Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.Freilich, es giebt Jnsekten, die aus derselben Blume, Madame Roland, die für eine politische Jdee starb, Rein war die Jungfrau von Orleans. Rein vor Gott war auch Charlotte Corday, die ein Meine Gegner mögen mir eine Frage beantworten: Selbstverständlich das Letztere. Sind alle Männer gut? Nein. Verheirathen sich nur die guten? Nein - auch die schlechten. Jst etwa so ungefähr die Hälfte aller Männer schlecht? Man bleibt die Antwort schuldig, und ich will auch Wir können den Männern nicht genug den Antheil Aber auch wir wollen nicht zurückbleiben, wir wollen Freilich, es giebt Jnsekten, die aus derselben Blume, Madame Roland, die für eine politische Jdee starb, Rein war die Jungfrau von Orleans. Rein vor Gott war auch Charlotte Corday, die ein Meine Gegner mögen mir eine Frage beantworten: Selbstverständlich das Letztere. Sind alle Männer gut? Nein. Verheirathen sich nur die guten? Nein – auch die schlechten. Jst etwa so ungefähr die Hälfte aller Männer schlecht? Man bleibt die Antwort schuldig, und ich will auch Wir können den Männern nicht genug den Antheil Aber auch wir wollen nicht zurückbleiben, wir wollen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0213" n="205"/> <p>Freilich, es giebt Jnsekten, die aus derselben Blume,<lb/> aus der die Biene Honig saugt, Gift destilliren. Für<lb/> Alles läßt sich eben nicht aussorgen. Seelenreinheits-<lb/> Versicherungs-Gesellschaften giebt es vorläufig noch nicht.</p><lb/> <p>Madame Roland, die für eine politische Jdee starb,<lb/> war rein.</p><lb/> <p>Rein war die Jungfrau von Orleans.</p><lb/> <p>Rein vor Gott war auch Charlotte Corday, die ein<lb/> politisches Verbrechen beging.</p><lb/> <p>Meine Gegner mögen mir eine Frage beantworten:<lb/> Was ist geeigneter, eine reine Seele zu trüben, die vor-<lb/> übergehende Theilnahme an einer politischen Agitation,<lb/> oder die lebenslängliche Gemeinschaft mit einem schlechten<lb/> Manne?</p><lb/> <p>Selbstverständlich das Letztere.</p><lb/> <p>Sind alle Männer gut?</p><lb/> <p>Nein.</p><lb/> <p>Verheirathen sich nur die guten?</p><lb/> <p>Nein – auch die schlechten.</p><lb/> <p>Jst etwa so ungefähr die Hälfte aller Männer schlecht?</p><lb/> <p>Man bleibt die Antwort schuldig, und ich will auch<lb/> nicht weiter mit Fragen zudringlich werden.</p><lb/> <p>Wir <choice><sic>könnnen</sic><corr>können</corr></choice> den Männern nicht genug den Antheil<lb/> danken, den sie an unserer Reinheit nehmen.</p><lb/> <p>Aber auch wir wollen nicht zurückbleiben, wir wollen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0213]
Freilich, es giebt Jnsekten, die aus derselben Blume,
aus der die Biene Honig saugt, Gift destilliren. Für
Alles läßt sich eben nicht aussorgen. Seelenreinheits-
Versicherungs-Gesellschaften giebt es vorläufig noch nicht.
Madame Roland, die für eine politische Jdee starb,
war rein.
Rein war die Jungfrau von Orleans.
Rein vor Gott war auch Charlotte Corday, die ein
politisches Verbrechen beging.
Meine Gegner mögen mir eine Frage beantworten:
Was ist geeigneter, eine reine Seele zu trüben, die vor-
übergehende Theilnahme an einer politischen Agitation,
oder die lebenslängliche Gemeinschaft mit einem schlechten
Manne?
Selbstverständlich das Letztere.
Sind alle Männer gut?
Nein.
Verheirathen sich nur die guten?
Nein – auch die schlechten.
Jst etwa so ungefähr die Hälfte aller Männer schlecht?
Man bleibt die Antwort schuldig, und ich will auch
nicht weiter mit Fragen zudringlich werden.
Wir können den Männern nicht genug den Antheil
danken, den sie an unserer Reinheit nehmen.
Aber auch wir wollen nicht zurückbleiben, wir wollen
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