Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.XVII. Und ist daher das Sprichwort: FUMUM VENDERE, entstanden/ de qvo vid. Eram. Chiliad. 1. cent. 3. Proverb. 41. Vid. cit. Mylerum ab Ehrenbach d. c. 7. §. 16. ubi de horum poenis agit. XVIII. Den 3. Augusti 1604. wurden zu Prage vier Mordbrenner also justificiret: Erstlich sind vier Seulen mit Ketten aufgerichtet worden/ an Dreye wurden die Mordbrenner/ und an die Vierdte ein Mann und Weib gebunden/ folgends umb eine Seule glüende Kohlen gemacht/ und dieselbe Ubelthäter gleichsam lebendig gebraten. Wenn nun einer nach langen herumb Lauffen auf der Erde zu kühlen sich niederlegen wolte/ wurd er mit heissen Oel besprützet/ und dieses brachte ihnen allererst die gröste Pein/ solches trieben sie mit ihnen eine halbe Stunde lang/ und wurden endlich zu Asche verbrannt. Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 38. XIX. Anno 1067. den 23. Febr. ist eine unzüchtige Soldaten Frau und eine Bettelmagd/ welche Gifft-Pulver hin und wieder ausgesäet/ zu Franckenstein auf die Leiter gebunden/ mit angehengten Pulver am Halse/ auf den Holtzhaufen geschoben/ droben mit glüenden Zangen an Brüsten gerissen/ umbgekehret/ auf das Angesicht geleget und verbrannt worden. XX. Nach diesem kam ein Polnischer Todten-Gräber umb das Ende der Pest nach Franckenstein unter dem Schein Todten zu begraben/ und die Häuser zu saubern: aber er hatte/ wie vorhin in Polen/ Gifft-Pulver ausgestreuet/ die zugeschlagene Häuser erbrochen/ Unzucht und Diebstahl begangen/ derselbe bekam diesen Lohn: Erstlich wurden er mit Feuer-Zangen an den Fingern der beyden Hände und jeder Brust gezwicket/ lebendig an einen Pfahl geschmiedet/ und beym Feuer von ferne bey einer Stunden lang geschmäucht. Idem in der Schlesischen Chronic. pag. 227. XXI. Den 10. Martii 1607. wurde ein Todten-Gräber auf der Probstey zu Breslau / weil er Pestilentzische Drüsen und das Fette aus Dreyen todten Leichen geschnitten/ und an andern Orten mehr Gifft-Pulver ausgestreuet/ auch dem Todten-Gräber zu Franckenstein etliche Deuten voll davon verehret/ die Särge in den Gräbern geösnet/ den Leichen-Schmuck abgezogen/ an beyden Armen und der rechten Brust im Töpfer gäßlein der Neustadt am Ringe auf einen Leiter-Wagen mit glüenden Zangen angegriffen/ und auf dem Anger lebendig an einer höltzernen Kreutz-Seule an dem Halse/ Leibe/ Händen und Füssen mit 5. Ketten angeschmiedet/ und von hinten und vorn beym Feuer geschmäucht. XVII. Und ist daher das Sprichwort: FUMUM VENDERE, entstanden/ de qvo vid. Eram. Chiliad. 1. cent. 3. Proverb. 41. Vid. cit. Mylerum ab Ehrenbach d. c. 7. §. 16. ubi de horum poenis agit. XVIII. Den 3. Augusti 1604. wurden zu Prage vier Mordbrenner also justificiret: Erstlich sind vier Seulen mit Ketten aufgerichtet worden/ an Dreye wurden die Mordbrenner/ und an die Vierdte ein Mann und Weib gebunden/ folgends umb eine Seule glüende Kohlen gemacht/ und dieselbe Ubelthäter gleichsam lebendig gebraten. Wenn nun einer nach langen herumb Lauffen auf der Erde zu kühlen sich niederlegen wolte/ wurd er mit heissen Oel besprützet/ und dieses brachte ihnen allererst die gröste Pein/ solches trieben sie mit ihnen eine halbe Stunde lang/ und wurden endlich zu Asche verbrannt. Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 38. XIX. Anno 1067. den 23. Febr. ist eine unzüchtige Soldaten Frau und eine Bettelmagd/ welche Gifft-Pulver hin und wieder ausgesäet/ zu Franckenstein auf die Leiter gebunden/ mit angehengten Pulver am Halse/ auf den Holtzhaufen geschoben/ droben mit glüenden Zangen an Brüsten gerissen/ umbgekehret/ auf das Angesicht geleget und verbrannt worden. XX. Nach diesem kam ein Polnischer Todten-Gräber umb das Ende der Pest nach Franckenstein unter dem Schein Todten zu begraben/ und die Häuser zu saubern: aber er hatte/ wie vorhin in Polen/ Gifft-Pulver ausgestreuet/ die zugeschlagene Häuser erbrochen/ Unzucht und Diebstahl begangen/ derselbe bekam diesen Lohn: Erstlich wurden er mit Feuer-Zangen an den Fingern der beyden Hände und jeder Brust gezwicket/ lebendig an einen Pfahl geschmiedet/ und beym Feuer von ferne bey einer Stunden lang geschmäucht. Idem in der Schlesischen Chronic. pag. 227. XXI. Den 10. Martii 1607. wurde ein Todten-Gräber auf der Probstey zu Breslau / weil er Pestilentzische Drüsen und das Fette aus Dreyen todten Leichen geschnitten/ und an andern Orten mehr Gifft-Pulver ausgestreuet/ auch dem Todten-Gräber zu Franckenstein etliche Deuten voll davon verehret/ die Särge in den Gräbern geösnet/ den Leichen-Schmuck abgezogen/ an beyden Armen und der rechten Brust im Töpfer gäßlein der Neustadt am Ringe auf einen Leiter-Wagen mit glüenden Zangen angegriffen/ und auf dem Anger lebendig an einer höltzernen Kreutz-Seule an dem Halse/ Leibe/ Händen und Füssen mit 5. Ketten angeschmiedet/ und von hinten und vorn beym Feuer geschmäucht. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0603" n="593"/> <p>XVII. Und ist daher das Sprichwort: FUMUM VENDERE, entstanden/ de qvo vid. Eram. Chiliad. 1. cent. 3. Proverb. 41.</p> <p>Vid. cit. Mylerum ab Ehrenbach d. c. 7. §. 16. ubi de horum poenis agit.</p> <p>XVIII. Den 3. Augusti 1604. wurden zu Prage vier Mordbrenner also justificiret: Erstlich sind vier Seulen mit Ketten aufgerichtet worden/ an Dreye wurden die Mordbrenner/ und an die Vierdte ein Mann und Weib gebunden/ folgends umb eine Seule glüende Kohlen gemacht/ und dieselbe Ubelthäter gleichsam lebendig gebraten. Wenn nun einer nach langen herumb Lauffen auf der Erde zu kühlen sich niederlegen wolte/ wurd er mit heissen Oel besprützet/ und dieses brachte ihnen allererst die gröste Pein/ solches trieben sie mit ihnen eine halbe Stunde lang/ und wurden endlich zu Asche verbrannt.</p> <p>Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 38.</p> <p>XIX. Anno 1067. den 23. Febr. ist eine unzüchtige Soldaten Frau und eine Bettelmagd/ welche Gifft-Pulver hin und wieder ausgesäet/ zu Franckenstein auf die Leiter gebunden/ mit angehengten Pulver am Halse/ auf den Holtzhaufen geschoben/ droben mit glüenden Zangen an Brüsten gerissen/ umbgekehret/ auf das Angesicht geleget und verbrannt worden.</p> <p>XX. Nach diesem kam ein Polnischer Todten-Gräber umb das Ende der Pest nach Franckenstein unter dem Schein Todten zu begraben/ und die Häuser zu saubern: aber er hatte/ wie vorhin in Polen/ Gifft-Pulver ausgestreuet/ die zugeschlagene Häuser erbrochen/ Unzucht und Diebstahl begangen/ derselbe bekam diesen Lohn: Erstlich wurden er mit Feuer-Zangen an den Fingern der beyden Hände und jeder Brust gezwicket/ lebendig an einen Pfahl geschmiedet/ und beym Feuer von ferne bey einer Stunden lang geschmäucht.</p> <p>Idem in der Schlesischen Chronic. pag. 227.</p> <p>XXI. Den 10. Martii 1607. wurde ein Todten-Gräber auf der Probstey zu Breslau / weil er Pestilentzische Drüsen und das Fette aus Dreyen todten Leichen geschnitten/ und an andern Orten mehr Gifft-Pulver ausgestreuet/ auch dem Todten-Gräber zu Franckenstein etliche Deuten voll davon verehret/ die Särge in den Gräbern geösnet/ den Leichen-Schmuck abgezogen/ an beyden Armen und der rechten Brust im Töpfer gäßlein der Neustadt am Ringe auf einen Leiter-Wagen mit glüenden Zangen angegriffen/ und auf dem Anger lebendig an einer höltzernen Kreutz-Seule an dem Halse/ Leibe/ Händen und Füssen mit 5. Ketten angeschmiedet/ und von hinten und vorn beym Feuer geschmäucht.</p> </div> </body> </text> </TEI> [593/0603]
XVII. Und ist daher das Sprichwort: FUMUM VENDERE, entstanden/ de qvo vid. Eram. Chiliad. 1. cent. 3. Proverb. 41.
Vid. cit. Mylerum ab Ehrenbach d. c. 7. §. 16. ubi de horum poenis agit.
XVIII. Den 3. Augusti 1604. wurden zu Prage vier Mordbrenner also justificiret: Erstlich sind vier Seulen mit Ketten aufgerichtet worden/ an Dreye wurden die Mordbrenner/ und an die Vierdte ein Mann und Weib gebunden/ folgends umb eine Seule glüende Kohlen gemacht/ und dieselbe Ubelthäter gleichsam lebendig gebraten. Wenn nun einer nach langen herumb Lauffen auf der Erde zu kühlen sich niederlegen wolte/ wurd er mit heissen Oel besprützet/ und dieses brachte ihnen allererst die gröste Pein/ solches trieben sie mit ihnen eine halbe Stunde lang/ und wurden endlich zu Asche verbrannt.
Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 38.
XIX. Anno 1067. den 23. Febr. ist eine unzüchtige Soldaten Frau und eine Bettelmagd/ welche Gifft-Pulver hin und wieder ausgesäet/ zu Franckenstein auf die Leiter gebunden/ mit angehengten Pulver am Halse/ auf den Holtzhaufen geschoben/ droben mit glüenden Zangen an Brüsten gerissen/ umbgekehret/ auf das Angesicht geleget und verbrannt worden.
XX. Nach diesem kam ein Polnischer Todten-Gräber umb das Ende der Pest nach Franckenstein unter dem Schein Todten zu begraben/ und die Häuser zu saubern: aber er hatte/ wie vorhin in Polen/ Gifft-Pulver ausgestreuet/ die zugeschlagene Häuser erbrochen/ Unzucht und Diebstahl begangen/ derselbe bekam diesen Lohn: Erstlich wurden er mit Feuer-Zangen an den Fingern der beyden Hände und jeder Brust gezwicket/ lebendig an einen Pfahl geschmiedet/ und beym Feuer von ferne bey einer Stunden lang geschmäucht.
Idem in der Schlesischen Chronic. pag. 227.
XXI. Den 10. Martii 1607. wurde ein Todten-Gräber auf der Probstey zu Breslau / weil er Pestilentzische Drüsen und das Fette aus Dreyen todten Leichen geschnitten/ und an andern Orten mehr Gifft-Pulver ausgestreuet/ auch dem Todten-Gräber zu Franckenstein etliche Deuten voll davon verehret/ die Särge in den Gräbern geösnet/ den Leichen-Schmuck abgezogen/ an beyden Armen und der rechten Brust im Töpfer gäßlein der Neustadt am Ringe auf einen Leiter-Wagen mit glüenden Zangen angegriffen/ und auf dem Anger lebendig an einer höltzernen Kreutz-Seule an dem Halse/ Leibe/ Händen und Füssen mit 5. Ketten angeschmiedet/ und von hinten und vorn beym Feuer geschmäucht.
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