Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.der Referent fügt noch hinzu, daß mehr als eine dieser Die ganze Abstimmung im englischen Parlament Noch eine besonders feine Bemerkung des Refe- der Referent fügt noch hinzu, daß mehr als eine dieser Die ganze Abstimmung im englischen Parlament Noch eine besonders feine Bemerkung des Refe- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0164" n="156"/> der Referent fügt noch hinzu, daß mehr als eine dieser<lb/> Damen ihn freigebig in ihrem Testament bedacht habe.</p><lb/> <p>Die ganze Abstimmung im englischen Parlament<lb/> erklärt dieser Herr für einen galanten Scherz. Wie<lb/> kommt der Herr dazu, ernste englische Staatsmänner<lb/> zu bezüchtigen, das Parlament für ein Lokal zur Ab-<lb/> lagerung ihrer Privatscherze angesehen zu haben, ob-<lb/> wohl einer der eifrigsten Gegner der Frauen ausdrück-<lb/> lich erklärt (Mr. Chaplin): „<hi rendition="#aq">J am no longer prepared<lb/> to deny that it is a serious question and one which<lb/> deserves the anxious and careful attention of this<lb/> house</hi>.‟ (Jch bin nicht länger geneigt, zu leugnen, daß<lb/> es eine ernste Frage ist, welche die peinlichste und sorg-<lb/> same Aufmerksamkeit des Hauses erfordert.) Wahr-<lb/> scheinlich ist der Berichterstatter zu seiner Ansicht durch<lb/> die Wahrnehmung gelangt, daß bei dergleichen Ver-<lb/> handlungen von den Gegnern der Frauenfreiheit stets<lb/> jene allbekannten Pöbelwitze über Frauen gerissen werden,<lb/> die bei unsern Possenaufführungen dem Publikum so<lb/> unendliches Vergnügen bereiten.</p><lb/> <p>Noch eine besonders feine Bemerkung des Refe-<lb/> renten wollen wir nicht übergehen. Er giebt zu, daß<lb/> die Zahl der unverheiratheten Frauen in England von<lb/> Jahr zu Jahr steige. Die Schuld dieses Altjungfer-<lb/> thums aber trägt seiner Meinung nach die weibliche<lb/>   </p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0164]
der Referent fügt noch hinzu, daß mehr als eine dieser
Damen ihn freigebig in ihrem Testament bedacht habe.
Die ganze Abstimmung im englischen Parlament
erklärt dieser Herr für einen galanten Scherz. Wie
kommt der Herr dazu, ernste englische Staatsmänner
zu bezüchtigen, das Parlament für ein Lokal zur Ab-
lagerung ihrer Privatscherze angesehen zu haben, ob-
wohl einer der eifrigsten Gegner der Frauen ausdrück-
lich erklärt (Mr. Chaplin): „J am no longer prepared
to deny that it is a serious question and one which
deserves the anxious and careful attention of this
house.‟ (Jch bin nicht länger geneigt, zu leugnen, daß
es eine ernste Frage ist, welche die peinlichste und sorg-
same Aufmerksamkeit des Hauses erfordert.) Wahr-
scheinlich ist der Berichterstatter zu seiner Ansicht durch
die Wahrnehmung gelangt, daß bei dergleichen Ver-
handlungen von den Gegnern der Frauenfreiheit stets
jene allbekannten Pöbelwitze über Frauen gerissen werden,
die bei unsern Possenaufführungen dem Publikum so
unendliches Vergnügen bereiten.
Noch eine besonders feine Bemerkung des Refe-
renten wollen wir nicht übergehen. Er giebt zu, daß
die Zahl der unverheiratheten Frauen in England von
Jahr zu Jahr steige. Die Schuld dieses Altjungfer-
thums aber trägt seiner Meinung nach die weibliche
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |