flattern und die, in Folge der vielen Feldzugspläne, die sie an ihrem Toilettentische zu entwerfen, und der Schlachten, die sie im Salon zu liefern haben, ihren Beruf als Hausgöttinnen nur mangelhaft erfüllen können.
Sie raisonnirt, sage ich, wohl auch über diese, aber nicht sehr. Nicht die Toiletten- und Vergnügungs- Extravaganzen - nein, die Geistes-Uebergriffe, die Ar- beitsexcesse, die Blaustrumpf-Theorien erregen ihren Haß und ihre Verachtung.
Die Nachsicht der Hausfrau gegen die Salon- und Weltdame ist erklärlich, aus zwei Gründen.
Einmal: Blöde Augen werden stets durch Glanz ge- blendet. Die Eleganz einer Gerson'schen Robe besticht selbst die einfachste Hausfrau.
Und zweitens: Jene Damen greifen das Hausfrauen- thum nicht an, sie denken nicht daran, sich über ihr Ge- schlecht erheben zu wollen, sie überragen, sie demüthigen nicht die Hausfrau, im Gegentheil, sie sind ein Beweis davon, wie wenig eine Frau leisten kann, und dienen deshalb der Hausfrau zur Folie, während jene - die Emancipationslustige - sie mag sich hüten! Jn unsern heiligen Hallen - declamirt Madame Schulz - kocht man außer Gemüse und Seife auch noch Rache.
Spötteln wir diese Seelen-Hermaphrodite in den Grund und Boden. Bezweifeln wir nicht nur die Rein-
flattern und die, in Folge der vielen Feldzugspläne, die sie an ihrem Toilettentische zu entwerfen, und der Schlachten, die sie im Salon zu liefern haben, ihren Beruf als Hausgöttinnen nur mangelhaft erfüllen können.
Sie raisonnirt, sage ich, wohl auch über diese, aber nicht sehr. Nicht die Toiletten- und Vergnügungs- Extravaganzen – nein, die Geistes-Uebergriffe, die Ar- beitsexcesse, die Blaustrumpf-Theorien erregen ihren Haß und ihre Verachtung.
Die Nachsicht der Hausfrau gegen die Salon- und Weltdame ist erklärlich, aus zwei Gründen.
Einmal: Blöde Augen werden stets durch Glanz ge- blendet. Die Eleganz einer Gerson'schen Robe besticht selbst die einfachste Hausfrau.
Und zweitens: Jene Damen greifen das Hausfrauen- thum nicht an, sie denken nicht daran, sich über ihr Ge- schlecht erheben zu wollen, sie überragen, sie demüthigen nicht die Hausfrau, im Gegentheil, sie sind ein Beweis davon, wie wenig eine Frau leisten kann, und dienen deshalb der Hausfrau zur Folie, während jene – die Emancipationslustige – sie mag sich hüten! Jn unsern heiligen Hallen – declamirt Madame Schulz – kocht man außer Gemüse und Seife auch noch Rache.
Spötteln wir diese Seelen-Hermaphrodite in den Grund und Boden. Bezweifeln wir nicht nur die Rein-
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[25/0033]
flattern und die, in Folge der vielen Feldzugspläne, die
sie an ihrem Toilettentische zu entwerfen, und der
Schlachten, die sie im Salon zu liefern haben, ihren
Beruf als Hausgöttinnen nur mangelhaft erfüllen können.
Sie raisonnirt, sage ich, wohl auch über diese, aber
nicht sehr. Nicht die Toiletten- und Vergnügungs-
Extravaganzen – nein, die Geistes-Uebergriffe, die Ar-
beitsexcesse, die Blaustrumpf-Theorien erregen ihren Haß
und ihre Verachtung.
Die Nachsicht der Hausfrau gegen die Salon- und
Weltdame ist erklärlich, aus zwei Gründen.
Einmal: Blöde Augen werden stets durch Glanz ge-
blendet. Die Eleganz einer Gerson'schen Robe besticht
selbst die einfachste Hausfrau.
Und zweitens: Jene Damen greifen das Hausfrauen-
thum nicht an, sie denken nicht daran, sich über ihr Ge-
schlecht erheben zu wollen, sie überragen, sie demüthigen
nicht die Hausfrau, im Gegentheil, sie sind ein Beweis
davon, wie wenig eine Frau leisten kann, und dienen
deshalb der Hausfrau zur Folie, während jene – die
Emancipationslustige – sie mag sich hüten! Jn unsern
heiligen Hallen – declamirt Madame Schulz – kocht
man außer Gemüse und Seife auch noch Rache.
Spötteln wir diese Seelen-Hermaphrodite in den
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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/33>, abgerufen am 16.07.2024.
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