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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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XXVI. Als König Gottfried zu Jerusalem auff einer Jagd im Walde ümritte/ ist ihm ein ungewöhnlicher grosser Bär begegnet/ der ihm zuerst sein Pferd erwürget / und ihn selbst durch den rechten Schenckel gebissen/ ist hernach auffgerichts auff seine Hinterpfoten getreten und den König mit den Förder-Tappen ümfangen / der sich mit aller Gewalt kümmerlich auffgehalten/ daß er nicht unter den grausamen Thier zu Boden gefallen/ hat aber darneben den Bären bey den dicken Haaren auff den Nacken ergriffen/ ihn also wohl gefasset/ und hart gehalten / auch gleich von sich zurück gezogen/ daß ihm derselbige mit dem Rachen nicht zu nahe käme/ aber mit der rechten hat er sein Schwerdt oder Dolchen ausgezogen / dem Bären in die Brust gestossen und also erwürget/ hat aber den Bären-Biß sein Lebtage nicht verwinden können.

Joh. Gastius lib. 3. Convival. Sermon.

XXVII. Käyser Ludwig von Bäyern war Gifft beygebracht/ weil er nun durch Erbrechen solchen nicht von sich bringen konte/ ist er auff die Jagd geritten / der Hoffnung sich durch die Bewegung und Arbeit zu erwärmen/ und den empfangenen Gifft zu überwinden. Indem stösset er auff einen grossen Bären/ als er nun demselben mit Gewalt zu wolte/ stürtzt er vom Gaul/ und erschellet mit solchen schweren Fall/ den gantzen Leib/ daß ihm alle seine Sinne und Kräffte entgiengen. Als er nun also eine Weile gelegen/ und wieder zu sich selber kommen/ hat er seine Augen gen Himmel auffgeschlagen/ und GOtt angeruffen/ er wolle doch seiner armen Seelen gnädig seyn/ und ihm alle seine Sünde vergeben / ist also gestorben/ Anno 1347. und zu München begraben worden.

Naucler. 2. Gen. 45. Cranz. Saxon. lib. 9. c. 22. pag. 245. n. 30.

XXVIII. 3. Auff der wilden Stier-Jagd/ begab es sich mit König Ditrechten oder Theodoberto in Franckreich/ daß ein wilder Stier/ welcher übern hauffen stieß / was er im Lauffen antraff/ ihn begegnete. Als er nun solchen sahe oben herein gegen ihm zu lauffen/ hielt er stille/ und vermeinete ihn zu schiessen. Der Stier aber lieff ungestümmiglich an einen alten brüchigen Baum/ und fiel ein Ast davon auff des Königs Haupt/ schlug ihm eine tödtliche Wunde/ davon er zur Erden fiel/ ward kaum lebend ins Hauß getragen/ und starb desselbigen Tages Anno 551.

Johann Stumpf. lib. 3. der Baierrischen Chronic c. 68.

XXIX. Robertus Bruseus König in Schottland ist anno 1331. auff der Jagd

XXVI. Als König Gottfried zu Jerusalem auff einer Jagd im Walde ümritte/ ist ihm ein ungewöhnlicher grosser Bär begegnet/ der ihm zuerst sein Pferd erwürget / und ihn selbst durch den rechten Schenckel gebissen/ ist hernach auffgerichts auff seine Hinterpfoten getreten und den König mit den Förder-Tappen ümfangen / der sich mit aller Gewalt kümmerlich auffgehalten/ daß er nicht unter den grausamen Thier zu Boden gefallen/ hat aber darneben den Bären bey den dicken Haaren auff den Nacken ergriffen/ ihn also wohl gefasset/ und hart gehalten / auch gleich von sich zurück gezogen/ daß ihm derselbige mit dem Rachen nicht zu nahe käme/ aber mit der rechten hat er sein Schwerdt oder Dolchen ausgezogen / dem Bären in die Brust gestossen und also erwürget/ hat aber den Bären-Biß sein Lebtage nicht verwinden können.

Joh. Gastius lib. 3. Convival. Sermon.

XXVII. Käyser Ludwig von Bäyern war Gifft beygebracht/ weil er nun durch Erbrechen solchen nicht von sich bringen konte/ ist er auff die Jagd geritten / der Hoffnung sich durch die Bewegung und Arbeit zu erwärmen/ und den empfangenen Gifft zu überwinden. Indem stösset er auff einen grossen Bären/ als er nun demselben mit Gewalt zu wolte/ stürtzt er vom Gaul/ und erschellet mit solchen schweren Fall/ den gantzen Leib/ daß ihm alle seine Sinne und Kräffte entgiengen. Als er nun also eine Weile gelegen/ und wieder zu sich selber kommen/ hat er seine Augen gen Himmel auffgeschlagen/ und GOtt angeruffen/ er wolle doch seiner armen Seelen gnädig seyn/ und ihm alle seine Sünde vergeben / ist also gestorben/ Anno 1347. und zu München begraben worden.

Naucler. 2. Gen. 45. Cranz. Saxon. lib. 9. c. 22. pag. 245. n. 30.

XXVIII. 3. Auff der wilden Stier-Jagd/ begab es sich mit König Ditrechten oder Theodoberto in Franckreich/ daß ein wilder Stier/ welcher übern hauffen stieß / was er im Lauffen antraff/ ihn begegnete. Als er nun solchen sahe oben herein gegen ihm zu lauffen/ hielt er stille/ und vermeinete ihn zu schiessen. Der Stier aber lieff ungestümmiglich an einen alten brüchigen Baum/ und fiel ein Ast davon auff des Königs Haupt/ schlug ihm eine tödtliche Wunde/ davon er zur Erden fiel/ ward kaum lebend ins Hauß getragen/ und starb desselbigen Tages Anno 551.

Johann Stumpf. lib. 3. der Baierrischen Chronic c. 68.

XXIX. Robertus Bruseus König in Schottland ist anno 1331. auff der Jagd

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[482/0492] XXVI. Als König Gottfried zu Jerusalem auff einer Jagd im Walde ümritte/ ist ihm ein ungewöhnlicher grosser Bär begegnet/ der ihm zuerst sein Pferd erwürget / und ihn selbst durch den rechten Schenckel gebissen/ ist hernach auffgerichts auff seine Hinterpfoten getreten und den König mit den Förder-Tappen ümfangen / der sich mit aller Gewalt kümmerlich auffgehalten/ daß er nicht unter den grausamen Thier zu Boden gefallen/ hat aber darneben den Bären bey den dicken Haaren auff den Nacken ergriffen/ ihn also wohl gefasset/ und hart gehalten / auch gleich von sich zurück gezogen/ daß ihm derselbige mit dem Rachen nicht zu nahe käme/ aber mit der rechten hat er sein Schwerdt oder Dolchen ausgezogen / dem Bären in die Brust gestossen und also erwürget/ hat aber den Bären-Biß sein Lebtage nicht verwinden können. Joh. Gastius lib. 3. Convival. Sermon. XXVII. Käyser Ludwig von Bäyern war Gifft beygebracht/ weil er nun durch Erbrechen solchen nicht von sich bringen konte/ ist er auff die Jagd geritten / der Hoffnung sich durch die Bewegung und Arbeit zu erwärmen/ und den empfangenen Gifft zu überwinden. Indem stösset er auff einen grossen Bären/ als er nun demselben mit Gewalt zu wolte/ stürtzt er vom Gaul/ und erschellet mit solchen schweren Fall/ den gantzen Leib/ daß ihm alle seine Sinne und Kräffte entgiengen. Als er nun also eine Weile gelegen/ und wieder zu sich selber kommen/ hat er seine Augen gen Himmel auffgeschlagen/ und GOtt angeruffen/ er wolle doch seiner armen Seelen gnädig seyn/ und ihm alle seine Sünde vergeben / ist also gestorben/ Anno 1347. und zu München begraben worden. Naucler. 2. Gen. 45. Cranz. Saxon. lib. 9. c. 22. pag. 245. n. 30. XXVIII. 3. Auff der wilden Stier-Jagd/ begab es sich mit König Ditrechten oder Theodoberto in Franckreich/ daß ein wilder Stier/ welcher übern hauffen stieß / was er im Lauffen antraff/ ihn begegnete. Als er nun solchen sahe oben herein gegen ihm zu lauffen/ hielt er stille/ und vermeinete ihn zu schiessen. Der Stier aber lieff ungestümmiglich an einen alten brüchigen Baum/ und fiel ein Ast davon auff des Königs Haupt/ schlug ihm eine tödtliche Wunde/ davon er zur Erden fiel/ ward kaum lebend ins Hauß getragen/ und starb desselbigen Tages Anno 551. Johann Stumpf. lib. 3. der Baierrischen Chronic c. 68. XXIX. Robertus Bruseus König in Schottland ist anno 1331. auff der Jagd

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/492>, abgerufen am 22.11.2024.