Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.che Cron aufsetzen. Es hat sich aber die Ehebrecherische Zoe dieser Ubelthat nichts zu erfreuen gehabt: Dann ob ihr wohl Michael versprochen ihr alle Gewalt in Regiment zu lassen/ hat er doch solches nicht lange gehalten/ sondern so bald er fest im Kayserlichen Stuel gesessen/ sie gäntzlich von der Regierung ab und zur Kunckel gewiesen und ist allein Meister geblieben und dem Reich wohl fürgestanden/ letztlich aber ein Münch worden und seinen Schwester-Sohn Michaeli Calaphati das Kayserthum übergeben. Gottefrid. part. 6. pag. 508. & 509. Dieser versprach erstlich der Zoe, seines Vettern Wittiben mit einem Eyder wolte sie regieren lassen/ und allein mit dem blossen Titul und Würde eines Käysers zu frieden seyn/ hielt es ihr aber nicht/ sondern beschuldigte sie/ als ob sie ihn mit Gifft hätte vergeben wollen/ drum ließ er sie bescheren/ und in ein Closter stossen/ darnach gar in eine Insul verbannen. Uber diesen Undanck und Eydbruch Calaphatae ward das Volck zu Constantinopel so grimmig/ daß es einen Auffruhr machte/ und den Käyser in seinen Pallast überfiehlen. Calaphates riß aus/ aber sie verfolgeten und fiengen ihn/ stachen ihm/ nach Griechischen Gebrauch/ die Augen auß/ und stiessen ihn ins Closter/ als er nicht länger denn nur 4. Monath und 5. Tage regieret hatte. Idem pag. 513. Cedren. Zonar. tom. 3. Egnat. lib. 2.LXII. Emanuel Comnenus Griechische Käyser hat sich gegen dem Christlichem Heer / welches Käyser Conradus der Dritte in das gelobte Land führen/ und denen bedrängten Christen drin zu Hülffe kommen/ als ein Verräther und Mörder erwiesen/ er gab die besten Worte/ es war aber lauter Betrug und Verrätherey: Denn an statt der versprochenen Hülffe an Geld und Proviant/ ließ er böse Müntze schlagen und Eyps unter das Mehl mengen/ davon viel tausend dahin sturben/ er ließ auch sonst alle Dinge auffs theureste verkauffen und bezahlen / und betrogen die Griechische Bösewichter die Teutschen wo sie konten. Er verrieth auch dem Türcken alle Rathschläge Conradi, ließ das Teutsche Heer den Türcken in die Hände führen/ welches bey der Stadt Jconio eine schwere Niederlage erlitte/ daß kaum der zehende Mann wieder gen Constantinopel kam und die Türcken ein unsäglich Guth von unsern Leuten bekahmen. Frising. lib. 7. c. 30. & l. 1. de gest. Frid. c. 34. Nicet. lib. 1. & 2.che Cron aufsetzen. Es hat sich aber die Ehebrecherische Zoe dieser Ubelthat nichts zu erfreuen gehabt: Dann ob ihr wohl Michael versprochen ihr alle Gewalt in Regiment zu lassen/ hat er doch solches nicht lange gehalten/ sondern so bald er fest im Kayserlichen Stuel gesessen/ sie gäntzlich von der Regierung ab und zur Kunckel gewiesen und ist allein Meister geblieben und dem Reich wohl fürgestanden/ letztlich aber ein Münch worden und seinen Schwester-Sohn Michaeli Calaphati das Kayserthum übergeben. Gottefrid. part. 6. pag. 508. & 509. Dieser versprach erstlich der Zoe, seines Vettern Wittiben mit einem Eyder wolte sie regieren lassen/ und allein mit dem blossen Titul und Würde eines Käysers zu frieden seyn/ hielt es ihr aber nicht/ sondern beschuldigte sie/ als ob sie ihn mit Gifft hätte vergeben wollen/ drum ließ er sie bescheren/ und in ein Closter stossen/ darnach gar in eine Insul verbannen. Uber diesen Undanck und Eydbruch Calaphatae ward das Volck zu Constantinopel so grimmig/ daß es einen Auffruhr machte/ und den Käyser in seinen Pallast überfiehlen. Calaphates riß aus/ aber sie verfolgeten und fiengen ihn/ stachen ihm/ nach Griechischen Gebrauch/ die Augen auß/ und stiessen ihn ins Closter/ als er nicht länger denn nur 4. Monath und 5. Tage regieret hatte. Idem pag. 513. Cedren. Zonar. tom. 3. Egnat. lib. 2.LXII. Emanuel Comnenus Griechische Käyser hat sich gegen dem Christlichem Heer / welches Käyser Conradus der Dritte in das gelobte Land führen/ und denen bedrängten Christen drin zu Hülffe kommen/ als ein Verräther und Mörder erwiesen/ er gab die besten Worte/ es war aber lauter Betrug und Verrätherey: Denn an statt der versprochenen Hülffe an Geld und Proviant/ ließ er böse Müntze schlagen und Eyps unter das Mehl mengen/ davon viel tausend dahin sturben/ er ließ auch sonst alle Dinge auffs theureste verkauffen und bezahlen / und betrogen die Griechische Bösewichter die Teutschen wo sie konten. Er verrieth auch dem Türcken alle Rathschläge Conradi, ließ das Teutsche Heer den Türcken in die Hände führen/ welches bey der Stadt Jconio eine schwere Niederlage erlitte/ daß kaum der zehende Mann wieder gen Constantinopel kam und die Türcken ein unsäglich Guth von unsern Leuten bekahmen. Frising. lib. 7. c. 30. & l. 1. de gest. Frid. c. 34. Nicet. lib. 1. & 2.<TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0458" n="448"/> che Cron aufsetzen. Es hat sich aber die Ehebrecherische Zoe dieser Ubelthat nichts zu erfreuen gehabt: Dann ob ihr wohl Michael versprochen ihr alle Gewalt in Regiment zu lassen/ hat er doch solches nicht lange gehalten/ sondern so bald er fest im Kayserlichen Stuel gesessen/ sie gäntzlich von der Regierung ab und zur Kunckel gewiesen und ist allein Meister geblieben und dem Reich wohl fürgestanden/ letztlich aber ein Münch worden und seinen Schwester-Sohn Michaeli Calaphati das Kayserthum übergeben.</p> <p>Gottefrid. part. 6. pag. 508. & 509.</p> <p>Dieser versprach erstlich der Zoe, seines Vettern Wittiben mit einem Eyder wolte sie regieren lassen/ und allein mit dem blossen Titul und Würde eines Käysers zu frieden seyn/ hielt es ihr aber nicht/ sondern beschuldigte sie/ als ob sie ihn mit Gifft hätte vergeben wollen/ drum ließ er sie bescheren/ und in ein Closter stossen/ darnach gar in eine Insul verbannen. Uber diesen Undanck und Eydbruch Calaphatae ward das Volck zu Constantinopel so grimmig/ daß es einen Auffruhr machte/ und den Käyser in seinen Pallast überfiehlen. Calaphates riß aus/ aber sie verfolgeten und fiengen ihn/ stachen ihm/ nach Griechischen Gebrauch/ die Augen auß/ und stiessen ihn ins Closter/ als er nicht länger denn nur 4. Monath und 5. Tage regieret hatte.</p> <l>Idem pag. 513.</l> <l>Cedren. Zonar. tom. 3. Egnat. lib. 2.</l> <p>LXII. Emanuel Comnenus Griechische Käyser hat sich gegen dem Christlichem Heer / welches Käyser Conradus der Dritte in das gelobte Land führen/ und denen bedrängten Christen drin zu Hülffe kommen/ als ein Verräther und Mörder erwiesen/ er gab die besten Worte/ es war aber lauter Betrug und Verrätherey: Denn an statt der versprochenen Hülffe an Geld und Proviant/ ließ er böse Müntze schlagen und Eyps unter das Mehl mengen/ davon viel tausend dahin sturben/ er ließ auch sonst alle Dinge auffs theureste verkauffen und bezahlen / und betrogen die Griechische Bösewichter die Teutschen wo sie konten. Er verrieth auch dem Türcken alle Rathschläge Conradi, ließ das Teutsche Heer den Türcken in die Hände führen/ welches bey der Stadt Jconio eine schwere Niederlage erlitte/ daß kaum der zehende Mann wieder gen Constantinopel kam und die Türcken ein unsäglich Guth von unsern Leuten bekahmen.</p> <l>Frising. lib. 7. c. 30. & l. 1. de gest. Frid. c. 34.</l> <l>Nicet. lib. 1. & 2.</l> </div> </body> </text> </TEI> [448/0458]
che Cron aufsetzen. Es hat sich aber die Ehebrecherische Zoe dieser Ubelthat nichts zu erfreuen gehabt: Dann ob ihr wohl Michael versprochen ihr alle Gewalt in Regiment zu lassen/ hat er doch solches nicht lange gehalten/ sondern so bald er fest im Kayserlichen Stuel gesessen/ sie gäntzlich von der Regierung ab und zur Kunckel gewiesen und ist allein Meister geblieben und dem Reich wohl fürgestanden/ letztlich aber ein Münch worden und seinen Schwester-Sohn Michaeli Calaphati das Kayserthum übergeben.
Gottefrid. part. 6. pag. 508. & 509.
Dieser versprach erstlich der Zoe, seines Vettern Wittiben mit einem Eyder wolte sie regieren lassen/ und allein mit dem blossen Titul und Würde eines Käysers zu frieden seyn/ hielt es ihr aber nicht/ sondern beschuldigte sie/ als ob sie ihn mit Gifft hätte vergeben wollen/ drum ließ er sie bescheren/ und in ein Closter stossen/ darnach gar in eine Insul verbannen. Uber diesen Undanck und Eydbruch Calaphatae ward das Volck zu Constantinopel so grimmig/ daß es einen Auffruhr machte/ und den Käyser in seinen Pallast überfiehlen. Calaphates riß aus/ aber sie verfolgeten und fiengen ihn/ stachen ihm/ nach Griechischen Gebrauch/ die Augen auß/ und stiessen ihn ins Closter/ als er nicht länger denn nur 4. Monath und 5. Tage regieret hatte.
Idem pag. 513. Cedren. Zonar. tom. 3. Egnat. lib. 2. LXII. Emanuel Comnenus Griechische Käyser hat sich gegen dem Christlichem Heer / welches Käyser Conradus der Dritte in das gelobte Land führen/ und denen bedrängten Christen drin zu Hülffe kommen/ als ein Verräther und Mörder erwiesen/ er gab die besten Worte/ es war aber lauter Betrug und Verrätherey: Denn an statt der versprochenen Hülffe an Geld und Proviant/ ließ er böse Müntze schlagen und Eyps unter das Mehl mengen/ davon viel tausend dahin sturben/ er ließ auch sonst alle Dinge auffs theureste verkauffen und bezahlen / und betrogen die Griechische Bösewichter die Teutschen wo sie konten. Er verrieth auch dem Türcken alle Rathschläge Conradi, ließ das Teutsche Heer den Türcken in die Hände führen/ welches bey der Stadt Jconio eine schwere Niederlage erlitte/ daß kaum der zehende Mann wieder gen Constantinopel kam und die Türcken ein unsäglich Guth von unsern Leuten bekahmen.
Frising. lib. 7. c. 30. & l. 1. de gest. Frid. c. 34. Nicet. lib. 1. & 2.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/458>, abgerufen am 27.07.2024. |