Dohm, Hedwig: Der Frauen Natur und Recht. Berlin, 1876.Das Stimmrecht der Frauen. Ueberall sind es dieselben socialen Fragen, welche Man könnte vielleicht sagen, es sei ein Kampf Der Gott, der überwunden werden soll, ist jener Das Stimmrecht der Frauen. Ueberall sind es dieselben socialen Fragen, welche Man könnte vielleicht sagen, es sei ein Kampf Der Gott, der überwunden werden soll, ist jener <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0065" n="[57]"/> <div n="1"> <head>Das Stimmrecht der Frauen.</head><lb/> <p>Ueberall sind es dieselben socialen Fragen, welche<lb/> die moderne Welt in ihren Tiefen aufregen. Es ist<lb/> der Kampf zwischen Aberglauben und Wissenschaft,<lb/> zwischen Autorität und Vernunft, zwischen dem natür-<lb/> lichen und dem traditionellen oder historischen Recht<lb/> des Menschen, der immer stärker und nachhaltiger das<lb/> Bewußtsein der Völkerseelen durchdringt.</p><lb/> <p>Man könnte vielleicht sagen, es sei ein Kampf<lb/> zwischen Gott und Mensch, der gegenwärtig die Grund-<lb/> pfeiler der Gesellschaft erschüttert.</p><lb/> <p>Der Gott, der überwunden werden soll, ist jener<lb/> Götze mit dem Medusenhaupt, vor dessen Starrblick<lb/> der natürliche Mensch zu einem Automaten ein-<lb/> geschrumpft ist, es ist jener Monopolgott, aus dessen<lb/> Allmacht das Königthum, die Kirche, die Klassen und<lb/> die Geschlechter ihre Privilegien herleiten, jener Gott,<lb/>   </p> </div> </body> </text> </TEI> [[57]/0065]
Das Stimmrecht der Frauen.
Ueberall sind es dieselben socialen Fragen, welche
die moderne Welt in ihren Tiefen aufregen. Es ist
der Kampf zwischen Aberglauben und Wissenschaft,
zwischen Autorität und Vernunft, zwischen dem natür-
lichen und dem traditionellen oder historischen Recht
des Menschen, der immer stärker und nachhaltiger das
Bewußtsein der Völkerseelen durchdringt.
Man könnte vielleicht sagen, es sei ein Kampf
zwischen Gott und Mensch, der gegenwärtig die Grund-
pfeiler der Gesellschaft erschüttert.
Der Gott, der überwunden werden soll, ist jener
Götze mit dem Medusenhaupt, vor dessen Starrblick
der natürliche Mensch zu einem Automaten ein-
geschrumpft ist, es ist jener Monopolgott, aus dessen
Allmacht das Königthum, die Kirche, die Klassen und
die Geschlechter ihre Privilegien herleiten, jener Gott,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-07T16:13:32Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |