Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.get werden könne? beantwortet Carpzov. lib. 6. tit. 9. Resp. 94. per tot. und schleust/ daß/ nach dem die Umbstände sind/ er mit dem Schwerd abzustraffen. Zumahl wenn der Thäter durch alzu grossen Hunger in ein delirium oder Melancholi gerathen. Idem d. Resp. n. 13. XXXVII. Einige geben vor/ man könne den Hunger in etwas stillen durch Wein / Paul. Zachias qvaest. medicoleg. lib. 5. tit. 1. qvaest. 6. n. 19. & 28. Oder Tabac-trincken. Erasm. Francisci in Ost-West-Indischen und Sinesischen Lust- und Staats-Garten / pag. 465. Item mit einem Kraut Halimon genannt/ so in der Insel Candia wächst/ wenn man dasselbe offt anbisse und käuete. Zeiler Epist. 489. XXXVIII. Als Philippus König in Macedonien die Athenienser mit Krieg ziemlich gedemütiget/ war zu Athen der bekannte vortrefliche Redener Isocrates, so 89. Jahr eben alt. Dieser weil er hiebevor gesehen/ wie es zu Athen hergegangen / als die Spartaner sie eingekrigt/ und daher befürchtete/ Philippus möchte diese Stadt auch erobern. Damit er nun solchen Jammer nicht noch einmahl sehen möchte/ enthielt er sich vier Tage und Nachte aller Speise und starb also Hunger/ dessen er doch nicht bedurfft hätte/ weil es zu einen Frieden kam. Diogenes Laertius in ejus vita. XXXIX. Als der Peruanische Kayser Guascar von seinen Bruder Atagualpa überwunden / und nach Xanxa ins Gefängniß geführet worden/ hat man ihn sehr übel tractiret, so daß er Würmer zur Speise und s. v. Urin zu trincken vorgesetzt bekommen/ drüber er endlich sein Leben einbüssen müssen. Erasm. Francisci in den Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch/ part. 2. cap. 6. n. 12. pag. 397. XL. König Peter in Castilien hat den König Ruben von Granada mit Durst getödtet. Anton. Albizius in Christlicher Potentaten Stamm-Baum. XLI. Churfürst Waldemar zu Brandenburg ließ seinen Abgesandten Niclas Bock, als er von Franckfurt wieder nach Haus kam/ ins Gefängniß werffen. Und damit er ihn desto mehr peinigen möchte/ habe er die besten Speisen/ so dieser Bock sonst gerne gegessen/ auftragen/ dieselbe aber durch get werden könne? beantwortet Carpzov. lib. 6. tit. 9. Resp. 94. per tot. und schleust/ daß/ nach dem die Umbstände sind/ er mit dem Schwerd abzustraffen. Zumahl wenn der Thäter durch alzu grossen Hunger in ein delirium oder Melancholi gerathen. Idem d. Resp. n. 13. XXXVII. Einige geben vor/ man könne den Hunger in etwas stillen durch Wein / Paul. Zachias qvaest. medicoleg. lib. 5. tit. 1. qvaest. 6. n. 19. & 28. Oder Tabac-trincken. Erasm. Francisci in Ost-West-Indischen und Sinesischen Lust- und Staats-Garten / pag. 465. Item mit einem Kraut Halimon genannt/ so in der Insel Candia wächst/ wenn man dasselbe offt anbisse und käuete. Zeiler Epist. 489. XXXVIII. Als Philippus König in Macedonien die Athenienser mit Krieg ziemlich gedemütiget/ war zu Athen der bekannte vortrefliche Redener Isocrates, so 89. Jahr eben alt. Dieser weil er hiebevor gesehen/ wie es zu Athen hergegangen / als die Spartaner sie eingekrigt/ und daher befürchtete/ Philippus möchte diese Stadt auch erobern. Damit er nun solchen Jammer nicht noch einmahl sehen möchte/ enthielt er sich vier Tage und Nachte aller Speise und starb also Hunger/ dessen er doch nicht bedurfft hätte/ weil es zu einen Frieden kam. Diogenes Laertius in ejus vita. XXXIX. Als der Peruanische Kayser Guascar von seinen Bruder Atagualpa überwunden / und nach Xanxa ins Gefängniß geführet worden/ hat man ihn sehr übel tractiret, so daß er Würmer zur Speise und s. v. Urin zu trincken vorgesetzt bekommen/ drüber er endlich sein Leben einbüssen müssen. Erasm. Francisci in den Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch/ part. 2. cap. 6. n. 12. pag. 397. XL. König Peter in Castilien hat den König Ruben von Granada mit Durst getödtet. Anton. Albizius in Christlicher Potentaten Stamm-Baum. XLI. Churfürst Waldemar zu Brandenburg ließ seinen Abgesandten Niclas Bock, als er von Franckfurt wieder nach Haus kam/ ins Gefängniß werffen. Und damit er ihn desto mehr peinigen möchte/ habe er die besten Speisen/ so dieser Bock sonst gerne gegessen/ auftragen/ dieselbe aber durch <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0469" n="459"/> get werden könne? beantwortet Carpzov. lib. 6. tit. 9. Resp. 94. per tot. und schleust/ daß/ nach dem die Umbstände sind/ er mit dem Schwerd abzustraffen. Zumahl wenn der Thäter durch alzu grossen Hunger in ein delirium oder Melancholi gerathen.</p> <p>Idem d. Resp. n. 13.</p> <p>XXXVII. Einige geben vor/ man könne den Hunger in etwas stillen durch Wein /</p> <p>Paul. Zachias qvaest. medicoleg. lib. 5. tit. 1. qvaest. 6. n. 19. & 28.</p> <p>Oder Tabac-trincken.</p> <p>Erasm. Francisci in Ost-West-Indischen und Sinesischen Lust- und Staats-Garten / pag. 465.</p> <p>Item mit einem Kraut Halimon genannt/ so in der Insel Candia wächst/ wenn man dasselbe offt anbisse und käuete.</p> <p>Zeiler Epist. 489.</p> <p>XXXVIII. Als Philippus König in Macedonien die Athenienser mit Krieg ziemlich gedemütiget/ war zu Athen der bekannte vortrefliche Redener Isocrates, so 89. Jahr eben alt. Dieser weil er hiebevor gesehen/ wie es zu Athen hergegangen / als die Spartaner sie eingekrigt/ und daher befürchtete/ Philippus möchte diese Stadt auch erobern. Damit er nun solchen Jammer nicht noch einmahl sehen möchte/ enthielt er sich vier Tage und Nachte aller Speise und starb also Hunger/ dessen er doch nicht bedurfft hätte/ weil es zu einen Frieden kam.</p> <p>Diogenes Laertius in ejus vita.</p> <p>XXXIX. Als der Peruanische Kayser Guascar von seinen Bruder Atagualpa überwunden / und nach Xanxa ins Gefängniß geführet worden/ hat man ihn sehr übel tractiret, so daß er Würmer zur Speise und s. v. Urin zu trincken vorgesetzt bekommen/ drüber er endlich sein Leben einbüssen müssen.</p> <p>Erasm. Francisci in den Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch/ part. 2. cap. 6. n. 12. pag. 397.</p> <p>XL. König Peter in Castilien hat den König Ruben von Granada mit Durst getödtet.</p> <p>Anton. Albizius in Christlicher Potentaten Stamm-Baum.</p> <p>XLI. Churfürst Waldemar zu Brandenburg ließ seinen Abgesandten Niclas Bock, als er von Franckfurt wieder nach Haus kam/ ins Gefängniß werffen. Und damit er ihn desto mehr peinigen möchte/ habe er die besten Speisen/ so dieser Bock sonst gerne gegessen/ auftragen/ dieselbe aber durch </p> </div> </body> </text> </TEI> [459/0469]
get werden könne? beantwortet Carpzov. lib. 6. tit. 9. Resp. 94. per tot. und schleust/ daß/ nach dem die Umbstände sind/ er mit dem Schwerd abzustraffen. Zumahl wenn der Thäter durch alzu grossen Hunger in ein delirium oder Melancholi gerathen.
Idem d. Resp. n. 13.
XXXVII. Einige geben vor/ man könne den Hunger in etwas stillen durch Wein /
Paul. Zachias qvaest. medicoleg. lib. 5. tit. 1. qvaest. 6. n. 19. & 28.
Oder Tabac-trincken.
Erasm. Francisci in Ost-West-Indischen und Sinesischen Lust- und Staats-Garten / pag. 465.
Item mit einem Kraut Halimon genannt/ so in der Insel Candia wächst/ wenn man dasselbe offt anbisse und käuete.
Zeiler Epist. 489.
XXXVIII. Als Philippus König in Macedonien die Athenienser mit Krieg ziemlich gedemütiget/ war zu Athen der bekannte vortrefliche Redener Isocrates, so 89. Jahr eben alt. Dieser weil er hiebevor gesehen/ wie es zu Athen hergegangen / als die Spartaner sie eingekrigt/ und daher befürchtete/ Philippus möchte diese Stadt auch erobern. Damit er nun solchen Jammer nicht noch einmahl sehen möchte/ enthielt er sich vier Tage und Nachte aller Speise und starb also Hunger/ dessen er doch nicht bedurfft hätte/ weil es zu einen Frieden kam.
Diogenes Laertius in ejus vita.
XXXIX. Als der Peruanische Kayser Guascar von seinen Bruder Atagualpa überwunden / und nach Xanxa ins Gefängniß geführet worden/ hat man ihn sehr übel tractiret, so daß er Würmer zur Speise und s. v. Urin zu trincken vorgesetzt bekommen/ drüber er endlich sein Leben einbüssen müssen.
Erasm. Francisci in den Guineischen und Americanischen Blumen-Pusch/ part. 2. cap. 6. n. 12. pag. 397.
XL. König Peter in Castilien hat den König Ruben von Granada mit Durst getödtet.
Anton. Albizius in Christlicher Potentaten Stamm-Baum.
XLI. Churfürst Waldemar zu Brandenburg ließ seinen Abgesandten Niclas Bock, als er von Franckfurt wieder nach Haus kam/ ins Gefängniß werffen. Und damit er ihn desto mehr peinigen möchte/ habe er die besten Speisen/ so dieser Bock sonst gerne gegessen/ auftragen/ dieselbe aber durch
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