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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Philippus Arabs und sein Sohn sind nicht lange hernach auch von den Soldaten des Decii Anhang erschlagen worden.

XLV. Kayser Constantinus als er im Krieges-Zug wieder König Saporem in Persien begriffen war/ kam er bey ein warm Bad Thermae Pythiae genandt/ allwo er seinen nunmehr verlebten Leib und Glieder mit demselben Wasser erwärmen wolte / aber er fiel in ein hefftig Fieber/ ließ sich von dannen in die Stadt Nicomediam tragen und curiren. Es war ihm auch ein heilsamer Tranck von den Medicis verordnet/ aber die Diener thaten Gifft drein/ davon der fromme Kayser starb in 65. Jahr seines Alters.

Gottefried. pag. 375.

XLVI. Constantinus Kayser Heraclii Sohn/ den er mit der Eudocia gezeuget/ ist strack Anfangs seiner Regierung ein unglückliches Zeichen begegnet: Denn man hatte die Kayserliche Crone mit seinem Vater vergraben. Constantinus ließ das Grab öfnen/ die Cron von des todten Haupt abnehmen und solche ihm auffsetzen / welches jederman vor eine böse Bedeutung gehalten. Wie er denn nicht lange hernach/ nehmlich in vierdten Jahr seiner Regierung durch seine Stiefmutter Martinam mit Gifft hingerichtet worden.

Item pag. 431.

XLVII. Kayser Diocletianus der Bluthund hat sich aus Furcht vor Maxentio selber mit Gifft vergeben.

Oros. lib. 7. c. 28.

XLVIII. Ludovicus X. König in Franckreich war ein unruhiger und zänckischer Herr / drum er auch von den Frantzosen Hutin oder Mutin genennet worden. Er hatte die Juden etliche mahl aus dem Königreich vertrieben/ letztlich sie doch wieder aufgenommen/ welche die Schmach grausamlich gerochen/ denn sie machten ihnen die Aussätzigen im Lande anhängig/ und erhandelten sie dahin/ daß sie die Brunnen allenthalben vergifften solten. Die Aussätzige empfingen Geld drauf und schwuren den Juden solches ins Werck zu richten/ wie sie auch an vielen Orthen thäten. Sie nahmen etwas ihres Aussätzigen Bluts und Harns/ kneteten damit einen Teig an/ mengeten Krötenleich und gifftige Kräuter drunter/ und senckten solchen Teig zu Kügelein gemacht/ mit angebundenen Steinen in den Grund der Brunquellen. Viele Leuthe/ die davon getruncken wurden aussätzig/ etliche starben gar dahin. König Philippus ließ hierauf alle

Philippus Arabs und sein Sohn sind nicht lange hernach auch von den Soldaten des Decii Anhang erschlagen worden.

XLV. Kayser Constantinus als er im Krieges-Zug wieder König Saporem in Persien begriffen war/ kam er bey ein warm Bad Thermae Pythiae genandt/ allwo er seinen nunmehr verlebten Leib und Glieder mit demselben Wasser erwärmen wolte / aber er fiel in ein hefftig Fieber/ ließ sich von dannen in die Stadt Nicomediam tragen und curiren. Es war ihm auch ein heilsamer Tranck von den Medicis verordnet/ aber die Diener thaten Gifft drein/ davon der fromme Kayser starb in 65. Jahr seines Alters.

Gottefried. pag. 375.

XLVI. Constantinus Kayser Heraclii Sohn/ den er mit der Eudocia gezeuget/ ist strack Anfangs seiner Regierung ein unglückliches Zeichen begegnet: Denn man hatte die Kayserliche Crone mit seinem Vater vergraben. Constantinus ließ das Grab öfnen/ die Cron von des todten Haupt abnehmen und solche ihm auffsetzen / welches jederman vor eine böse Bedeutung gehalten. Wie er denn nicht lange hernach/ nehmlich in vierdten Jahr seiner Regierung durch seine Stiefmutter Martinam mit Gifft hingerichtet worden.

Item pag. 431.

XLVII. Kayser Diocletianus der Bluthund hat sich aus Furcht vor Maxentio selber mit Gifft vergeben.

Oros. lib. 7. c. 28.

XLVIII. Ludovicus X. König in Franckreich war ein unruhiger und zänckischer Herr / drum er auch von den Frantzosen Hutin oder Mutin genennet worden. Er hatte die Juden etliche mahl aus dem Königreich vertrieben/ letztlich sie doch wieder aufgenommen/ welche die Schmach grausamlich gerochen/ denn sie machten ihnen die Aussätzigen im Lande anhängig/ und erhandelten sie dahin/ daß sie die Brunnen allenthalben vergifften solten. Die Aussätzige empfingen Geld drauf und schwuren den Juden solches ins Werck zu richten/ wie sie auch an vielen Orthen thäten. Sie nahmen etwas ihres Aussätzigen Bluts und Harns/ kneteten damit einen Teig an/ mengeten Krötenleich und gifftige Kräuter drunter/ und senckten solchen Teig zu Kügelein gemacht/ mit angebundenen Steinen in den Grund der Brunquellen. Viele Leuthe/ die davon getruncken wurden aussätzig/ etliche starben gar dahin. König Philippus ließ hierauf alle

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        <p>Gottefried. pag. 375.</p>
        <p>XLVI. Constantinus Kayser Heraclii Sohn/ den er mit der Eudocia gezeuget/ ist                      strack Anfangs seiner Regierung ein unglückliches Zeichen begegnet: Denn man                      hatte die Kayserliche Crone mit seinem Vater vergraben. Constantinus ließ das                      Grab öfnen/ die Cron von des todten Haupt abnehmen und solche ihm auffsetzen /                      welches jederman vor eine böse Bedeutung gehalten. Wie er denn nicht lange                      hernach/ nehmlich in vierdten Jahr seiner Regierung durch seine Stiefmutter                      Martinam mit Gifft hingerichtet worden.</p>
        <p>Item pag. 431.</p>
        <p>XLVII. Kayser Diocletianus der Bluthund hat sich aus Furcht vor Maxentio selber                      mit Gifft vergeben.</p>
        <p>Oros. lib. 7. c. 28.</p>
        <p>XLVIII. Ludovicus X. König in Franckreich war ein unruhiger und zänckischer Herr                     / drum er auch von den Frantzosen Hutin oder Mutin genennet worden. Er hatte die                      Juden etliche mahl aus dem Königreich vertrieben/ letztlich sie doch wieder                      aufgenommen/ welche die Schmach grausamlich gerochen/ denn sie machten ihnen                      die Aussätzigen im Lande anhängig/ und erhandelten sie dahin/ daß sie die                      Brunnen allenthalben vergifften solten. Die Aussätzige empfingen Geld drauf und                      schwuren den Juden solches ins Werck zu richten/ wie sie auch an vielen Orthen                      thäten. Sie nahmen etwas ihres Aussätzigen Bluts und Harns/ kneteten damit                      einen Teig an/ mengeten Krötenleich und gifftige Kräuter drunter/ und senckten                      solchen Teig zu Kügelein gemacht/ mit angebundenen Steinen in den Grund der                      Brunquellen. Viele Leuthe/ die davon getruncken wurden aussätzig/ etliche                      starben gar dahin. König Philippus ließ hierauf alle
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[444/0454] Philippus Arabs und sein Sohn sind nicht lange hernach auch von den Soldaten des Decii Anhang erschlagen worden. XLV. Kayser Constantinus als er im Krieges-Zug wieder König Saporem in Persien begriffen war/ kam er bey ein warm Bad Thermae Pythiae genandt/ allwo er seinen nunmehr verlebten Leib und Glieder mit demselben Wasser erwärmen wolte / aber er fiel in ein hefftig Fieber/ ließ sich von dannen in die Stadt Nicomediam tragen und curiren. Es war ihm auch ein heilsamer Tranck von den Medicis verordnet/ aber die Diener thaten Gifft drein/ davon der fromme Kayser starb in 65. Jahr seines Alters. Gottefried. pag. 375. XLVI. Constantinus Kayser Heraclii Sohn/ den er mit der Eudocia gezeuget/ ist strack Anfangs seiner Regierung ein unglückliches Zeichen begegnet: Denn man hatte die Kayserliche Crone mit seinem Vater vergraben. Constantinus ließ das Grab öfnen/ die Cron von des todten Haupt abnehmen und solche ihm auffsetzen / welches jederman vor eine böse Bedeutung gehalten. Wie er denn nicht lange hernach/ nehmlich in vierdten Jahr seiner Regierung durch seine Stiefmutter Martinam mit Gifft hingerichtet worden. Item pag. 431. XLVII. Kayser Diocletianus der Bluthund hat sich aus Furcht vor Maxentio selber mit Gifft vergeben. Oros. lib. 7. c. 28. XLVIII. Ludovicus X. König in Franckreich war ein unruhiger und zänckischer Herr / drum er auch von den Frantzosen Hutin oder Mutin genennet worden. Er hatte die Juden etliche mahl aus dem Königreich vertrieben/ letztlich sie doch wieder aufgenommen/ welche die Schmach grausamlich gerochen/ denn sie machten ihnen die Aussätzigen im Lande anhängig/ und erhandelten sie dahin/ daß sie die Brunnen allenthalben vergifften solten. Die Aussätzige empfingen Geld drauf und schwuren den Juden solches ins Werck zu richten/ wie sie auch an vielen Orthen thäten. Sie nahmen etwas ihres Aussätzigen Bluts und Harns/ kneteten damit einen Teig an/ mengeten Krötenleich und gifftige Kräuter drunter/ und senckten solchen Teig zu Kügelein gemacht/ mit angebundenen Steinen in den Grund der Brunquellen. Viele Leuthe/ die davon getruncken wurden aussätzig/ etliche starben gar dahin. König Philippus ließ hierauf alle

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/454>, abgerufen am 22.11.2024.