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Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.

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versetzt hat, wird fast immer in ihrem Leben kläglich
scheitern.

"Die besten Weiber", sagt Thackeray, "sind Heuch-
lerinnen und dabei meine ich nicht blos die Koketten,
sondern unsre Muster von Hausfrauen und Tugendvorbilder
.... Eine gute Hausfrau ist nothwendig
eine Nasendreherin und Corneliens Gemahl wurde be-
trogen wie Potiphar, nur in andrer Weise."

Von den Japanern, bei denen der unumschränkteste
Absolutismus herrscht, sagt ein bewährter Reisender:
"Sie sind wie Kinder von einem tyrannischen Vater
artig und sittsam erzogen, sie stehlen nicht, sie naschen
nicht, sie beschmutzen ihre Kleider nicht, sie wagen
niemals eine Bitte, sind stets zufrieden mit dem, was
sie erhalten und geben Fremden artig die Hand; sie
sind dem Anschein nach durchaus wohlerzogene Kinder.
Sie können kaum etwas Böses thun, denn sie sind
stets sorgsam überwacht und wohin sie immer blicken,
fällt ihr Auge auf eine Gesetzestafel, welche unabänder-
lich Tod verkündet. Darum ziehen sie es vor, sich
um ihre Kohlenbecken zu setzen, aus kleinen Pfeifen
mit Köpfen so groß wie Kinderfingerhütchen Taback
zu rauchen, aus kleinen Täßchen Thee zu trinken, in
kleinen Büchern ihre Buchstaben zu malen und glücklich
und zufrieden auszusehen - es fehlt der freie Wille."

versetzt hat, wird fast immer in ihrem Leben kläglich
scheitern.

„Die besten Weiber‟, sagt Thackeray, „sind Heuch-
lerinnen und dabei meine ich nicht blos die Koketten,
sondern unsre Muster von Hausfrauen und Tugendvorbilder
…. Eine gute Hausfrau ist nothwendig
eine Nasendreherin und Corneliens Gemahl wurde be-
trogen wie Potiphar, nur in andrer Weise.‟

Von den Japanern, bei denen der unumschränkteste
Absolutismus herrscht, sagt ein bewährter Reisender:
„Sie sind wie Kinder von einem tyrannischen Vater
artig und sittsam erzogen, sie stehlen nicht, sie naschen
nicht, sie beschmutzen ihre Kleider nicht, sie wagen
niemals eine Bitte, sind stets zufrieden mit dem, was
sie erhalten und geben Fremden artig die Hand; sie
sind dem Anschein nach durchaus wohlerzogene Kinder.
Sie können kaum etwas Böses thun, denn sie sind
stets sorgsam überwacht und wohin sie immer blicken,
fällt ihr Auge auf eine Gesetzestafel, welche unabänder-
lich Tod verkündet. Darum ziehen sie es vor, sich
um ihre Kohlenbecken zu setzen, aus kleinen Pfeifen
mit Köpfen so groß wie Kinderfingerhütchen Taback
zu rauchen, aus kleinen Täßchen Thee zu trinken, in
kleinen Büchern ihre Buchstaben zu malen und glücklich
und zufrieden auszusehen – es fehlt der freie Wille.‟

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[45/0053] versetzt hat, wird fast immer in ihrem Leben kläglich scheitern. „Die besten Weiber‟, sagt Thackeray, „sind Heuch- lerinnen und dabei meine ich nicht blos die Koketten, sondern unsre Muster von Hausfrauen und Tugendvorbilder …. Eine gute Hausfrau ist nothwendig eine Nasendreherin und Corneliens Gemahl wurde be- trogen wie Potiphar, nur in andrer Weise.‟ Von den Japanern, bei denen der unumschränkteste Absolutismus herrscht, sagt ein bewährter Reisender: „Sie sind wie Kinder von einem tyrannischen Vater artig und sittsam erzogen, sie stehlen nicht, sie naschen nicht, sie beschmutzen ihre Kleider nicht, sie wagen niemals eine Bitte, sind stets zufrieden mit dem, was sie erhalten und geben Fremden artig die Hand; sie sind dem Anschein nach durchaus wohlerzogene Kinder. Sie können kaum etwas Böses thun, denn sie sind stets sorgsam überwacht und wohin sie immer blicken, fällt ihr Auge auf eine Gesetzestafel, welche unabänder- lich Tod verkündet. Darum ziehen sie es vor, sich um ihre Kohlenbecken zu setzen, aus kleinen Pfeifen mit Köpfen so groß wie Kinderfingerhütchen Taback zu rauchen, aus kleinen Täßchen Thee zu trinken, in kleinen Büchern ihre Buchstaben zu malen und glücklich und zufrieden auszusehen – es fehlt der freie Wille.‟

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_frauenfrage_1876/53>, abgerufen am 30.11.2024.