Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

Kays. Rechten nicht definiret qvoniam forte de sceleribus ejusmodiabominandis Leges ferri non debuerunt juxta Solonis monitum. Weil aber gleichwol die Boßheit so hoch gestiegen/ wie solches die Exempel Henrici VII. (v. Joh. Micrael. Syntagm. Hist. L. 2. c. 5. n. 15.) und Gotfridi Lotharing. Ducis, dem ein Geistl, si superis placet, Gift in den Kelch gethan/ uti id refert Ant. Hornb. Hist. L. 1. p. 35. bezeugen; So könnte auch billich aufs Feuer erkannt werden.

v. Stryck. de Jur. Sens. Diss. 6. c. 4. n. 33.

CCLXXXIV. Der so beschriene Atheist Jul. Caes. Vaninus wurde zu Tholosa Anno 1669. verbrand/ worbey denn sonderlich notabel, daß als er jetzt sterben solte / die Gotteslästerlichen Worte ausgeruffen: Precarer Deum, ut vindicaret injuriam mihi illatam; Verum cum incertum Deusne, num Diabolus sit? neutrum imploro.

v. Gisb. Voetius Disp. Select. P. 1. p. 147.

CCLXXXV. Casimirus Liszynky Podsedeck Brzesky ein Polnischer Edelmann/ kam wegen eines edirten und aus 15. Bogen bestehenden Buches/ worinnen er das wahre Wesen GOttes verläugnet/ und expresse decisive & positive ofters dsarinnen gesetzt/ wir Atheisten glauben also sc in die Inqvisiton, und wurde ihm/ nach dem er bey seiner Defension wenig urhebliches vorbringen können/ auch das Todes Urthel zuerkannt/ welches darinnen bestund: Daß seine Schrifften in seiner Hand / auf dem Marckte/ er selbst nachgehends aus der Stadt geführet/ und lebendig verbrannt/ seine Güter confisciret, das Hauß/ darinnen er gewohnet / abgebrochen/ und der Platz zu ewigen Zeiten wüste gelassen werden solte. Es widerfuhr aber gedachtem Delinqventen noch die Gnade/ daß er zu erst decolliret, hernach verbrand/ und denn seine Asche in ein Stücke geladen/ und gegen die Tartarey zu geschossen wurde. DIß geschahe Anno 1689. den 30. Martii / nach dem Ausspruch des Königl. Senats auf dem Reichs-Tage zu Warschau/ wie die davon heraus gekommene Historische Relation, so eben in gedachtem Jahre gedruckt worden/ mit mehrerem zeuget.

Damit man auch Nachricht habe von den Heck-Thalern oder Heck-Groschen der Hexen und Zauberer/ auch wie sie denselben erlangen und bekommen;

Schreibet Georg Steinhardus über das andere Gebot/ pag. 72. daß der Heckthaler oder Groschen also erfunden worden: In der Christnacht

Kays. Rechten nicht definiret qvoniam fortè de sceleribus ejusmodiabominandis Leges ferri non debuerunt juxta Solonis monitum. Weil aber gleichwol die Boßheit so hoch gestiegen/ wie solches die Exempel Henrici VII. (v. Joh. Micrael. Syntagm. Hist. L. 2. c. 5. n. 15.) und Gotfridi Lotharing. Ducis, dem ein Geistl, si superis placet, Gift in den Kelch gethan/ uti id refert Ant. Hornb. Hist. L. 1. p. 35. bezeugen; So könnte auch billich aufs Feuer erkannt werden.

v. Stryck. de Jur. Sens. Diss. 6. c. 4. n. 33.

CCLXXXIV. Der so beschriene Atheist Jul. Caes. Vaninus wurde zu Tholosa Anno 1669. verbrand/ worbey denn sonderlich notabel, daß als er jetzt sterben solte / die Gotteslästerlichen Worte ausgeruffen: Precarer Deum, ut vindicaret injuriam mihi illatam; Verum cum incertum Deusne, num Diabolus sit? neutrum imploro.

v. Gisb. Voëtius Disp. Select. P. 1. p. 147.

CCLXXXV. Casimirus Liszynky Podsedeck Brzesky ein Polnischer Edelmann/ kam wegen eines edirten und aus 15. Bogen bestehenden Buches/ worinnen er das wahre Wesen GOttes verläugnet/ und expresse decisive & positive ofters dsarinnen gesetzt/ wir Atheisten glauben also sc in die Inqvisiton, und wurde ihm/ nach dem er bey seiner Defension wenig urhebliches vorbringen können/ auch das Todes Urthel zuerkannt/ welches darinnen bestund: Daß seine Schrifften in seiner Hand / auf dem Marckte/ er selbst nachgehends aus der Stadt geführet/ und lebendig verbrannt/ seine Güter confisciret, das Hauß/ darinnen er gewohnet / abgebrochen/ und der Platz zu ewigen Zeiten wüste gelassen werden solte. Es widerfuhr aber gedachtem Delinqventen noch die Gnade/ daß er zu erst decolliret, hernach verbrand/ und denn seine Asche in ein Stücke geladen/ und gegen die Tartarey zu geschossen wurde. DIß geschahe Anno 1689. den 30. Martii / nach dem Ausspruch des Königl. Senats auf dem Reichs-Tage zu Warschau/ wie die davon heraus gekommene Historische Relation, so eben in gedachtem Jahre gedruckt worden/ mit mehrerem zeuget.

Damit man auch Nachricht habe von den Heck-Thalern oder Heck-Groschen der Hexen und Zauberer/ auch wie sie denselben erlangen und bekommen;

Schreibet Georg Steinhardus über das andere Gebot/ pag. 72. daß der Heckthaler oder Groschen also erfunden worden: In der Christnacht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0596" n="586"/>
Kays. Rechten nicht definiret qvoniam fortè de sceleribus ejusmodiabominandis Leges ferri non debuerunt juxta Solonis monitum. Weil aber gleichwol die Boßheit so hoch gestiegen/ wie solches die Exempel Henrici VII. (v. Joh. Micrael. Syntagm. Hist. L. 2. c. 5. n. 15.) und Gotfridi Lotharing. Ducis, dem ein Geistl, si superis placet, Gift in den Kelch gethan/ uti id refert Ant. Hornb. Hist. L. 1. p. 35. bezeugen; So könnte auch billich aufs Feuer erkannt werden.</p>
        <p>v. Stryck. de Jur. Sens. Diss. 6. c. 4. n. 33.</p>
        <p>CCLXXXIV. Der so beschriene Atheist Jul. Caes. Vaninus wurde zu Tholosa Anno                      1669. verbrand/ worbey denn sonderlich notabel, daß als er jetzt sterben solte                     / die Gotteslästerlichen Worte ausgeruffen: Precarer Deum, ut vindicaret                      injuriam mihi illatam; Verum cum incertum Deusne, num Diabolus sit? neutrum                      imploro.</p>
        <p>v. Gisb. Voëtius Disp. Select. P. 1. p. 147.</p>
        <p>CCLXXXV. Casimirus Liszynky Podsedeck Brzesky ein Polnischer Edelmann/ kam wegen                      eines edirten und aus 15. Bogen bestehenden Buches/ worinnen er das wahre Wesen                      GOttes verläugnet/ und expresse decisive &amp; positive ofters dsarinnen                      gesetzt/ wir Atheisten glauben also sc in die Inqvisiton, und wurde ihm/ nach                      dem er bey seiner Defension wenig urhebliches vorbringen können/ auch das Todes                      Urthel zuerkannt/ welches darinnen bestund: Daß seine Schrifften in seiner Hand                     / auf dem Marckte/ er selbst nachgehends aus der Stadt geführet/ und lebendig                      verbrannt/ seine Güter confisciret, das Hauß/ darinnen er gewohnet /                      abgebrochen/ und der Platz zu ewigen Zeiten wüste gelassen werden solte. Es                      widerfuhr aber gedachtem Delinqventen noch die Gnade/ daß er zu erst                      decolliret, hernach verbrand/ und denn seine Asche in ein Stücke geladen/ und                      gegen die Tartarey zu geschossen wurde. DIß geschahe Anno 1689. den 30. Martii /                      nach dem Ausspruch des Königl. Senats auf dem Reichs-Tage zu Warschau/ wie die                      davon heraus gekommene Historische Relation, so eben in gedachtem Jahre gedruckt                      worden/ mit mehrerem zeuget.</p>
        <p>Damit man auch Nachricht habe von den Heck-Thalern oder Heck-Groschen der Hexen                      und Zauberer/ auch wie sie denselben erlangen und bekommen;</p>
        <p>Schreibet Georg Steinhardus über das andere Gebot/ pag. 72. daß der Heckthaler                      oder Groschen also erfunden worden: In der Christnacht
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[586/0596] Kays. Rechten nicht definiret qvoniam fortè de sceleribus ejusmodiabominandis Leges ferri non debuerunt juxta Solonis monitum. Weil aber gleichwol die Boßheit so hoch gestiegen/ wie solches die Exempel Henrici VII. (v. Joh. Micrael. Syntagm. Hist. L. 2. c. 5. n. 15.) und Gotfridi Lotharing. Ducis, dem ein Geistl, si superis placet, Gift in den Kelch gethan/ uti id refert Ant. Hornb. Hist. L. 1. p. 35. bezeugen; So könnte auch billich aufs Feuer erkannt werden. v. Stryck. de Jur. Sens. Diss. 6. c. 4. n. 33. CCLXXXIV. Der so beschriene Atheist Jul. Caes. Vaninus wurde zu Tholosa Anno 1669. verbrand/ worbey denn sonderlich notabel, daß als er jetzt sterben solte / die Gotteslästerlichen Worte ausgeruffen: Precarer Deum, ut vindicaret injuriam mihi illatam; Verum cum incertum Deusne, num Diabolus sit? neutrum imploro. v. Gisb. Voëtius Disp. Select. P. 1. p. 147. CCLXXXV. Casimirus Liszynky Podsedeck Brzesky ein Polnischer Edelmann/ kam wegen eines edirten und aus 15. Bogen bestehenden Buches/ worinnen er das wahre Wesen GOttes verläugnet/ und expresse decisive & positive ofters dsarinnen gesetzt/ wir Atheisten glauben also sc in die Inqvisiton, und wurde ihm/ nach dem er bey seiner Defension wenig urhebliches vorbringen können/ auch das Todes Urthel zuerkannt/ welches darinnen bestund: Daß seine Schrifften in seiner Hand / auf dem Marckte/ er selbst nachgehends aus der Stadt geführet/ und lebendig verbrannt/ seine Güter confisciret, das Hauß/ darinnen er gewohnet / abgebrochen/ und der Platz zu ewigen Zeiten wüste gelassen werden solte. Es widerfuhr aber gedachtem Delinqventen noch die Gnade/ daß er zu erst decolliret, hernach verbrand/ und denn seine Asche in ein Stücke geladen/ und gegen die Tartarey zu geschossen wurde. DIß geschahe Anno 1689. den 30. Martii / nach dem Ausspruch des Königl. Senats auf dem Reichs-Tage zu Warschau/ wie die davon heraus gekommene Historische Relation, so eben in gedachtem Jahre gedruckt worden/ mit mehrerem zeuget. Damit man auch Nachricht habe von den Heck-Thalern oder Heck-Groschen der Hexen und Zauberer/ auch wie sie denselben erlangen und bekommen; Schreibet Georg Steinhardus über das andere Gebot/ pag. 72. daß der Heckthaler oder Groschen also erfunden worden: In der Christnacht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/596
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/596>, abgerufen am 21.11.2024.