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Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.

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als schlechtes, er setzt sie auch davon in Kenntniß,
daß herrschen angenehmer und lukrativer ist als ge-
horchen.

Aber wie? - auch die Frauen sollten mit diesem
Jnstinkt der Unterordnung behaftet sein? Und sehen
wir denn nicht täglich, wie der größere Theil von ihnen
in der Ehe um die Herrschaft mit dem Manne ringt?
und sind nicht diese Jnsurrektionsversuche der Frauen
ein stehendes Capital all unserer Romane und Possen?

Wann hätte sich je der Jnstinkt einer Frau da-
gegen empört, über einen oder mehrere Männer oder
über ihre sämmtlichen Mitschwestern zu herrschen?

Sagt doch selbst der leidenschaftlichste Verehrer
der Frauen-Sklaverei, Bogumil Goltz, "die Frau muß
den Mann im Garn und in der Macht haben, wenn
ihr ganz wohl zu Muthe sein soll."

So will Mr. Chaplin denn doch wohl den Jnstink
t des ganzen Menschengeschlechts nur gegen die Theil-
nahme der Frau am politischen Leben gerichtet wissen.

Wenn wir nur nicht auf jedem Blatt der Geschichte
von Frauen läsen, die begierig nach Einfluß und Macht
getrachtet, und die an dieser Macht, wenn sie ihnen
zu Theil geworden, mit zäher Beharrlichkeit festgehalten
hätten.

als schlechtes, er setzt sie auch davon in Kenntniß,
daß herrschen angenehmer und lukrativer ist als ge-
horchen.

Aber wie? – auch die Frauen sollten mit diesem
Jnstinkt der Unterordnung behaftet sein? Und sehen
wir denn nicht täglich, wie der größere Theil von ihnen
in der Ehe um die Herrschaft mit dem Manne ringt?
und sind nicht diese Jnsurrektionsversuche der Frauen
ein stehendes Capital all unserer Romane und Possen?

Wann hätte sich je der Jnstinkt einer Frau da-
gegen empört, über einen oder mehrere Männer oder
über ihre sämmtlichen Mitschwestern zu herrschen?

Sagt doch selbst der leidenschaftlichste Verehrer
der Frauen-Sklaverei, Bogumil Goltz, „die Frau muß
den Mann im Garn und in der Macht haben, wenn
ihr ganz wohl zu Muthe sein soll.‟

So will Mr. Chaplin denn doch wohl den Jnstink
t des ganzen Menschengeschlechts nur gegen die Theil-
nahme der Frau am politischen Leben gerichtet wissen.

Wenn wir nur nicht auf jedem Blatt der Geschichte
von Frauen läsen, die begierig nach Einfluß und Macht
getrachtet, und die an dieser Macht, wenn sie ihnen
zu Theil geworden, mit zäher Beharrlichkeit festgehalten
hätten.

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[146/0154] als schlechtes, er setzt sie auch davon in Kenntniß, daß herrschen angenehmer und lukrativer ist als ge- horchen. Aber wie? – auch die Frauen sollten mit diesem Jnstinkt der Unterordnung behaftet sein? Und sehen wir denn nicht täglich, wie der größere Theil von ihnen in der Ehe um die Herrschaft mit dem Manne ringt? und sind nicht diese Jnsurrektionsversuche der Frauen ein stehendes Capital all unserer Romane und Possen? Wann hätte sich je der Jnstinkt einer Frau da- gegen empört, über einen oder mehrere Männer oder über ihre sämmtlichen Mitschwestern zu herrschen? Sagt doch selbst der leidenschaftlichste Verehrer der Frauen-Sklaverei, Bogumil Goltz, „die Frau muß den Mann im Garn und in der Macht haben, wenn ihr ganz wohl zu Muthe sein soll.‟ So will Mr. Chaplin denn doch wohl den Jnstink t des ganzen Menschengeschlechts nur gegen die Theil- nahme der Frau am politischen Leben gerichtet wissen. Wenn wir nur nicht auf jedem Blatt der Geschichte von Frauen läsen, die begierig nach Einfluß und Macht getrachtet, und die an dieser Macht, wenn sie ihnen zu Theil geworden, mit zäher Beharrlichkeit festgehalten hätten.

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/154>, abgerufen am 04.12.2024.