericus I. die Diebe vor Zerstörer und Brecher des Landfriedens gehalten/ in dem er nicht allein gewolt daß die Personen der Unterthanen/ sondern auch ihre Güter sicher und geruhig erhalten werden solten. Moller ad Const. Elect. Saxon. 32. part. 4. n. 4. LXVII. Und thut Paris de Puteo in seinem tractat de Syndicatu in verb. crudelitas officii c. 1. n. 5. dem gutem Kayser Gewalt und Unrecht/ wenn er schreibet / daß derselbe umb des willen daß er den Dieben so eine harte und abscheulich. Strafe gesetzet/ eines bösen Todes gestorben/ und seine Seele noch deswegen in der Höllen Qvaal und Pein leiden müste. Qvem refert & commendat Nevizan. in Sylv. nuptial. lib. 1. n. 69. Sed irridet Menoch. de A. I. Q. lib. 2. cas. 295. n. 13. cent. 3. ubi Somnia vigilantium haec appellitat, cum arcana Dei hominibus cognita non sint. Denn der Ursprung dieser Strafe kömmet aus dem Sächsischen Rechte/ welches viel älter als diese des Kayser Friderici I. Constitution ist/ her: denn im Landrecht lib. 2. art. 13. stehet expressè den Dieb soll man hencken! Add. Fachs. diff. jur. civil. & Saxon. 58. Reinhard. differ. 10. part. 5. Zobel diff. 36. part. 4. Und weil dieselbe fast in der gantzen Christenheit/ ja auch bey den Türcken üblich / Riseberg in relat. Rer. Turcic. c. 4. pag. 35. Ist solche durch jetztgedachte Constitution approbiret, nachgehends aber in Kayser Caroli V. peinlichen Hals-Gerichts Ordnung art. 159. & 160. sonderlich aber art. 162. in verd. und soll darum/ nemlich der Mann mit dem Strange/ und die Frau mit dem Wasser/ oder sonst in andere Wege/ nach jedes Landes Gebrauch/ von Leben zum Tode gestrafft werden/ confirmiret und bestätiget worden. Endlich ist auch hinzukommen die Churfl.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/226>, abgerufen am 21.11.2024.