ich wirklich gesagt habe, nicht nach dem, was ein Dritter sagt, daß ich gesagt hätte, beurthei- len werden. Beleidigender ist es mir aufge- fallen, daß Hr. H. in seiner ganzen Schrift Abneigung und Haß gegen die unglückliche Nation zeigt, wovon doch ein unpartheyischer Wahrheitsforscher sich vorzüglich rein halten sollte; daß er von ihren Vertheidigern (wie er sie nennt) die ihm doch nichts gethan ha- ben, als daß sie nicht der Meynung des Hrn. H. sind *), immer in einem beleidigenden Tone spricht, und daß er überall nicht mit dem Ernst und Würde redet, die eine Ma- terie fodert, welche für die Menschheit so wichtig ist. Zu dem Letztern rechne ich auch
das
*) Wenigstens habe ich vor Erscheinung dieser Schrift Herrn H. auch nicht dem Nahmen nach gekannt, also ihn durch nichts beleidigen kön- nen, als daß ich meine Meynung gesagt, die nicht die seine war.
ich wirklich geſagt habe, nicht nach dem, was ein Dritter ſagt, daß ich geſagt haͤtte, beurthei- len werden. Beleidigender iſt es mir aufge- fallen, daß Hr. H. in ſeiner ganzen Schrift Abneigung und Haß gegen die ungluͤckliche Nation zeigt, wovon doch ein unpartheyiſcher Wahrheitsforſcher ſich vorzuͤglich rein halten ſollte; daß er von ihren Vertheidigern (wie er ſie nennt) die ihm doch nichts gethan ha- ben, als daß ſie nicht der Meynung des Hrn. H. ſind *), immer in einem beleidigenden Tone ſpricht, und daß er uͤberall nicht mit dem Ernſt und Wuͤrde redet, die eine Ma- terie fodert, welche fuͤr die Menſchheit ſo wichtig iſt. Zu dem Letztern rechne ich auch
das
*) Wenigſtens habe ich vor Erſcheinung dieſer Schrift Herrn H. auch nicht dem Nahmen nach gekannt, alſo ihn durch nichts beleidigen koͤn- nen, als daß ich meine Meynung geſagt, die nicht die ſeine war.
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ich wirklich geſagt habe, nicht nach dem, was ein
Dritter ſagt, daß ich geſagt haͤtte, beurthei-
len werden. Beleidigender iſt es mir aufge-
fallen, daß Hr. H. in ſeiner ganzen Schrift
Abneigung und Haß gegen die ungluͤckliche
Nation zeigt, wovon doch ein unpartheyiſcher
Wahrheitsforſcher ſich vorzuͤglich rein halten
ſollte; daß er von ihren Vertheidigern (wie
er ſie nennt) die ihm doch nichts gethan ha-
ben, als daß ſie nicht der Meynung des Hrn.
H. ſind *), immer in einem beleidigenden
Tone ſpricht, und daß er uͤberall nicht mit
dem Ernſt und Wuͤrde redet, die eine Ma-
terie fodert, welche fuͤr die Menſchheit ſo
wichtig iſt. Zu dem Letztern rechne ich auch
das
*) Wenigſtens habe ich vor Erſcheinung dieſer
Schrift Herrn H. auch nicht dem Nahmen nach
gekannt, alſo ihn durch nichts beleidigen koͤn-
nen, als daß ich meine Meynung geſagt, die
nicht die ſeine war.
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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/35>, abgerufen am 21.11.2024.
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