Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.redet mit seinen Worten, schreibt, wie Ottilie in den Für mich liegt in dieser rückhaltslosen Bewunderung Und ich empfehle allen meinen Mitschwestern, die Jch kann mich recht in die Seele so eines armen Fehlt diesen sanften Frauennaturen auch die Er- Eine andere, weniger empfehlenswerthe Theilnahme redet mit seinen Worten, schreibt, wie Ottilie in den Für mich liegt in dieser rückhaltslosen Bewunderung Und ich empfehle allen meinen Mitschwestern, die Jch kann mich recht in die Seele so eines armen Fehlt diesen sanften Frauennaturen auch die Er- Eine andere, weniger empfehlenswerthe Theilnahme <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0040" n="32"/> redet mit seinen Worten, schreibt, wie Ottilie in den<lb/> Wahlverwandtschaften, schließlich mit seiner Handschrift.</p><lb/> <p>Für mich liegt in dieser rückhaltslosen Bewunderung<lb/> und Anbetung etwas Rührendes, fast Religiöses, über<lb/> das zu spotten ich außer Stande bin.</p><lb/> <p>Und ich empfehle allen meinen Mitschwestern, die<lb/> durch fremde oder eigene Schuld um den Besitz eines<lb/> selbständigen Gehirns gekommen sind, dem Beispiel dieser<lb/> Frauen zu folgen, die nicht selten mit ihrem Echospiel<lb/> und ihrer Doppelgängerei die liebevolle Dankbarkeit ihrer<lb/> Männer gewinnen.</p><lb/> <p>Jch kann mich recht in die Seele so eines armen<lb/> Wurms von Mann versetzen, der draußen in der Welt<lb/> überall herumgestoßen, gehänselt, über die Achsel an-<lb/> gesehen wird; und nun tritt er über die Schwelle seines<lb/> Hauses, jeder Zoll an ihm ein Herr, eine Autorität, ein<lb/> Hausgott.</p><lb/> <p>Fehlt diesen sanften Frauennaturen auch die Er-<lb/> kenntniß, so haben sie doch den Glauben, der bekanntlich<lb/> selig macht, den Glauben, der nicht nur Berge versetzt,<lb/> sondern auch mitunter, wie wir es bei den alten frommen<lb/> Aegyptern sahen, einen heilig gesprochenen Ochsen für<lb/> einen Gott hält und ihn anbetet.</p><lb/> <p>Eine andere, weniger empfehlenswerthe Theilnahme<lb/> der Frau an den Seelenzuständen ihres Gatten entspringt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0040]
redet mit seinen Worten, schreibt, wie Ottilie in den
Wahlverwandtschaften, schließlich mit seiner Handschrift.
Für mich liegt in dieser rückhaltslosen Bewunderung
und Anbetung etwas Rührendes, fast Religiöses, über
das zu spotten ich außer Stande bin.
Und ich empfehle allen meinen Mitschwestern, die
durch fremde oder eigene Schuld um den Besitz eines
selbständigen Gehirns gekommen sind, dem Beispiel dieser
Frauen zu folgen, die nicht selten mit ihrem Echospiel
und ihrer Doppelgängerei die liebevolle Dankbarkeit ihrer
Männer gewinnen.
Jch kann mich recht in die Seele so eines armen
Wurms von Mann versetzen, der draußen in der Welt
überall herumgestoßen, gehänselt, über die Achsel an-
gesehen wird; und nun tritt er über die Schwelle seines
Hauses, jeder Zoll an ihm ein Herr, eine Autorität, ein
Hausgott.
Fehlt diesen sanften Frauennaturen auch die Er-
kenntniß, so haben sie doch den Glauben, der bekanntlich
selig macht, den Glauben, der nicht nur Berge versetzt,
sondern auch mitunter, wie wir es bei den alten frommen
Aegyptern sahen, einen heilig gesprochenen Ochsen für
einen Gott hält und ihn anbetet.
Eine andere, weniger empfehlenswerthe Theilnahme
der Frau an den Seelenzuständen ihres Gatten entspringt
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(2017-07-10T17:06:15Z)
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Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
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