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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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Wir wohnten einmal im Sommer in einem Häuschen
mitten im Walde. Eine Freundin der Natur im All-
gemeinen, hatte ich an diesem herrlichen Buchenwalde
eine besondere immer wiederkehrende Freude. Trotzdem
wir im Walde lebten, bot die Beschaffung des Brenn-
materials einige Schwierigkeiten dar, und eines schönen
Tages sahen wir uns ohne diesen Artikel.

Jch ging mit meinen Kindern in den Wald, und
wir suchten das für diesen Tag nöthige Holz zu-
sammen.

Alsobald stellte sich meinem Hausfrauengeiste die
Zweckmäßigkeit dieses Geschäfts dar, und der Sparsam-
keit fröhnend, und dem Staate, der nur gewisse Raff-
und Lesetage gestattet, Trotz bietend, bezogen wir von
diesem Tage an, von einigen Bauernkindern unterstützt,
unsern ganzen Bedarf an Brennmaterial direkt von
Mutter Natur.

Die Folge meines Thuns war schrecklich. All meine
tief innere Freude am Walde war dahin.

Wenn Nachts der Sturm durch die Wälder brauste,
der sonst wohl schauerliche Ahnung in mir weckte, dann
berechnete ich nur, wie viel Zweige er von den Bäumen
schlagen würde, und ich konnte kaum den Morgen er-
warten, um Ernte zu halten auf diesem Schlachtfelde der Winde.

Wir wohnten einmal im Sommer in einem Häuschen
mitten im Walde. Eine Freundin der Natur im All-
gemeinen, hatte ich an diesem herrlichen Buchenwalde
eine besondere immer wiederkehrende Freude. Trotzdem
wir im Walde lebten, bot die Beschaffung des Brenn-
materials einige Schwierigkeiten dar, und eines schönen
Tages sahen wir uns ohne diesen Artikel.

Jch ging mit meinen Kindern in den Wald, und
wir suchten das für diesen Tag nöthige Holz zu-
sammen.

Alsobald stellte sich meinem Hausfrauengeiste die
Zweckmäßigkeit dieses Geschäfts dar, und der Sparsam-
keit fröhnend, und dem Staate, der nur gewisse Raff-
und Lesetage gestattet, Trotz bietend, bezogen wir von
diesem Tage an, von einigen Bauernkindern unterstützt,
unsern ganzen Bedarf an Brennmaterial direkt von
Mutter Natur.

Die Folge meines Thuns war schrecklich. All meine
tief innere Freude am Walde war dahin.

Wenn Nachts der Sturm durch die Wälder brauste,
der sonst wohl schauerliche Ahnung in mir weckte, dann
berechnete ich nur, wie viel Zweige er von den Bäumen
schlagen würde, und ich konnte kaum den Morgen er-
warten, um Ernte zu halten auf diesem Schlachtfelde der Winde.

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[36/0044] Wir wohnten einmal im Sommer in einem Häuschen mitten im Walde. Eine Freundin der Natur im All- gemeinen, hatte ich an diesem herrlichen Buchenwalde eine besondere immer wiederkehrende Freude. Trotzdem wir im Walde lebten, bot die Beschaffung des Brenn- materials einige Schwierigkeiten dar, und eines schönen Tages sahen wir uns ohne diesen Artikel. Jch ging mit meinen Kindern in den Wald, und wir suchten das für diesen Tag nöthige Holz zu- sammen. Alsobald stellte sich meinem Hausfrauengeiste die Zweckmäßigkeit dieses Geschäfts dar, und der Sparsam- keit fröhnend, und dem Staate, der nur gewisse Raff- und Lesetage gestattet, Trotz bietend, bezogen wir von diesem Tage an, von einigen Bauernkindern unterstützt, unsern ganzen Bedarf an Brennmaterial direkt von Mutter Natur. Die Folge meines Thuns war schrecklich. All meine tief innere Freude am Walde war dahin. Wenn Nachts der Sturm durch die Wälder brauste, der sonst wohl schauerliche Ahnung in mir weckte, dann berechnete ich nur, wie viel Zweige er von den Bäumen schlagen würde, und ich konnte kaum den Morgen er- warten, um Ernte zu halten auf diesem Schlachtfelde der Winde.

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/44>, abgerufen am 21.11.2024.