ich eben dis vor 30 Jahren a[n] einer Stelle, die ich selbst nicht einmahl wieder auffinden kann, in den Göttingischen gelehrten Anzeigen gesagt habe. Ich will meine Meinung sagen, wie ich sie damals hatte, und noch jetzt habe; sie geht aber noch um einen Schritt weiter, als Herrn D. seine, der von Be- trügereyen der Juden redet.
Daß die Juden lasterhafter sind als, wenigstens wir Deutschen, zeiget sich am stärksten aus den Die- bes-Inquisitions-Acten. Vielleicht die Hälfte der zu den Diebesbanden gehörigen, oder doch um sie wis- senden, sind Juden, und schwerlich machen die Ju- den den fünfundzwanzigsten Theil der Einwohner Deutschlands aus: giebt nun dieser 1/25 Theil eben so viel Spitzbuben, als die ganze deutsche Nation aufstellen kann, oder gar noch mehr, so folget, daß die Juden, wenigstens in Absicht auf dis Laster, das wir für das niedrigste halten, 25 oder noch mehr mal lasterhafter sind, als andere Einwohner Deutsch- lands. Aber die Sache läßt sich auch gar wohl be- greifen: ein Volk das, nicht blos von Handlung, (das wäre meiner Meynung nach nicht gefährlich, denn der grosse Handel macht ehrliche Leute, de- ren Wort wie baar Geld ist, und hierin bleibe ich einen Schritt hinter Herr D. zurück, der von Hand-
lung
ich eben dis vor 30 Jahren a[n] einer Stelle, die ich ſelbſt nicht einmahl wieder auffinden kann, in den Goͤttingiſchen gelehrten Anzeigen geſagt habe. Ich will meine Meinung ſagen, wie ich ſie damals hatte, und noch jetzt habe; ſie geht aber noch um einen Schritt weiter, als Herrn D. ſeine, der von Be- truͤgereyen der Juden redet.
Daß die Juden laſterhafter ſind als, wenigſtens wir Deutſchen, zeiget ſich am ſtaͤrkſten aus den Die- bes-Inquiſitions-Acten. Vielleicht die Haͤlfte der zu den Diebesbanden gehoͤrigen, oder doch um ſie wiſ- ſenden, ſind Juden, und ſchwerlich machen die Ju- den den fuͤnfundzwanzigſten Theil der Einwohner Deutſchlands aus: giebt nun dieſer 1/25 Theil eben ſo viel Spitzbuben, als die ganze deutſche Nation aufſtellen kann, oder gar noch mehr, ſo folget, daß die Juden, wenigſtens in Abſicht auf dis Laſter, das wir fuͤr das niedrigſte halten, 25 oder noch mehr mal laſterhafter ſind, als andere Einwohner Deutſch- lands. Aber die Sache laͤßt ſich auch gar wohl be- greifen: ein Volk das, nicht blos von Handlung, (das waͤre meiner Meynung nach nicht gefaͤhrlich, denn der groſſe Handel macht ehrliche Leute, de- ren Wort wie baar Geld iſt, und hierin bleibe ich einen Schritt hinter Herr D. zuruͤck, der von Hand-
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ich eben dis vor 30 Jahren an einer Stelle, die ich
ſelbſt nicht einmahl wieder auffinden kann, in den
Goͤttingiſchen gelehrten Anzeigen geſagt habe. Ich
will meine Meinung ſagen, wie ich ſie damals hatte,
und noch jetzt habe; ſie geht aber noch um einen
Schritt weiter, als Herrn D. ſeine, der von Be-
truͤgereyen der Juden redet.
Daß die Juden laſterhafter ſind als, wenigſtens
wir Deutſchen, zeiget ſich am ſtaͤrkſten aus den Die-
bes-Inquiſitions-Acten. Vielleicht die Haͤlfte der zu
den Diebesbanden gehoͤrigen, oder doch um ſie wiſ-
ſenden, ſind Juden, und ſchwerlich machen die Ju-
den den fuͤnfundzwanzigſten Theil der Einwohner
Deutſchlands aus: giebt nun dieſer 1/25 Theil eben
ſo viel Spitzbuben, als die ganze deutſche Nation
aufſtellen kann, oder gar noch mehr, ſo folget, daß
die Juden, wenigſtens in Abſicht auf dis Laſter, das
wir fuͤr das niedrigſte halten, 25 oder noch mehr
mal laſterhafter ſind, als andere Einwohner Deutſch-
lands. Aber die Sache laͤßt ſich auch gar wohl be-
greifen: ein Volk das, nicht blos von Handlung,
(das waͤre meiner Meynung nach nicht gefaͤhrlich,
denn der groſſe Handel macht ehrliche Leute, de-
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Dohm, Christian Conrad Wilhelm von: Über die bürgerliche Verbesserung der Juden. T. 2. Berlin u. a., 1783, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_juden02_1783/42>, abgerufen am 23.11.2024.
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