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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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ches vor ein Wunderwerck gehalten / und ihr das Leben geschencket worden.

Jacob Nicol. Roser part. 2. florileg.

III. In Persien wächst ein Baum/ der gifftige Aepffel träget/ so daß wer davon isset/ strack sterben muß: deswegen solche Aepsel zu Hinrichtrug der Abelthäter gebraucht werden. Mann hat dergleichen Bäume in Egypten auch gepflantzet/ da sie aber ihre gifftige Art verlohren/ und gesunde wohlschmeckende Früchte getragen.

Baptist. Porta lib. 2. Magiae Nat. c. 17.

IV. In der Insel Ceylon haben sie eine närrische Art und Gewonheit unter sich ihre Schulden wieder einzubekommen/ welche in folgenden bestehet: Sie pflegen zu weilen zu ihren Schuldenern ins Haus zu gehen und Blätter von Neiingala, einer gewissen Pflantze/ so gar sehr gifftig ist/ mit sich zu nehmen/ und ihn daselbst zu bedrohen/ daß sie solches Gifft essen/ und sich damit entleiben wollen/ woferne er ihnen nicht bezahlet/ was er schuldig ist. Der Schuldener nun wird hierdurch sehr in Furcht gebracht/ und ehe sich der Creditor mit Gifft vergeben solte/ verkaufft er wol zu weilen eines von seinem Kinder die Schuld davon abzutragen. Denn wenn jener von dem Gifft stirbt/ muß dieser/ umb deswillen er sich also vergeben hat/ ein Lösegeld vor sein Leben bezahlen. Welches Mittels sie sich auch unterweilen gebrauchen/ andere zu bedrohen/ mit dem sie etwa einigen Zanck haben/ daß sie sich nemlich auf diese Weise an ihnen rächen wollen/ und thun auch wol solches wircklich/ in dem sie zu Zeiten sich von einen jähen Ort herab zu stürtzen/ zuerhängen oder sonst zu entleiben pflegen/ damit sie ihren Wiederpart in grossen Schaden bringen mögen.

Robert Knox in der Ceylanischen Reise-Beschreibung lib. 3. c. 9. p. 222. & 223.

V. Antiochus König in Syrien wegen seiner grossen Habichs-Nase Grypus zugenannt / Demetrii Sohn als er Zebenam überwunden/ gefangen genommen und hinrichten lassen/ und sonst glücklich im Krieg war/ verdroß es seiner Mutter Cleopatrae, drum als eines Tages Grypus von einem Treffen mit dem Feind heim kam/ müde und hitzig war/ both ihm die Mutter einen gifftigen Trunck. Grypo war diese Verrätherey schon entdecket worden/ begehrte derowegen/ gleichsam Ehren halben die Mutter solte zu erst trincken/ und da sich dessen weigerte/ setzte de Sohn mit Ernst an sie/ wenn es kein Gifft wäre/ würde sie ja kein Bedencken tragen erst zu tricken. Da

ches vor ein Wunderwerck gehalten / und ihr das Leben geschencket worden.

Jacob Nicol. Roser part. 2. florileg.

III. In Persien wächst ein Baum/ der gifftige Aepffel träget/ so daß wer davon isset/ strack sterben muß: deswegen solche Aepsel zu Hinrichtrug der Abelthäter gebraucht werden. Mann hat dergleichen Bäume in Egypten auch gepflantzet/ da sie aber ihre gifftige Art verlohren/ und gesunde wohlschmeckende Früchte getragen.

Baptist. Porta lib. 2. Magiae Nat. c. 17.

IV. In der Insel Ceylon haben sie eine närrische Art und Gewonheit unter sich ihre Schulden wieder einzubekommen/ welche in folgenden bestehet: Sie pflegen zu weilen zu ihren Schuldenern ins Haus zu gehen und Blätter von Neiingala, einer gewissen Pflantze/ so gar sehr gifftig ist/ mit sich zu nehmen/ und ihn daselbst zu bedrohen/ daß sie solches Gifft essen/ und sich damit entleiben wollen/ woferne er ihnen nicht bezahlet/ was er schuldig ist. Der Schuldener nun wird hierdurch sehr in Furcht gebracht/ und ehe sich der Creditor mit Gifft vergeben solte/ verkaufft er wol zu weilen eines von seinem Kinder die Schuld davon abzutragen. Denn wenn jener von dem Gifft stirbt/ muß dieser/ umb deswillen er sich also vergeben hat/ ein Lösegeld vor sein Leben bezahlen. Welches Mittels sie sich auch unterweilen gebrauchen/ andere zu bedrohen/ mit dem sie etwa einigen Zanck haben/ daß sie sich nemlich auf diese Weise an ihnen rächen wollen/ und thun auch wol solches wircklich/ in dem sie zu Zeiten sich von einen jähen Ort herab zu stürtzen/ zuerhängen oder sonst zu entleiben pflegen/ damit sie ihren Wiederpart in grossen Schaden bringen mögen.

Robert Knox in der Ceylanischen Reise-Beschreibung lib. 3. c. 9. p. 222. & 223.

V. Antiochus König in Syrien wegen seiner grossen Habichs-Nase Grypus zugenannt / Demetrii Sohn als er Zebenam überwunden/ gefangen genommen und hinrichten lassen/ und sonst glücklich im Krieg war/ verdroß es seiner Mutter Cleopatrae, drum als eines Tages Grypus von einem Treffen mit dem Feind heim kam/ müde und hitzig war/ both ihm die Mutter einen gifftigen Trunck. Grypo war diese Verrätherey schon entdecket worden/ begehrte derowegen/ gleichsam Ehren halben die Mutter solte zu erst trincken/ und da sich dessen weigerte/ setzte de Sohn mit Ernst an sie/ wenn es kein Gifft wäre/ würde sie ja kein Bedencken tragen erst zu tricken. Da

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[430/0440] ches vor ein Wunderwerck gehalten / und ihr das Leben geschencket worden. Jacob Nicol. Roser part. 2. florileg. III. In Persien wächst ein Baum/ der gifftige Aepffel träget/ so daß wer davon isset/ strack sterben muß: deswegen solche Aepsel zu Hinrichtrug der Abelthäter gebraucht werden. Mann hat dergleichen Bäume in Egypten auch gepflantzet/ da sie aber ihre gifftige Art verlohren/ und gesunde wohlschmeckende Früchte getragen. Baptist. Porta lib. 2. Magiae Nat. c. 17. IV. In der Insel Ceylon haben sie eine närrische Art und Gewonheit unter sich ihre Schulden wieder einzubekommen/ welche in folgenden bestehet: Sie pflegen zu weilen zu ihren Schuldenern ins Haus zu gehen und Blätter von Neiingala, einer gewissen Pflantze/ so gar sehr gifftig ist/ mit sich zu nehmen/ und ihn daselbst zu bedrohen/ daß sie solches Gifft essen/ und sich damit entleiben wollen/ woferne er ihnen nicht bezahlet/ was er schuldig ist. Der Schuldener nun wird hierdurch sehr in Furcht gebracht/ und ehe sich der Creditor mit Gifft vergeben solte/ verkaufft er wol zu weilen eines von seinem Kinder die Schuld davon abzutragen. Denn wenn jener von dem Gifft stirbt/ muß dieser/ umb deswillen er sich also vergeben hat/ ein Lösegeld vor sein Leben bezahlen. Welches Mittels sie sich auch unterweilen gebrauchen/ andere zu bedrohen/ mit dem sie etwa einigen Zanck haben/ daß sie sich nemlich auf diese Weise an ihnen rächen wollen/ und thun auch wol solches wircklich/ in dem sie zu Zeiten sich von einen jähen Ort herab zu stürtzen/ zuerhängen oder sonst zu entleiben pflegen/ damit sie ihren Wiederpart in grossen Schaden bringen mögen. Robert Knox in der Ceylanischen Reise-Beschreibung lib. 3. c. 9. p. 222. & 223. V. Antiochus König in Syrien wegen seiner grossen Habichs-Nase Grypus zugenannt / Demetrii Sohn als er Zebenam überwunden/ gefangen genommen und hinrichten lassen/ und sonst glücklich im Krieg war/ verdroß es seiner Mutter Cleopatrae, drum als eines Tages Grypus von einem Treffen mit dem Feind heim kam/ müde und hitzig war/ both ihm die Mutter einen gifftigen Trunck. Grypo war diese Verrätherey schon entdecket worden/ begehrte derowegen/ gleichsam Ehren halben die Mutter solte zu erst trincken/ und da sich dessen weigerte/ setzte de Sohn mit Ernst an sie/ wenn es kein Gifft wäre/ würde sie ja kein Bedencken tragen erst zu tricken. Da

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/440>, abgerufen am 23.11.2024.