Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.Was insbesondere das Erröthen der Engländerinnen Hören wir nun auch die Hauptvertreter der Aschen- Die Geschlechter, meint der eine, seien ver- Beim Stimmrecht der Frau läge nun die Gefahr Bequemen wir uns einmal der Ansicht des englischen Jst das Ziel aller Staatsbestrebungen das Glück des Gewiß. Gleichmäßig des weiblichen wie des männlichen? Was insbesondere das Erröthen der Engländerinnen Hören wir nun auch die Hauptvertreter der Aschen- Die Geschlechter, meint der eine, seien ver- Beim Stimmrecht der Frau läge nun die Gefahr Bequemen wir uns einmal der Ansicht des englischen Jst das Ziel aller Staatsbestrebungen das Glück des Gewiß. Gleichmäßig des weiblichen wie des männlichen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0216" n="208"/> <p>Was insbesondere das Erröthen der Engländerinnen<lb/> betrifft, so verräth uns Thakeray in einem seiner Werke,<lb/> daß eine Miß oder Mrs. bereit sei, bei allen Gelegen-<lb/> heiten zu erröthen, wo sich die leiseste Jnconvenienz<lb/> zwischen Natur und Fashion bemerkbar mache.</p><lb/> <p>Hören wir nun auch die Hauptvertreter der Aschen-<lb/> puttel-Theorie:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Die Geschlechter</hi>, meint der eine, <hi rendition="#g">seien ver-<lb/> schieden, der Mann eigne sich mehr für direk-<lb/> tes Regieren, die Frau für Privateinfluß.<lb/> Vernunft herrsche beim Manne, Gefühl und<lb/> Sympathie bei der Frau, sie fänden vorwie-<lb/> gend Genügen im Gefühl, er in der Vernunft</hi>.</p><lb/> <p>Beim Stimmrecht der Frau läge nun die Gefahr<lb/> nahe, daß die Gefühlsrichtung die der Vernunft para-<lb/> lysire, wohl gar beherrsche, während doch das umgekehrte<lb/> Verhältniß das allein richtige sei.</p><lb/> <p>Bequemen wir uns einmal der Ansicht des englischen<lb/> Großgeistes an und acceptiren wir, daß die Frau im<lb/> Besitz des Gefühls, der Mann in dem der Vernunft<lb/> glücklich sei und knüpfen wir daran die Frage:</p><lb/> <p>Jst das Ziel aller Staatsbestrebungen das Glück des<lb/> ganzen Menschengeschlechts?</p><lb/> <p>Gewiß.</p><lb/> <p>Gleichmäßig des weiblichen wie des männlichen?</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0216]
Was insbesondere das Erröthen der Engländerinnen
betrifft, so verräth uns Thakeray in einem seiner Werke,
daß eine Miß oder Mrs. bereit sei, bei allen Gelegen-
heiten zu erröthen, wo sich die leiseste Jnconvenienz
zwischen Natur und Fashion bemerkbar mache.
Hören wir nun auch die Hauptvertreter der Aschen-
puttel-Theorie:
Die Geschlechter, meint der eine, seien ver-
schieden, der Mann eigne sich mehr für direk-
tes Regieren, die Frau für Privateinfluß.
Vernunft herrsche beim Manne, Gefühl und
Sympathie bei der Frau, sie fänden vorwie-
gend Genügen im Gefühl, er in der Vernunft.
Beim Stimmrecht der Frau läge nun die Gefahr
nahe, daß die Gefühlsrichtung die der Vernunft para-
lysire, wohl gar beherrsche, während doch das umgekehrte
Verhältniß das allein richtige sei.
Bequemen wir uns einmal der Ansicht des englischen
Großgeistes an und acceptiren wir, daß die Frau im
Besitz des Gefühls, der Mann in dem der Vernunft
glücklich sei und knüpfen wir daran die Frage:
Jst das Ziel aller Staatsbestrebungen das Glück des
ganzen Menschengeschlechts?
Gewiß.
Gleichmäßig des weiblichen wie des männlichen?
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