Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.Das Beispiel! Jede Frau arbeite nach Kräften an ihrer eigenen Mit Recht sagt man: Kinder sind wie Affen. Jhr Darum, Vater und Gatte, laß es Dir gesagt sein: Jedes gute Wort aber, das aus der Mutter Munde Betrachten wir noch einen Augenblick das Verhältniß Nicht wahr, den Orthodoxen wie den Liberalen in Das Beispiel! Jede Frau arbeite nach Kräften an ihrer eigenen Mit Recht sagt man: Kinder sind wie Affen. Jhr Darum, Vater und Gatte, laß es Dir gesagt sein: Jedes gute Wort aber, das aus der Mutter Munde Betrachten wir noch einen Augenblick das Verhältniß Nicht wahr, den Orthodoxen wie den Liberalen in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0055" n="47"/> <p>Das Beispiel!</p><lb/> <p>Jede Frau arbeite nach Kräften an ihrer eigenen<lb/> Veredelung.</p><lb/> <p>Mit Recht sagt man: Kinder sind wie Affen. Jhr<lb/> Nachahmungstrieb verleugnet sich keinen Augenblick. Sie<lb/> ahmen nicht blos das äußere Wesen, sie ahmen auch die<lb/> Gesinnung nach.</p><lb/> <p>Darum, Vater und Gatte, laß es Dir gesagt sein:<lb/> ob Deine Frau plättet, wäscht oder der Hökerin ein<lb/> paar Groschen abhandelt, das hat auf die Seele Deines<lb/> Kindes nur einen geringen Einfluß, denn arbeiten sieht<lb/> es Jedermann.</p><lb/> <p>Jedes gute Wort aber, das aus der Mutter Munde<lb/> geht, jede Jdee, mit der sie ihren Geist bereichert, jede<lb/> Wohlthat, die sie spendet, jede edle Handlung ihres<lb/> Lebens, das sind Samenkörner, die in des Kindes Seele<lb/> sollen, und wo der Boden nicht allzu steinig ist, auf-<lb/> gehen und Blüthen und Früchte tragen.</p><lb/> <p>Betrachten wir noch einen Augenblick das Verhältniß<lb/> der Mutter zum Kinde vom rechtlichen Standpunkte aus.</p><lb/> <p>Nicht wahr, den Orthodoxen wie den Liberalen in<lb/> der Frauenfrage, Jedem ist der Satz geläufig, daß die<lb/> Mutter die natürliche Erzieherin des Kindes, gewisser-<lb/> maßen seine Vorsehung ist, und daß die Erziehung des<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [47/0055]
Das Beispiel!
Jede Frau arbeite nach Kräften an ihrer eigenen
Veredelung.
Mit Recht sagt man: Kinder sind wie Affen. Jhr
Nachahmungstrieb verleugnet sich keinen Augenblick. Sie
ahmen nicht blos das äußere Wesen, sie ahmen auch die
Gesinnung nach.
Darum, Vater und Gatte, laß es Dir gesagt sein:
ob Deine Frau plättet, wäscht oder der Hökerin ein
paar Groschen abhandelt, das hat auf die Seele Deines
Kindes nur einen geringen Einfluß, denn arbeiten sieht
es Jedermann.
Jedes gute Wort aber, das aus der Mutter Munde
geht, jede Jdee, mit der sie ihren Geist bereichert, jede
Wohlthat, die sie spendet, jede edle Handlung ihres
Lebens, das sind Samenkörner, die in des Kindes Seele
sollen, und wo der Boden nicht allzu steinig ist, auf-
gehen und Blüthen und Früchte tragen.
Betrachten wir noch einen Augenblick das Verhältniß
der Mutter zum Kinde vom rechtlichen Standpunkte aus.
Nicht wahr, den Orthodoxen wie den Liberalen in
der Frauenfrage, Jedem ist der Satz geläufig, daß die
Mutter die natürliche Erzieherin des Kindes, gewisser-
maßen seine Vorsehung ist, und daß die Erziehung des
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